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DER PAPST ENTLÄSST DON GEORG
"KOMM NICHT WIEDER". UND GÄNSWEIN WURDE VOR DIE TÜR GESETZT
Papst Bergoglio hat den Präfekten des Päpstlichen Hauses und Sekretär von Benedikt XVI, Erzbischof Georg Gänswein für unbestimmte Zeit beurlaubt. Der Vatican spricht von einem normalen Vorgang. Aber nach der Rekonstruktion von La Nuova Bussola Quotidiana hat ihn Franziskus buchstäblich vor die Tür gesetzt "Ich will dich nicht mehr sehen"
Die Gründe für eine angekündigte Pause: vom schwierigen Zusammenleben bis hin zur unangenehmen Rolle des Vermittlers in der Affäre des Buches von Benedikt XVI und Sarah.
Papst Bergoglio hat den Präfekten des Päpstlichen Hauses, Erzbischof Georg Gänswein auf unbestimmte Zeit beurlaubt. Soll heißen: formal ist Gänswein noch Präfekt des Päpstlichen Hauses (ein Amt, das nach Meinung einiger durch die Kurienreform auch abgeschafft werden könnte)-aber er übt es nicht aus.
Soweit wir wissen, wurde er gebeten, auch nicht in sein Büro zu kommen. Die Entscheidung wäre vor einiger Zeit getroffen worden, und tatsächlich hatten diejenigen, die die Zeremonien und Begegnungen des Papstes genau verfolgen, die Abwesenheit des deutschen Prälaten bemerkt. Aber gestern hat "Die Tagespost", eine deutsche katholische Zeitung, die Nachricht übermittelt, auch wenn sie sie in gewisser Weise als zweifelhaft dargestellt hat.
Die Zeitung schreibt: "Papst Franziskus hat dem Präfekten des Päpstlichen Hauses, Erzbischof Georg Gänswein, einen unbefristeten Urlaub gewährt. Wann Gänswein seine Pflichten wieder aufnimmt, ist unsicher. Papst Franziskus gewährte dem Präfekten des Päpstlichen Hauses, Erzbischof Georg Gänswein, einen unbefristeten Urlaub. Vatikanische Kreise haben das dieser Zeitung gegenüber bestätigt. Der Privatsekretär des Papstes bleibt als Chef der Präfektur verantwortlich, die für die Organisation der öffentlichen Audienzen des Papstes verantwortlich ist, wird jedoch freigestellt, um Benedikt XVI mehr Zeit widmen zu können "
Die Realität sieht jedoch entschieden anders aus, wie wir aus Quellen, die dem Betroffenen nahe stehen, erfahren haben. Erzbischof Gänswein hat den amtierenden Papst um nichts gebeten, geschweige denn ohne zeitliche Begrenzung von seinem Amt beurlaubt zu werden. Seit Tagen kursieren im Vatikan Gerüchte über ein stürmisches Zusammentreffen der beiden, das mit der Trennung geendet habe. Dies sind jedoch nur Aussagen, denen es allerdings angesichts der impulsiven und wütenden Natur des Papstes nicht an Plausibilität mangelt.
Jetzt muss man sich daran erinnern, daß es, wie die Briten sagen, nie viel verlorene Liebe zwischen Papst Bergoglio und dem Präfekten des päpstlichen Haushalts gegeben hat. Der oft nicht mit Freundlichkeit und Respekt behandelt wurde, auch nicht in der Öffentlichkeit, so daß es mindestens einmal zu einer empörten Reaktion gegenüber dem Papst kam. Und es besteht kein Zweifel, daß Msgr. Gänswein diese Situation mit einem gewissen Überdruss gemeistert hat. Aber es ist eine Sache, eine Situation als schwierig zu erleben, und eine andere weggejagt zu werden.
Zur gegenseitigen Gereiztheit kam dann der große große Buchskandal. Schuld war das Buch und der es geschrieben hatte, und unglücklich war derjenige, der zwischen den Fronten stand und versuchte -wenn schon nicht als Friedensstifter so doch als Vermittler zwischen Meinungen zu fungieren-, die jedoch zu divergíerend waren, um eine einvernehmliche Lösung zu ermöglichen.
Das von Benedikt XVI und Kardinal Robert Sarah verfasste Buch "Aus der Tiefe unserer Herzen" über die Bedeutung des priesterlichen Zölibats für die Kirche hat den Pontifex zutiefst irritiert. Wenn in der apostolischen Exhortation, die nächste Woche veröffentlicht werden soll, die Viri Probati und der Zölibat nicht erwähnt werden, trotz dessen, was im Schlußdokument der Amazonas-Synode darüber geschrieben steht, wird es schwierig werden, anzunehmen, daß die Veröffentlichung des Buches nicht -vielleicht sogar wesentlich- dazu beigetragen hat.
Benedikt XVI ist unantastbar. Sarah im Grunde auch; Aber irgendeine Form von Rache muss einem Menschen doch auch gegeben werden, oder? Und dann gibt es im Hause eine Trennung zwischen dem Papst und dem Präfekten, die schon seit einiger Zeit in der Luft der Heiligen Paläste lag. Niemand, wahrscheinlich nicht einmal der direkt Betroffene, wettet auf die Möglichkeit der Wiedereinsetzung Gänsweins in seine Funktion.
Der Vatikan seinerseits minimiert: "Die Abwesenheit von Monsignore Gänswein während bestimmter Audienzen in den letzten Wochen ist auf eine normale Umverteilung der verschiedenen Aufgaben und Funktionen des Präfekten des Päpstlichen Hauses zurückzuführen, der auch die Rolle des Sondersekretärs des emeritierten Papstes übernimmt."
Gänswein wird sich, wie die Tagespost schreibt, Benedikt XVI noch intensiver widmen können. Natürlich wird die Liste der herausragenden Amtsenthobenen immer länger: zu Müller, nach dem Großmeister des Malteserordens Matthew Festing, Dr. Polisca, General Giani und einer langen Reihe weniger berühmter Namen kommt jetzt auch Gänswein. Vielleicht könnte diese Entscheidung, wenn der von offiziellen Ämtern befreite Erzbischof beschließen sollte, frei zu sprechen, zu einer interessanten Enthüllung der Ursachen und Modalitäten des traumatischsten Ereignisses in der Geschichte der Kirche unserer Zeit führen, nämlich des Amtsverzichtes Benedikts XVI.
Quelle: LNBQ, M.Tosatti
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