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"KARDINAL PELL ENTSCHEIDUNG AUFGEHOBEN, UNTERSTÜTZER HOFFNUNGSVOLL"
Ein Kollegium von 7 Richtern hat am 12. März entschieden, daß es mehr Zeit braucht, um zu bedenken, ob es den Australischen Kardinal freisprechen oder das Urteil aufrecht erhalten will.
von Edward Pentin
Rechtsexperten und Unterstützer Kardinal George Pells sind ziemlich zuversichtlich, daß er bald freigesprochen werden könnte und möglicherweise schon nächste Woche-nachdem Australiens Oberster Gerichtshof die Entscheidung über den Revisionsantrag gegen seine Verurteilung verschoben hat.
Nach zwei Tagen der Anhörung in der Australischen Hauptstadt Canberra hat ein siebenköpfiges Richter-Gremium am 12. März entschieden, daß sie mehr Zeit für das Abwägen brauchen, ob sie den Revisionsantrag, der Kardinal Pells letzte Chance ist, seinen Namen rein zu waschen, zulassen wollen.
Wenn sie zustimmen, den Revisionsantrag zu prüfen. was wie Experten sagen, eine Formalität ist, werden sie sofort entscheiden, ob Kardinal Pell freigesprochen wird oder verurteilt bleibt.
Ein solcher Prozess würde keine weiter öffentliche Anhörung erfordern und könnte Mitte der nächsten Woche beendet werden, auch wenn die Leitende Richterin des Obersten Gerichtshofes, Susan Kiefel, keinen klaren Zeitrahmen für die Entscheidung des Gerichts gesetzt hat.
Der Fall könnte- theoretisch- immer noch an ein Gericht einer niedrigeren Instanz in Victoria zurück verwiesen werden, wo die früheren Verfahren stattfanden, aber Quellen aus juristischen Kreisen sagen, daß es fast keine Neigung und keinerlei Wahrscheinlichkeit gibt, daß das passiert."
Der Jura-Professor der Universität Melbourne, Jeremy Gans, sagte daß der Donnerstag beim Obersten Gerichtshof "ein guter Tag für Pell war" und daß es eine Chance gibt, daß der Kardinal freigesprochen werden könnte.
Der "Australian" berichtete: "Das Fazit des heutigen Hearings ist, daß Pells Aussichten auf Erfolg gut sind". Shannon Deery, ein Journalistin bei der Herald Sun twitterte, daß das Gericht "auf Seiten der Verteidigung war" aber mit der Staatsanwaltschaft "gekämpft habe".
Laut "The Australian" hat Kerry Judd QC, die Generalstaatsanwältin von Victoria, am Donnerstagnachmittag die zwei Tage andauernde Anhörungen mit der Staatsanwaltschaft abgeschlossen. Sie hat ihre Position in Bezug auf wichtige Beweise dramatisch geändert und ihren Fall dem Gericht schlecht präsentiert.
Kardinal Pell, der der Anhörung des High Court aus dem Gefängnis in der Nähe von Melbourne folgte, verbüßt eine sechsjährige Haftstrafe, nachdem er im Dezember 2018 in fünf Anklagepunkten wegen sexuellen Missbrauchs von zwei Chorknaben als Erzbischof von Melbourne nach der Sonntagsmesse in der St. Patrick´s-Kathedrale der Stadt in den Jahren 1996 und 1997 verurteilt worden war.
Sein Anwaltsteam, das argumentiert, daß die Verurteilung auf Grund von Indizienbeweisen und der Unstimmigkeiten in den Aussagen eines einzelnen Zeugen dazu geführt hätten, daß der Kardinal nicht zweifelsfrei für schuldig befunden werden konnte, brachte den Fall vor den High Court, nachdem das Berufungsgericht von Victoria im vergangenen Jahr seine Verurteilung bestätigt hatte.
Während Judd am Donnerstag vom Richterkollegium "gegrillt" wurde, hat sie Berichten zufolge ihre Stellungnahme über den Zeitrahmen und die Zeit von einem fünf- oder sechs-minütigen Zeitfenster in dem Kardinal Pell die Jungen hätte belästigen können, dahingehend geändert, den Zeitraum für den Übergriff nicht näher angeben zu können.
Die Frage, ob der Kardinal genügend Zeit hatte, um den Missbrauch durchzuführen, ist einer von mehreren umstrittenen Punkten in diesem Fall, wobei die Verteidigung des Kardinals argumentiert, daß dies unmöglich gewesen wäre, auch weil er zum Zeitpunkt, an dem der Mißbrauch stattgefunden haben soll, Gemeindemitglieder am Eingang der Kathedrale begrüßte,
Judd drängte die Richter am Donnerstag dazu, über diese Tatsache hinwegzusehen und sagte, daß die Erinnerung eines der Zeugen an diesen Tag einige „Ungereimtheiten“ enthielt. Zu der Frage, ob der Kardinal zweifelsfrei schuldig sein könnte, sagte Judd: "Nur weil einige Beweise auf Unschuld hinweisen, heißt das nicht, daß die Jury nicht berechtigt war, ihn zu verurteilen."
Am Mittwoch beantwortete der leitende Rechtsanwalt von Kardinal Pell, Bret Walker, Fragen der Richter, indem er den Berufungsfall auf der Grundlage der Feststellungen von Richter Mark Weinberg, einem von drei Richtern während des Berufungsverfahrens des letzten Jahres, darlegte.
Weinberg, der anderer Meinung war als die beiden anderen Richter in ihrer Entscheidung, die Verurteilung des Kardinals aufrecht zu halten, kritisierte während dieser Anhörung die ursprüngliche Verurteilung als auf einem einzigen Opfer beruhend, während 20 Zeugen zugunsten des Kardinals aussagten.
Während der Mittwochs-Anhörung kritisierte Walker das vorinstanzliche Revisionsgericht. weil es eine "stückweise" oder Schritt-für-Schritt Zugangsweise gegenüber den vorgebrachten Beweisen gewählt habe und deshalb immer entschied, daß das,was die Verteidigung als "unmöglich" beschrieb- "nicht unmöglich " war. Das führte dazu, daß die Befragung "auf einen entsetzlich schädlichen falschen Weg geriet." argumentierte er.
John Mcauley. der Kardinal Pell bei der Messe in der Kathedrale ministrierte, bei der die Übergriffe stattgefunden haben sollen. sagt dem Register am Donnerstag, er sei jetzt"ganz ruhig zuversichtlich, daß der Kardinal freigesprochen wird." Er sprach von Canberra aus. wo er sich beim Hearing vielen Freunden des Kardinals angeschlossen hatte, als er sagte, er fände es schwer, sich "irgendeinen verbleibenden Widerspruch" bei der Mehrheit des siebenköpfigen Richterkollegiums vorzustellen, von denen eine Anzahl weit davon entfernt ist, Sympathien für die Kirche zu haben.
Macauley sagte, daß er erwarte, daß der Gerichtshof nächste Woche wieder zusammen trifft "nicht nur um Pell freizusprechen sondern um ihn durchschlagend zu entlasten.", weil es "weder die Zeit noch die Gelegenheit für den Übergriff gab, wie er nach der Behauptung der Staatsanwaltschaft geschehen sein soll."
"Es steht nicht fest, aber es ist unvorstellbar- nicht nur für mich, sondern auch für professionelle Kommentatoren, wie er nicht freigesprochen werden könnte" sagte Macauley.
Sollten 4 oder mehr der 7 Richter des Obersten Gerichtshofes früh in der nächsten Woche entscheiden, daß Kardinal Pell freigesprochen werden sollte, wird der Kardinal sofort entlassen. Eine ausführliche schriftliche Begründung würde dann innerhalb von einem oder zwei Monaten folgen.
Obwohl die Staatsanwaltschaft der Krone bei wichtigen Punkten ihres Falles nachgab, war man weit von einer Feierstimmung entfernt. "Selbst wenn er an diesem Nachmittag freigesprochen worden wäre, wäre das als einer der traurigsten Fälle in die Australische Rechtsgeschichte eingegangen" sagte er.
Wenn die Australischen Anhörungen erst einmal endgültig abgeschlossen sind, wird der Kardinal wahrscheinlich vor einem kanonischen Prozess vor der Glaubenskongregation stehen, berichtet CNA."
Quelle: NCR, Edward Pentin
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