Montag, 22. Juni 2020

Fr. Hunwicke spricht.....

bei liturgicalnotes über das Fest des Unbefleckten Herzens Mariens und seine Entstehung:
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COR IMMACULATUM

"Vielleicht ist es keine gute Idee, allzu wegwerfend über den Novus Ordo-Kalender zu sprechen, weil er das Fest des Unbefleckten Herzens Mariens auf den Samstag nach dem Hl. Herzen Jesu legt. anstatt auf den (alten) Oktav-Tag von Mariae Himmelfahrt (wohin Papst Pius XII es setzte)
Im Carmeliten-Ritus von 1938 ...der letzten Ausgabe vor der Konzils-Periode...war das das Datum für das Fest des Allerreinsten Herzens Mariens. Deshalb waren an Orten wie Lanherne, wo der präkonziliare Ritus der Carmeliten galt,...jedenfalls zumindest in jenem Jahr-der Samstag nach dem Hl. Herzen frei für eine Weihe an das Herz Mariens.
In einem Missale von 1879 in meinem Bücherregal, bietet der Anhang ein Fest des Allerreinsten Herzens Mariens für den 3. Sonntag nach Pfingsten (gestern) an; die Kollekten, aber nicht die Lesungen, sind die selben wie die bei Pius XII.
Sie werden bemerkt haben, daß weder die Karmeliten noch die Jesuiten Purissimi Immacolati  geändert haben- trotz der Definition von 1854. Ich frage mich, was die Geschichte hinter dieser Änderung ist.  Im Folgenden behaupte ich, daß das Wort "unbefleckt" mehr biblische, hebräische Untertöne hat als "vollkommen rein".

Papst Benedikt (Ich hoffe, Sie haben ein Gebet für seinen Bruder Georg gesprochen) hat einmal mit seiner geschickten und angenehmen Ironie bemerkt, daß die Menschen der angelsächsischen und deutschen Kultur sich bei der Verehrung des Unbefleckten Herzens unserer Hl. Jungfrau unwohl fühlen. Er weist darauf hin, daß in der Sprache der Bibel das Herz (lew) Mittelpunkt des Lebens bedeutet, den Punkt, an dem Vernunft, Wille, Temperament und Sensibilität zusammen treffen, wo die Person ihre Einheit und ihre innere Orientierung findet. Laut Matthäus 5:8 ist das "unbefleckte Herz" ein Herz, daß- mit Gottes Gnade- zu einer perfekten Einheit gelangt ist und deshalb "Gott sieht".
Das Unbefleckte Herz Mariens zu verehren, bedeutet daher diese Herzenshaltung anzunehmen, die das "fiat"  "es soll geschehen" ermöglicht- das das ganze Leben definierende Zentrum.





Der liturgischen Feier des Herzens Mariens wurde von den Römischen Autoritäten lange entmutigend widerstanden. Sie wurde nicht von zentralisierenden Liturgie-Autoritäten, die es am besten wissen, von oben nach unten durchgesetzt sondern -durch die plebs sancta Dei, die anbetende Gemeinde- nach ober erzwungen.

Die ganze Art zu sprechen- weit entfernt davon Teil einer süßlichen südeuropäischen Sentimentalität zu sein- basiert von Anfang bis Ende auf der Schrift, dem Alten und dem Neuen Testament. Aber diese Verehrung entstand nicht als akademische Antwort auf biblische Texte und Themen. Die Ordensleute und die Bauern und Priester, unter denen diese Gebräuche blüten, waren einfach, instinktiv, natürlich, organisch und gesund bewegt- durch die christliche und biblische Tradition.
Und die Tatsache, daß ihre Verehrung so kongruent zu biblischen Texten ist, ist eine offensichtliche Garantie für die Bekömmlichkeit ihrer Religion.

Psalm, 180: 80 spricht von einem Herzen, das tanim, amonos, immaculatum ist.
Dieses Wort wird oft für Opfertiere verwandt (BDB (?) Exodus 12:5 40 mal, Ezekiel 43:22 10 mal)
Wir sollen JHWJ nur opfern, was makellos ist -als ob wir dem König ein fehlerhaftes Tier geben würden. Opfer ist kein Mittel, um sich unvollkommener oder sterbender Tiere der Herde zu entledigen! BDB fährt fort und sagt: das Gesunde, Heile, Unbeinträchtigte, Unschuldige, Integre, -nach Gottes Art...Werk...und Gesetz...usw.
Unser Herz soll also gut genug sein, um JHWH Opfer darzubringen. so gesund wie seine Tora und seine schöpferische Vorsehung. Das ist so, weil Marias Herz auf ihn abgestimmt ist (Lukas 1:38, 2:19, 2:51- wie viele Beispiele kann sich ein Biblizist wünschen?) Und auf die Bedürfnisse anderer (Joh. 2:4) daß die Fürsprache anderer (Joh. 2:3) noch vor der Stunde der Herrlichkeit des Herrn (Joh, 2:4) daß die Fürsprache ihres Herzens  durch den gemeinsamen Gehorsam (Joh. 2:5) das erste Zeichen der Fülle des Königreiches (Joh. 2:11) vermittelt- das Zeichen, das die Arche Quelle ist- Quelle aller unserer Zeichen (CK Barrett: ein primäres Zeichen, weil es für das schöpferische und transformierende Werk Jesu als Ganzes repräsentativ ist).

Vielleicht hat die Reinigung des Tempels eine Bedeutung, die unmittelbar aus der Erzählung des Hl. Johannes folgt: weil das Wort Wasser (das Alte Testament) in Wein (das neue Testament) verwandelt hat. Diese endgültige Verwandlung muß jetzt dadurch aktualisiert werden, daß der Alte Tempel durch den Neuen ersetzt wird."

Quelle: litugicalnotes, Fr. J.Hunwicke 


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