Dienstag, 9. Juni 2020

Frankreich - die vergessene Tochter der Kirche?

Hadrien Desuin kommentiert für "Causeur" die Tatsache, daß er zur Zeit keinen Kardinal in Frankreich gibt
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"FRANKREICH DIE VERGESSENE TOCHTER DER KIRCHE" 

Zum ersten Mal in seiner Geschichte kann Frankreich nicht auf einen Kardinal im Land rechnen.
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Am vergangenen 27. Mai hat die Ankündigung der Kanonisierung der Sel. Charles de Foucauld und César de Bus dem Herzen der "ältesten Tochter der Kirche" ein bißchen Balsam gebracht. 

Ein kleiner Telefonanruf bei Emmanuel Macron und das ist alles

Diese (die "Älteste Tochter") wartet immer noch auf den ersten Besuch des regierenden Pontifex auf ihrem Boden (die Besuche in Straßburg 2014 und 2019 galten ausschließlich europäischen Institutionen). Trotz einer kürzlichen Videokonferenz mit dem Präsidenten der Republik, der nur sehr selten und mit Schwierigkeiten Französisch, die offizielle Sprache des Vaticans, spricht, schmollt der Papst anscheinend mit dem Land. . 

Bezahlen die französischen Katholiken die Einführung der "Ehe und Adoption für alle" , während sie  zu den bzgl. dieses Themas am meisten mobilisierten Europäern gehörten?

Schlimmer- zum ersten Mal in seiner Geschichte hat heute kein Kardinal seinen Sitz in einer französischen Stadt, um sein Amt auszuüben. Die emeritierten Erzbischöfe Vingt-Trois (Paris); Barbarin (Lyon) und Ricard (Bordeaux) -die bis zu ihrem 80. Geburtstag Wähler im Kardinalskollegium waren. haben sich Kardinal Paul Poupard (90) in der Gruppe der Zurückgetretenen in der französischen Kirche angeschlossen. 
Der kürzliche Tod der Kardinäle Panafieu, Tauran und Etchegaray haben den Bedeutungsverlust Frankreichs im Rom noch verstärkt. 
2008, 2015 und 2018 hatte Frankreich nicht einmal einen Botschafter in der Villa Bonaparte in Rom. Und seit dem letzten Konsistorium im Oktober 2019 ist Paris weiß geblieben. 

Ende 2017 zum Erzbischof von Paris ernannt, hat Msgr. Aupetit immer noch nicht den Purpur der Heiligen Apostel und Märtyrer übergezogen. Marseille wird nicht länger als Kardinalssitz betrachtet und man darf bezweifeln, daß Bordeaux es noch ist.
Muß man daran erinnern, daß Rouen, Toulouse, Lilles oder Rennes noch vor 50 Jahren einen Kardinalssitz hatten?
Bezahlen die Katholiken Frankreichs jetzt die Annahme der "Ehe und Adoption für alle" -während sie zu den zu diesem Thema am meisten mobilisierten gehörten?

Frankreichs steht damit auf gleicher Stufe wie Santa Lucia, Tonga, Mauritius, Lesotho, die Kapverdischen Inseln, Panama oder Albanien. 

Um die Situation herunterzuspielen, erzählt man oft, daß Papst Franziskus die lange Zeit übergangenen Erdteile -Afrika und Asien-bevorzugt. Oder, weil Papst Franziskus zu Beginn seines Pontifikates 33 Europäer, darunter 14 Italiener, 7 Spanier, 2 Portugiesen, 2 Deutsche, 2 Briten und sogar einen Luxemburger und einen Schweden ernannt hat...Südamerika mit 19 Kardinälen und Asien mit 12 und Afrika mit 10 weit zurückgeblieben sind. 

Frankreich hat nur noch einen einzigen amtierenden Kardinal (gegen um die 10 in den 90-er Jahren).
Mit dem 2015 kreierten Kardinal Mamberti, Präfekt des Obersten Gerichtshofes der Apostolischen Signatur in Rom, befindet sich Frankreich gleichauf mit Santa Lucia, Tonga, Mauritius,Lesotho, den Kapverdischen Inseln, Panama oder Albanien...

Schon schwer geprüft durch die Ermordung von Père Hamel und den Brand von Notre-Dame de Paris. scheint die Älteste Tochter der Kirche heute die große Vergessene des Vaticans zu sein. 

Quelle: Causeur, H.Desuin
 

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