Maximilian Lutz , Die Tagespost
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"BENEDIKT XVI, EINE REISE IN DIE VERGANGENHEIT"
aber auch in Italien hat man die Reise des Papa emeritus verfolgt und sich über seine Bedeutung Gedanken gemacht. U.a. hat das Benedetta Frigeria für La Nuova Bussola Quotidiana getan.
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DAS INKARNIERTE LEHRAMT
"BENEDIKT XVI IN DEUTSCHLAND : EIN HINWEIS AUF DEN RÜCKTRITT UND AUF FATIMA"
Die Bilder von Ratzinger, wie er äußerst geschwächt reist, um seinem kranken Bruder Trost zu spenden, erinnert und an das, was die Madonna als einzige Art und Weise die Welt zu retten enthüllt hat. Es ist die Hingabe des Selbst bis zum Opfer des Lebens, von dem Benedikt XVI vor seinem Rücktritt gesprochen hat und das vielleicht angesichts der Angriffe, die die Kirche erlitt, wenig wahrgenommen wurde - in Wirklichkeit verleiht der Papa emeritus seinen Lehren "Fleisch und Macht."
Diese wirkmächtigen Bilder von Benedikt XVI im Rollstuhl, der mit 93 Jahren beschlossen hat, seinen drei Jahre älteren Bruder aufzusuchen - wahrscheinlich zu einem letzten Gruß.
Sie sind voller Kraft, weil der sichtbar geprüfte Papa emeritus - kraftlos, aber mit einem Blick und Augen, die voller Freude sind, wie die eines Kindes. Sich des Guten sicher und dennoch einer Welt bewußt, die besonders jenen Gott haßt, dem er sein Leben geweiht hat.
Sie sind wirkmächtig, weil der mediale Teufel versucht hat, die Aufmerksamkeit abzulenken und der Reise nach Deutschland einen politischen Schlüssel zu unterlegen (man verkündete sogar, daß Ratzinger nicht in den Vatican zurückkehren könne) und weil der Papst sich für eine anstrengende Reise entschied und seine Gesundheit aufs Spiel setzte, um dem kranken Bruder Trost zu spenden, mit ihm die Messe zu feiern und das Familiengrab zu besuchen.
Mächtig sind auch die Bilder von ihm, dem sehr Alten ohne Maske, umgeben von Sanitätern, die ihn tragen. Daß in einem Augenblick, in dem die Menschen Angst vor dem Tod haben, das Leben gegeben wird. Und daß es aus Liebe gegeben wird. Dieser Liebe, aus der man auch eine solche Reise wagt. Weil die Lebensfreude - wenn auch zerbrechlich und alt - aus diesem sich Gott und also den Umständen und den Menschen anzubieten - kommt.
"Man erhält das Leben nur. wenn man es gibt" sagte der Papst in seiner letzten Generalaudienz am 27. Februar 2013.
Und diese Bilder eines Papstes, der nicht mehr spricht. sagen mehr als viele Worte. Wenn auch nur im Zusammenhang mit seinen Worten als Papst. Ein bißchen wie jene von Johannes Paul II , der nicht mehr viel sagen konnte, durch die Krankheit gebeugt, und die Menge auf das Kreuz gestützt segnete, nachdem er viele Jahre versucht hatte, die erlösende Kraft des Leidens zu erklären. Die Bedeutung des süßen und leichten Jochs, das den Menschen von Jesus angeboten wurde.
Verrücktheit für die im hedonistischen Egoismus gefangenen Heiden.
Und ja - daß Benedikt - als er sich in ein Klosterleben zurückzog, uns angekündigt hatte, es für uns zu tun, uns nicht zu verlassen. Aber wir fragen uns immer noch, verwirrt, enttäuscht und desorientiert. Er wiederholt, ja - er werde gehen, um für uns zu beten, dachte aber im Grunde, daß das nicht genügen würde. Obwohl er - immer noch während seiner letzten Generalaudienz - versucht hat uns verständlich zu machen: "ich verlasse das Kreuz nicht. ich bleibe auf meine Weise beim gekreuzigten Herrn. Ich trage nicht mehr die Macht des Regierungsamtes, bleibe aber im Dienst des Gebetes."
Und ja, Benedikt XVI hatte uns gewarnt, daß er seine Entscheidung für uns getroffen hat, daß er uns nicht verlassen würde, indem er sich in das Klosterleben zurückzog. Aber wir fragten uns immer noch, wie wir verwirrt, enttäuscht und desorientiert waren. Er wiederholte das ja und ging, um für uns zu beten, dachte aber, dass es nicht genug war. Obwohl er immer während seiner letzten General-Audienz versuchte, uns verständlich zu machen: «Ich verlasse das Kreuz nicht, aber ich bleibe auf neue Weise beim gekreuzigten Herrn. Ich trage nicht mehr die Macht des Amtes für die Regierung, aber im Dienst des Gebets bleibe ich."
Ein ehrenvoller Dienst, der die Selbsthingabe bedeutet, im Opfer wie die heute vom Herrn selbst gewollte Berufung zur Rettung der Welt. Jene Rettung, von der die Madonna von Fatima spricht, die die Hirtenkinder bat, keine Kirchengelehrten zu werden, sondern ihr junges Leben Gott zu geben, damit in den Herzen der Triumph Seines Makellosen Herzens beginnen könne.
Aber uns schien immer noch, daß wir darüber hinaus jemanden brauchten, der weiterhin laut und mit Liebe die Wahrheit rief, heute mehr denn je einen beredten Vater zu brauchen, der ohne Angst seine Kinder weiterhin verteidigen und ihnen Mut zu machen, angesichts der Gewalt in einer Welt, die zunehmend der Macht ihres irdischen Fürsten unterworfen ist. Und tatsächlich folgte seiner Entscheidung zum klösterlichen Leben der Sturm, der extreme Angriff des Teufels auf das Schiff Petri.
Deshalb hätten wir Unrecht, wenn wir in einer Kirche feminisierter und ängstlicher Männer nicht Sehnsucht nach den männlichen Worten Ratzingers hätten, der uns stolz machte, zu Christus zu gehören, weil er uns an die Schönheit der Gründe und Wichtigkeit für das Leben - damit es ein Leben in Fülle sei - erinnerte. Das zeigt sich auf seinem milden, aber mutigen Gesicht eines Deutschen, der von seinem Vater lernte, sich nicht mit der Macht zu arrangieren und der - wie sein Vater - sein Leben riskierte, indem er den Anweisungen des NS-Regimes, die dem Glauben widersprachen, nicht Folge leistete. Deshalb hat er in seiner Lectio Divina von 2012 klar darauf hingewiesen, daß "wir nicht immer angepaßt sein, gelobt werden wollen, wir wollen nicht den Anschein sondern die Wahrheit und die gibt uns die Freiheit ... Laßt uns zum Herrn beten, daß er uns hilft, freie Menschen zu sein, in diesem Nonkonformismus, der nicht gegen die Welt ist, sondern wahre Liebe für die Welt."
7 Jahre nach seinem Rücktritt wird die Kirche heute mehr denn je durch die Macht der Gesten des Papa emeritus und seine mysteriösen Entscheidungen erschüttert (für die, die nicht glauben unverständlich), die mehr als je zuvor zeigen, daß das Lehramt Ratzingers nicht Ideologie war, sondern Liebe: daß das Leben wertvoll ist von der Empfängnis bis zum natürlichen Tod, daß die Gesundheit nicht der Hauptwert des Christentums werden darf, daß die Zerbrechlichkeit ein Gut ist, daß die Familie der Ort ist, an dem man Gott kennen lernt und sich für die Menschen hinzugeben. So sehr, daß die Familie, die ihrem Schöpfer nicht gehorcht, Katastrophen verursacht, wie die, sich vom Glauben zu entfernen (d.h. aus der Gewißheit, daß Gott uns liebt und gut ist).
"Ich könnte keinen Beweis vorbringen "schrieb er in seiner Autobiographie "der überzeugender für die Wahrheit des Glaubens wäre, als die aufrichtige und ernsthafte Menschlichkeit, die der Glaube in meinen Eltern hat reifen lassen."
Deshalb erinnerte Ratzinger daran, daß "die Kinder das Beten in der Familie lernen müssen"- von frühestem Alter an - um so in einer Atmosphäre der Anwesenheit Gottes zu leben und das tat er aus der Erfahrung der reifen Liebe für Gott seiner Eltern. Alles das sagte er mitfühlend zu einer rebellischen, verwundeten Menschheit "Ich möchte alle einladen, das feste Vertrauen in den Herrn zu erneuern, uns als Kinder den Armen Gottes anzuvertrauen....Ich möchte, daß sich jeder von diesem Gott geliebt fühlt. der seien Sohn für uns hingegeben hat" rief er auf dem Petersplatz.
Und so - indem er sich Gott hingab - und sich zuerst dem Hass der Welt und dann dem Schweigen unterwarf, macht er (auch wenn wir die wahren Früchte dieses Opfers erst im Himmel sehen werden) bessere Menschen aus uns. Aber nicht in der Güte der Welt, die eine fröhliche aber kalte Toleranz gegenüber Akzeptanz äußerlicher, schamloser Gefühle ist. Wohl aber jener Güte, die uns zur täglichen Selbsthingabe - auch für die Feinde - fähig macht."
Quelle: LNBQ, B.Frigerio
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