Freitag, 10. Juli 2020

E. Pentin kommentiert das Auslassen des Hong-Kong-Textes beim Angelus.

Edward Pentin  macht sich im New Catholic Register noch einmal Gedanken, warum Papst Franziskus beim Angelus am vergangenen Sonntag, des geplanten Text zur Lage in Hong Kong ausgelassen hat. 
Hier geht´s zum Original:  klicken

"WARUM HAT DER PAPST DIE ERWÄHNUNG VON HONG KONG BEIM ANGELUS AM SONNTAG AUSGELASSEN?" 

"Diese Texte existieren nicht. bis der Papst sie wirklich ausspricht" sagte der VAtican-Sprecher Matteo Bruni.

Papst Franziskus´  Entscheidung in letzter Minute beim sonntäglichen Angelus nicht über die Unruhen in Hong Kong zu sprechen, haben in den Italienischen Medien viele Diskussionen ausgelöst.
Wie üblich war am Sonntag Morgen den beim Hl. Stuhl akkreditierten Journalisten eine Kopie der Rede des Papstes beim Angelus unter Embargo ausgehändigt worden.
Diese schriftlichen Kommentare enthielten einen Paragraphen zu Hong Kong, den der Papst ausließ, als er seine Rede auf dem Petersplatz hielt. 
Nachdem China ein neues Nationales Sicherheitsgesetz erlassen hat, das -laut Peking bezweckt "Aktionen und Aktivitäten, die die nationale Sicherheit gefährden zu verhindern und zu beenden". erlebt Hong Kong erhebliche Unruhen nach.
Seine Kritiker sagen, es würde den Sicherheitskräften in China umfassende Macht in Hong Kong verschaffen, die Halb-Autonomie der Stadt untergraben und wahrscheinlich zur Subversion des Hong-Konger Rechtssystems führen. Das Gesetz hat schon einige Bürger Hong Kongs zur Flucht aus der Stadt veranlaßt. 
Der Register ist nicht in der Lage, zu berichten, was der Papst gesagte hätte, weil der Text den Embargo-Regeln des Hl. Stuhls unterliegt, akkreditierte Journalisten können nur über die Worte berichten, die der Papst wirklich gesprochen hat. 
"Diese Texte existieren nicht, bis er [der Papst] sie wirklich ausspricht, " war die kurze Antwort, die
Vatican-Sprecher Matteo Bruni dem Register auf die Frage gab, warum der Papst beschloss, ihn  nicht vorzulesen.
Aber diese Auslassung kommt nachdem der Papst und ein höherer Vaticanmitarbeiter zur Verfolgung der Christen in China oder die Unruhen in Hong Kong so bemerkenswert geschwiegen haben, sogar als Sicherheitskräfte im vergangenen Jahr Proteste gegen Chinas Versuch Hong Kong ein Ausweisungsgesetz aufzuzwingen gewaltsam niederschlugen. 


Einige Beobachter glauben, daß der Grund dafür ist, daß der Vatican das Boot nicht ins Wanken bringen will, nachdem er 2018  ein geheimes, vorläufiges Abkommen mit Peking über Bischofsernennungen in China unterzeichnet hat. 
Das Abkommen muß im September erneuert werden. 
"Das soll vermeiden irgendetwas zu sagen, was für das Regime in Peking verletzend sein könnte und das schließt die Lage in Hong Kong ein."  Das berichtete der italienische Missionar Sergio Torzzi, dem Register im vergangenen Monat. 

Kardinal Joseph Zen Zen-Kiun, der emeritierte Bischof von Hong Kong, nenent dieses Schweigen "schändlich" und "einfach unglaublich" - besonders weil er sieht, das der Vatican bereits eine großen Teil opfert aber nichts dafür bekommt." 
Aber die Unterstützer des Papstes- angeführt vom vaticanischen Staatssekretäre Kardinal Pietro Parolin, sieht dieses Schweigen als vorsichtige und geduldige Handlungsweise an, die darauf abzielt, den Dialog aufrecht zu halten und auf lange Sicht mehr Früchte zu bringen, sogar obwohl die Berichte über die Verfolgung von Christen seit 2018 zugenommen haben. 
Aber es erhebt sich eine andere Frage, Warum diesen Paragraphen wenige Minuten vor der Rede herausnehmen? Es ist keineswegs das erste mal. daß Papst Franziskus vom vorbereiteten Skript abweicht, auch wenn es sicher das erste mal ist, daß es dabei um ein internationales Thema von solcher Bedeutung geht. 
Einige Kritiker der Beziehung des Papstes mit China haben - in Bezug auf die Geheimhaltung der vorläufigen Abkommens- spekuliert, Grund sei, daß China in letzter Minute interveniert habe, aber wahrscheinlicher ist der päpstliche Regierungsstil.
Papst Franziskus steht im Ruf, spontan auf Grund persönlicher Einsichten und Gefühle zu handeln. Er trifft Entscheidungen, indem er „betet und versucht, den Geist zu fühlen, sich inspirieren zu lassen, geistige Emontionen auszugleichen, nicht von Vernunft oder Logik“, sagte sein enger Berater, Jesuitenpater Antonio Spadaro, einmal gegenüber dem Register.

Solche Willkür hat seit Jahren hinter den vaticanischen Mauern -laut vieler, die dort arbeiten, Unordnung und Unvorhersehbarkeit verursacht. Was am Sonntag passiert ist, ist dafür vielleicht nur das letzte Beispiel 

Quelle: NCR, E. Pentin 


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