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"PELL: DIE MISSION DER KIRCHE IST KEINE RECHTFERTIGUNG FÜR FINANZIELLE MISSWIRTSCHAFT ODER KORRUPTION"
"Kardinal George Pell hat gesagt, daß die spirituelle Mission der Kirche keine Entschuldigung für schlechtes Management und daß finanzielle Korruption eine größere Gefahr für den Klerus darstellen kann als sexuelles Fehlverhalten.
"Geld ist zweifellos eine Gabe Gottes, es ist auch eine Quelle der Versuchung" sagte Pell Dienstag Abend in einer Video-Botschaft an das Global Institute der Päpstlichen Heilig Kreuz-Universität in Rom
"Zu sagen, daß die Kirche kein Geschäft ist, liefert keine Rechtfertigung für uns, ineffektiv zu sein, viel weniger noch korrupt."
Pell, Gründungsvater des Instituts, wurde 2014 von Papst Franziskus zum ersten Präfekten des Wirtschaftssekretariates im Vatican ernannt, um die Vatican-Finanzen zu überwachen und zu reformieren.
"Ich erinnere, daß ich erschrocken war, als ich- kurz nachdem ich nach Rom kam (2014) erfuhr, daß Mutter Teresa von Kalkutta gesagt hatte, daß es für den Klerus zwei große Herausforderungen gibt:
eine betrifft die Sexualität, die andere das Geld" erinnert sich Pell "und sie dachte, daß die Gefahr, die vom Geld ausgeht, größer und stärker ist, als die sexueller Verfehlungen."
"Unser Herr selber hat eine Menge über die Reichen zu sagen, er war bei diesem Thema sehr klar.. Ich erinnere mich, daß ich noch einmal erschrocken war, es mag 10 Jahre oder so her sein, als ich las, daß Unser Herr die Liebe zum Reichtum stärker verdammt als Heuchelei."
Der Kardinal sagte "es tut gut, daran zu erinnern, daß die einzige Gruppe, gegen die Unser Herr die Peitsche erhob, die Geldwechsler und Händler im Tempel waren."
Geld ist eine befleckte Sache. Ich habe meine Arbeit mit Geld sehr genossen- das ist ziemlich faszinierend, aber es muß kontrolliert und gemanagt werden."
"Die Kirche ist kein Geschäft" sagte Pell "die Kirche ist übernatürlich [...] aber wir glauben an die Inkarnation, daß Gott seinen einzigen Sohn schickte, um mit uns zu leben. Deshalb bringen wir die Gegenwart Christi und Gottes in unsere Gemeinschaften und dazu müssen wir Geld und Methoden nutzen."
"Ich schlage keine Minute vor, daß wir unsere Prioritäten verändern sollten" sagte Pell.
Ich erinnere mich, daß ich bei einem großen Jugendkongress gesprochen habe...und gesagt habe, , daß es schwerer sei. jemanden zu Christus zu bekehren als die Vatican-Finanzen zu reformieren"
rief Pell in Erinnerung und stellte fest, daß "die gesamte säkulare Presse behauptete, ich hätte das Gegenteil gesagt".
Pell lobte die Arbeit des Institutes und sagte, daß es für die in den führenden Rollen in der Kirche essentiell ist, Disziplin und Tugend zu pflegen.
Eine spirituelle Vision zu haben ist eine Sache, eine andere Sache ist es, einen Plan oder ein Projekt zu haben: natürlich braucht man, um dieser Dinge umzusetzen, Managerfertigkeiten und menschliche Fähigkeiten, die zu guten und Göttlichen Zwecken trainiert und geformt werden müssen."
Pells Amtszeit als Präfekt des Wirtschaftssekretariates endete offiziell 2019, aber er hat sich 2017 beurlauben lassen, um in sein Geburtsland Australien zu reisen und sich der Anklage wegen sexuellen Mißbrauchs zu stellen. Nach einem langjährigen Justizkrieg, in dem Pell mehr als ein Jahr im Gefängnis verbrachte- einen Großteil in Einzelhaft- wurde der Kardinal im April dieses Jahres in allen Anklagepunkten freigesprochen.
Pell hat Beispiele aus der Zeit, die er im Gefängnis verbrachte, als Weg angeführt, auf dem körperliche Selbstdisziplin die spirituelle Disziplin ergänzen kann.
"Im Gefängnis" sagte Pell "hatte ich sehr viel Zeit dazu, jeden Tag zu beten und das tat ich. Ich tat das, weil es meine Pflicht war und nebenbei war es passend und persönlich hilfreich. Außerdem mußte ich eine Reihe praktischer Dinge erledigen."
"Mein Leben war sehr geregelt, ich wurde jeden Morgen um 7:15 geweckt und ging nicht ins Bett zurück, sondern blieb auf" sagte Pell "Ich stellte sicher, daß ich jeden Tag körperliche Übungen machte und habe auf meine Diät geachtet: ich war wahrscheinlich gesünder als ich aus dem Gefängnis kam als wie ich hinein kam." "Diese ganze Ordnung und Systematik hat mir geholfen" sagte Pell.
"Wenn wir auf die Unternehmungen der Kirche schauen, reicht bei der Art, in der wir den Menschen dienen, nicht aus, regelmäßig zu beten, als leidenschaftliche Menschen sind wir in der Lage, unsere Visionen in Taten umzusetzen."
Quelle: E. Condon, CNA
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