Mittwoch, 9. Dezember 2020

Magister - Kardinal Pells Gefängnis-Tagebuch, Fortsetzung

Fortsetzung von hier und hier


Tagebucheinträge vom 3. März, Aschermittwoch und Samstag, 23. März 2019, Ss. 25 und 75

"DIESE INTERPRETATIONEN VON "AMORIS LAETITIA" SIND SO GEFÄHRLICH" 

Ich folge gerade gerade in Hebräisch einem großen Text, der die zentrale Aufgabe des Hl. Paulus entwickelt, die Rolle Jesu im Alten Testament oder jüdischen Kategorien zu erklären- das Werk und die Botschaft des Ersten Testamentes zu vollenden. Treue zu Christus und seiner Lehre bleibt für einen fruchtbaren Katholizismus unverzichtbar, für jedes religiöse Wiedererwachen. Das ist es, weshalb die "anerkennenden" argentinischen und maltesischen Interpretationen von "Amoris Laetitia" so gefährlich sind. Sie widersprechen der Lehre des Herrn über den Ehebriuch und den Lehren des Hl. Paulus über die nötige Disposition zum Empfang der Hl. Kommunion.[...]

Die erste Brevier-Lesung ist wieder aus Exodus und bezieht die Verkündigung Gottes darauf ein, was wir in den 10 Geboten zusammengefaßt haben (Exodus, Kap. 20). Als Erwachsener und sogar als Kind, habe ich sie immer als entscheidend angesehen. Ich erinnere mich, vor 50 Jahren Bertrand Russell, einen berühmten atheistischen Philosophen, gelesen zu haben, der behauptete, daß die 10 Gebote wie eine Abschlußprüfung über 10 Fragen seien, von denen man nur 6 beantworten können mußte. Schlau, aber allzu bequem. [...]

Bei den beiden Familien-Synoden haben einige Stimmen laut verkündet, daß die Kirche ein Krankenhaus oder ein Zufluchtshafensei, Das ist nur ein Bild der Kirche und weit vom Nützlichsten und Wichtigsten entfernt, weil die Kirche zeigen muß, wie man nicht krank wird, wie man Schiffbruch vermeidet- und dabei sind die Gebote essentiell. Jesus selber lehrte: "Wenn ihr meine Gebote haltet, werdet ihr in meiner Liebe bleiben." (Jh. 15:10) 

(Eine zusätzliche Fußnote zur Interpretation von Amoris Laetitia "erklärt, daß "pastorale Richtlinien", die "wiederverheitsatete Geschiedenen erlauben, katholisch zu bleiben und unter bestimmten Umständen die Kommunion zu empfangen" in Argentinien und Malta veröffentlicht wurden und Papst Franziskus hat die Buenos-Aires-Richtlinien in einem Brief an die Bischöfe der Region im September 2016 bestätigt, während die "Veröffentlichung der Malteser Richtlinien im Osservatore Romano, der Zeitung des Hl. Stuhls, im Januar 2017 von einigen ebenfalls als offizielle Unterstützung dieser Richtlinien angesehen wurde."

"PAPST EMERITUS"? EINE ROLLE DIE NEU DEFINIERT WERDEN MUSS"
(Samstag 29. Juni 2019, Fest der Hl.Petrus und Paulus, S. 319)

Ich bevorzuge die Jahrtausende alte Tradition, daß Päpste nicht zurücktreten, daß sie bis zu ihrem Tod weitermachen, weil das dabei hilft, die Einheit der Kirche aufrecht zu erhalten, Fortschritte der modernen Medizin haben die Situation komplizierter gemacht, was sicherstellt, daß die heutigen und zukünftigen Päpste wahrswcheinlich länger leben als ihre Vorgänger, sogar wenn ihre Gesundheit sehr geschwächt ist.[...]


Dennoch müssen die Protokolle zur Situation eines Papstes, der zurückgetreten ist, geklärt werden, um die Kräfte der Einheit zu stärken. Während der zurückgetretene Papst den Titel "Papst emeritus" behalten könnte, sollte er wieder ins Kardinalskollegium aufgenommen werden, damit er als "Kardinal X, Papst emeritus"  bekannt wird, er sollte nicht die weiße päpstliche Soutane tragen und nicht öffentlich lehren. Wegen der Ehrerbietung für den Papst und der Liebe zu ihm, wird es vielen widerstreben, jemandem, der einstmals den Stuhl Petri innehatte, derlei Beschränkungen aufzuerlegen, Wahrscheinlich müßten diese Maßnahmen am besten von einem Papst eingeführt werden, der keinen überlebenden Vorgänger hat." 

EINE HANDGESCHRIEBENE KARTE VON MCCARRICK, "EINSTMALS  KARDINAL" 
(Dienstag, 4. Juni 2019, S. 254)  

Gestern habe ich eine kleine, in winziger, unlesbarer Schrift von Ted McCarrick  geschriebene Karte bekommen, die mein Sekretär Fr. Anthony Robbins aus Rom geschickt hat. Trotz wiederholter Bemühungen, konnte ich 80%  bis 90% davon nicht lesen, so daß ich nicht einmal seine Hauptbotschaft erkennen konnte. Er ist 89 Jahre alt und hat mit "Ted McCarrick, Catholicus, olim cardinalis" unterschrieben. In Latein für "Katholik, ehemaliger Kardinal". 

Er war mir gegenüber immer höflich und war ein begabter Netzwerker und Fundraiser, gut vernetzt -besonders mit den Demokraten. Leider hat er auf mehr als eine Weise viel Schaden angerichtet, [...]  Während ich jeden Tag ausdrücklich für die Opfer bete, habe ich auf meiner Gebetsliste keine Kategorie für Priester, die Täter sind und schuldige Bischöfe. Das sollte ich verbessern und ich habe für Ted McCarrick  "olim cardinalis" gebetet. 

"DIE MUSLIMA DIE ZU JESUS KONVERTIERTE, ZU WELCHEM PREIS AUCH 
IMMER"
(Montag, 1. Juli 2019. S.323)

Ein austrsalische Priester hat mich informiert, daß er gerade sechs Muslime durch Taufe und Firmung in die Katholische Kirche aufgenommen hat und daß zwei von ihnen von ihren Familien verstoßen wurden.Er hat eine von ihnen gefragt, warum sie diesen Schritt tun wollte und sie antwortete einfach, daß "sie Jesus lieben wollte, was immer es koste" Er selbst kommentierte "Ich denke, daß das für uns alle das einzige Motiv und Ziel sein sollte!" Das sind Teile eines stetigen, unterirdischen Stromes muslimischer Konvertiten.  

"DER FALL DES RUGBY-SPIELERS FOLAU , BEI DEM SOGAR GOTT IM NEBEL VERLOREN IST"
(Montag, 6. Mai und Mittwoch 26. Juni 2019, Ss. 181 und 309-311)

Israel Folau ist ein brillanter Spieler der Rugby-Union, ursprünglich aus Tonga und ein frommer Mann von einfachem, christlichen Glauben, vom altprotestantischen Typ,.der keine Zeit hat für die katholischen Weihnachts-und Osterfeiern, viel weniger noch für die Verehrung Unserer Lieben Frau.

Er hat die Liste des Hl. Paulus derer, die "das Königreich Gottes nicht erben werden" umgeschrieben und verändert und seine Warnung auf Instagram gepostet: "Trinker, Homosexuelle, Ehebrecher, Lügner, Unzüchtige, Diebe, Atheisten, Götzenanbeter, die Hölle wartet auf euch.Bereut!" Die Rugby-Union hat ihn deswegen entlassen. [...] 

Dieser Fall wird ein wichtiger Präzedenzfall im Kampf um die Religionsfreiheit werden und die australische Christliche Lobby hat ein gute Urteilsvermögern bewiesen, Folau zu untertützen. Während ich nicht dafür bin, Menschen zur Hölle zu verdammen (das ist Gottes Aufgabe) wiederholt Folau einfach die Lehre des Neuen Testamentes, indem er die Taten auflistet, die sich nicht mit der Mitgliedschaft im Himmlischen Königreich vertragen. Was seltsam ist, ist daß es von den Ehebrechern, Lügnern, Unzüchtigen etc. keinerlei Proteste gegen ihren Ausschluß gibt. Ich frage mich, wie viele derjenigen, die Folau gegenüber feindlich gesinnt sind, Christen sind und wie viele an Himmel und Hölle glauben mögen. Menschen, die in ihrem Glauben sicher sind, machen sich nicht allzu viele Sorgen um abweichende oder widersprechende Meinungen, besonders wenn sie als unsinnig betrachtet werden. Die zunehmend ungehobelten Kräfte der politischen Korrektheit sind nicht davon überzeugt, daß alle Personen mit Respekt und Liebe behandelt werden sollten und fordern im Namen der Toleranz nicht nur, daß homosexuelle Aktivitäten sowie gleichgeschlechtliche Ehen legal sind, sondern daß jeder diese Aktivitäten zulassen muß, zumindest öffentlich; und daß jeder daran gehindert werden sollte, sich in einem öffentlichen Forum für christliche Lehren über Ehe und Sexualität einzusetzen. Dies wäre das Ende der Religionsfreiheit. […]

Wir betreten eine neue Welt der Idee, daß der Monotheismus kollabiert.[...] Die westliche Zivilisation hat uns zu dem gemacht, was wird sind und einer der Gründe für diese Leistung ist die kreative Spannung zwischen Athen und Jerusalem. Beide Städte werden angegriffen, Jerusalem und Rom, ihre Verbündete, tragen die Hauptlast dieses Angriffs, eines Frontalangriffs, aber ihre Schwäche macht es schwer, Athen zu verteidigen. Wenn Gott im Nebel verloren geht, sei es im Nebel der Lust oder des Besitzens, oder der Macht wird die Verteidigungslinie der Vernunft und der Wahrheit durchbrochen."

Quelle: Settimo Cielo, S. Magister, Kard. G. Pell

 

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