Samstag, 5. Juni 2021

Kardinal G.L. Müller: Klartext zur causa Marx und zum Irrtum der deutschen Bischöfe

Riccardo Cascioli hat für La Nuova Bussola Quotidiana Kardinal Müller zum Rücktritt von Kardinal Marx und zur Lage der Kirche in Deutschand interviewt. Lesen!
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DEUTSCHE KIRCHE: "MARX IST FÜR DEN FEHLSCHLAG VERANTWORTLICH" 

"Am Tag des sensationellen Rücktritts von Kardinal Marx, Erzbischof von München, wegen des Mißbrauchsskandals war Kardinal Müller bei La Nuova Bussola zu Gast: "Dieser "sogenannte Synodale Weg ist gescheitert, weil er gegen das Göttliche Gesetz geht und Marx ist dafür verantwortlich. Jetzt will er dem Papst, der sein Freund ist, die Aufgabe aufladen, die Probleme zu lösen, die durch die Nähe zu den Protestanten geschaffen wurden." Der emeritierte Präfekt der Glaubenskongregation ganz zu Hause auf dem Gebiet Kirche, Papst und Schisma : "Die Kirche ist keine politische Institution, aber diese Bischöfe wollen kein Schisma, sie wollen eine nationalistische Kirche errichten, und glauben, die Zukunft der universalen Kirche zu sein. Der Papst müßte mehr für die Einheit des Glaubens tun, Klima und Migranten sind wichtige Themen, aber sekundär." Und zu Covid: "Es war ein schwerer Fehler, sich von den Staaten die Richtlinie für die Sakramente und die Eucharistie vorgeben zu lassen.

Vom Chefredakteur Riccardo Cascioli interviewt, hat der emeritierte Präfekt der Glaubenskongregation über den Fall Deutschland, über sein Deutschland gesprochen und wie die Entscheidung von Marx wegen des Mißbrauchsskandals nichts mit dem Synodalen Weg zu tun habe". "Der Rücktritt von Kardinal Reinhard Marx zeigt das Scheitern des Synodalen Weges, auf politischem Wege. Aber jetzt hat der Papst die Aufgabe, mehr für die Einheit der Universalen Kirche zu tun. Am Tag des sensationellen Rücktritts des Erzbischofs von München, in der Folge von sexuellen Mißbrauchsskandalen in Deutschland angekündigt, hat Kardinal Gerhard L. Müller die TV-Sendung "Freitage der Bussola" (hier- das vollständige Interview) gewählt, um die Lage der Kirche in Deutschland - zwischen schismatischen Strömungen und diesen Rücktritten zu kommentieren, die einen Riss in der Krche verursachen. Diese Rücktritte und der Weg, der sogenannte synodale, sind zwei verschiedene Dinge. 

Man darf diese beiden Punkte nicht verwechseln, weil zu gleichen Zeit dieser "Weg" gescheitert ist, weil er- wie man sehen konnte, in eine Richtung führte, die nichts mit der Kirche, ihren Fundamenten, der Bibel und der apostolischen  Tradition zu tun hat," sagte Müller  und bezog sich dabei auf den Riss vom vergangenen 10 Mai, bei dem sich durch die Segnung schwuler Paare in vielen deutschen Diözesen, die Spitze eines Schismas zeigte, das mit einem Synodalen Weg voller zwiespältiger Thesen begonnen wurde. 


Aber Marx ist - nach den Aussagen Müllers - für dieses synodale Scheitern verantwortlich, während er jetzt die Schuld einem generellen Scheitern der Kirche zuschiebt. ("Die Kirche ist an einem toten Punkt") . Aber das ist inakzeptabel, er will dem Papst, der sein Freund ist, die Aufgabe auferlegen, die Probleme zu lösen, die er selber angehäuft hat und das scheint mir nicht sehr gerecht." Dessen ungeachtet ist die Kirche eine göttliche Einrichtung, sie kann nicht versagen, während die Menschen versagen können. Auch Judas hat versagt, selbst die Apostel auf Golgatha haben versagt, daher können wir nicht von einem Versagen der Kirche sprechen, die ihrem Wesen nach unfehlbar ist“.

Worin haben sich die deutschen Bischöfe dann geirrt? "Der große Irrtum" so fuhr Müller am Mikrophon von La Bussola fort- "ist, daß sie die Kirche mit einer politischen Institution verwechseln, aber die Bischöfe sind die Nachfolger der Apostel," und der Kardinal erinnert daran, daß "viele Priester dem 6. Gebot nicht treu geblieben sind, aber das ist nicht die Schuld Gottes, nicht er muß sein Gebot und sein Wort ändern - .Man muß statt dessen laut sagen, daß jene schuldig sind, die gegen die 10 Gebote handeln." 

Im Verlauf der Interviews sagte der Ex-Präfekt der Glaubenskongregation, daß die Krise der Kirche in Deutschland auch mit der Nähe zu den protestantischen Lutheranern verbunden ist. die"für uns kein Beispiel sein können, weil ihre Situation noch schlechter ist als unsere, mit dem Frauenpriestertum und dem verheirateten Klerus, die die Unauflöslichkeit der Ehe nicht respektieren. Das sind politische Überlegungen, die zur Zukunft der Kirche erklärt wurden.

Auf die Frage Casciolis, ob das deutsche Verhalten sich als Schisma erweist, ist Müller lapidar: "Diese Bischöfe wollen kein Schisma verursachen, aber sie wollen sich selbst zu Führern der Kirche machen und denken, daß sie eine Avantgarde sind, aber wie der Hl. Irenäus von Lyon im 2. Jahrhundert gegen die Gnostiker sagte "Der christliche Glaube ist auf der ganzen Welt der selbe." Deshalb kann es keine Deutsche Kirche geben, eine nationale Kirche. "es handelt sich dabei um einen falschen Ausdruck, es gibt Ortskirchen, die den Namen ihrer Diözese annehmen, aber alle haben nur einen einzigen Geist. In Deutschland gibt es noch so viele Katholiken, die katholisch sein wollen, die aber  vielen Bischöfen und Funktionären Widerstand leisten, die vom Protestantismus beeinflußt denken und eine ideologische Vision der Kirche aufdrängen.. 

Zu dieser ideologischen Sichtweise trägt auch die Presse bei, die die Kirche beeinflusst - unter dem Einfluß von "antikatholischen Millionären, die eine homosexuelle und feministische Agenda durchsetzen wollen, die die natürliche Anthropologie unterminiert und verletzte Personen mit Problemen instrumentalisiert. Deshalb ein starker Appell an den Papst: "Rom hat allergrößte Verantwortung dafür, die Einheit der universalen Kirche zu bewahren, die dem Nachfolger Petri anvertraut ist, deshalb muß er mehr für die Einheit der Kirche tun. Das sollte das bevorzugte Thema des Papstes sein, Klima und Migranten sind zweifellos wichtige Themen, aber angesichts der Einheit des Glaubens bei denen, die heute in der Kirche dienen, sind sie sekundär. Deshalb muß der Papst der erste Zeuge der primären Mission sein, das Evangelium zu predigen und auch die Politiker zu ermahnen, die die Abtreibung befürworten."

Dieser Umschwung ist auch in den Beziehungen zur Welt nötig. Bezüglich der Kirche in Zeiten der Pandemie hat Müller bekräftigt, daß "es falsch ist, dem Staat zu gehorchen und sich eine Richtlinie zu den Sakramenten und der Eucharistie geben zu lassen. Es ist die Kirche, die ausschließlich die Verantwortung für die Liturgie hat, der Staat hat keinerlei Macht, die Feier der Hl. Messe zu verbieten. Sicher, man kann mit den Regierungen bzgl. der Sicherheit zusammenarbeiten, aber man kann keine Begrenzungen der Religionsfreiheit akzeptieren, wie sie im Verlauf der Pandemie in sehr vielen Ländern vorgekommen sind, die die Kirche in eine Institution  unter der Autorität des Staates verwandeln. Eine Autorität, die zum Autoritarismus geworden ist."

Quelle: R. Cascioli, Kard. G.L.Müller, LNBQ 

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