Mittwoch, 28. Juli 2021

Gotti Tedeschi: Erinnerungen an ein Treffen zum 10. Jahrestag von Summorum Pontificum

Marco Tosatti veröffentlicht anläßlich der Turbulenzen um TC bei Stilum Curiae Überlegungen und Erinnerungen von E.G.Tedeschi zu "Summorum Pontificum"
Hier geht´s zum Original: klicken 

"GOTTI TEDESCHI ERINNERT AN DEN GUTEN GRUND FÜR SUMMORUM PONTIFICUM"    

Liebe Stilumcuriale, Professor Ettore Gotti Tedeschi hat uns diese Überlegung / Erinnerung zum motu proprio Summorum Pontificum von Papst Benedikt XVI geschickt. Wir danken von Herzen und wünschen Ihnen gute Lektüre.

§§§

Lieber Doktor Tosatti, wenn man das Interesse und die Aufmerksamkeit bedenkt, die das motu proprio Traditionis Custodes hervorgerufen hat. hoffe ich, daß Sie Ihren Lesern das Folgende in Erinnerung bringen oder wiedergeben: 

Vor ungefähr 4 Jahren, am 14. September 2014 -zum 10. Jahrestag des motu proprio Summorum Pontificum fand in Rom ein Konvent statt, der von der Partnerschaft der Priesterfreunde Summorum Pontificum der Vereinigung Giovani e Tradizione veranstaltet wurde. Ich wurde dort als Laien-Redner eingeladen, neben den größten Liturgikern und Theologen, zu denen auch Kardinal Caffarra hätte gehören sollen, den der Herr jedoch 7 Tage vorher zu sich gerufen hatte (am 6. September). 

Die Reden wurden in einem von Fede&Cultura herausgegebenen Büchlein mit dem Titel "Eine neue Jugend für die Kirche" gesammelt. 

Heute erinnere ich an einige, von mir ausgewählte, von den Rednern vorgetragenen Überlegungen.

-In seinem Vorwort erinnert Pater Cassian Folsom O.S.B. vom Kloster San Benedetto in Norcia an sein Fazit des Liturgiekonvents von 2001 in Anwesenheit von Kardinal Ratzinger.  Bei dieser Gelegenheit hatte er gesagte, daß "die einzigen Gründe den Gebrauch des Usus Antiquior zu verbieten, politische Motive sind" Ratzinger hatte ihn sanft korrigiert und gesagt: "pastorale, nicht politische". Tatsächlich, sagt Pater Cassian, war dann sein folgendes motu proprio  Summorum Pontificum pastoral, aber auch weitsichtig, was die positiven Früchte angeht, die es hervorgebracht hat...

-Pater Vincenzo Nuara, O.P. , Moderator der Gemeinschaft, begann damit, zu erklären, daß das motu proprio auf eine Versöhnung in der Kirche abziele, um am Ende die beiden Formen- die ordentliche und außerordentliche Form - zusammen leben zu lassen und erklärte dann, daß die erste Frucht von Summorum Pontificum die Teilnahme der Jungen war, und so dem spirituellen Leben vieler die Jugend zurückgab, und so ein Instrument der Evangelisierung wurde, weil von den vielen, die heute zum katholischen Glauben zurückkehren, fast alle durch die traditionelle Liturgie gegangen sind." (Interessante Überlegung, oder?) 


-SE Msgr. Guido Pozzo, Sekretär von Ecclesia Dei (und viele Jahre Assistent von Kardinal Ratzinger in der Glaubenskongregation) erklärte, daß in den 10 Jahren seit der Veröffentlichung des motu proprio die sonntäglichen Zelebrationen im Vetus Ordo sich in allen europäischen Ländern, Frankreich, Deutschland, UK, Italien und auch in den USA (ohne die der FSSPX)  mehr als verdoppelten, aber nicht aus nostalgischen Gründen -sondern weil sie die bevorzugte Teilnahme der Jungen war. (Interessant oder?) 

-Kardinal Müller, Präfekt der Glaubenskongregation, begann damit, zu erklären, daß die tridentinische Messe eine Reaktion auf den Angriff Luthers auf den sakralen Charakter der Messe war, um ein vom Christentum abweichendes theologisches Konzept vorzulegen. Denn die Lehre hat ihre Grundlage in der Liturgie, die ein zentrales und konstitutives Element des kirchlcihen Handelns ist. Er erinnerte an einen Gedanken von J. Ratzinger (in Theologie der Liturgie): "Die Liturgie ist kein Ausdruck des Gewissens der Gemeinschaft, ein zerstreutes und wandelbares Gewissen, sie ist eine im Glauben und Gebet angenommene Offenbarung (...) Der Zusammenbruch der Liturgie hat den Zusammenbruch des Glaubens bewirkt… Und wir sind sicher, daß die lateinisch-gregorianische Liturgie auch weiterhin die Jugend des Glaubens wiederherstellen und ein Grund zur Hoffnung für die Zukunft des kirchlichen Lebens sein wird“. (Vergessen wir das nicht).

 -Kardinal Robert Sarah, Präfekt der Liturgiekongregation, erinnerte daran, daß die Entscheidung zum motu proprio durch den Vorschlag einiger Lituirgisten zu erklären war, endlich die Liturgiereform an die anthropologische Entwicklung der modernen Zeit anzupassen und sie im anthropozentrischen Sinn zu konstruieren." Wobei sie Gott vergaßen. 

- Ich efrinnere dann daran, daß der Usus Antiquior in der Kirche des 21. Jahrhunderts als normal betrachtet werden muß, auch wenn er statistisch gesehen seltener gebraucht wird, aber nicht weil er untergeordnet ist und man sollte keine Konkurrenz zwischen den beiden Formen aufrichten. 

Kardinal Sarah sagte auch noch: "Ich wende mich an diejenigen, die mit der alten Form des Römischen Ritus verbunden sind. Einige nennen Sie Traditionalisten und Sie selber nennen sich traditionalistische Katholiken. Bitte tun Sie das nicht mehr! Sie sind nicht Traditionalisten. Sie sind Katholiken des Römischen Ritus, wie ich, wie der Hl. Vater.  Sie sind nicht zweitklassig....Sie sind von Gott berufen, Ihren Platz im Leben und in der Kirche einzunehmen.... Nicht dazu, in ein Ghetto eingesperrt (oder zurückgezogen) zu sein...Keiner wird Ihnen den Usus Antiquior des Römischen Ritus rauben, aber viele werden in diesem Leben und in der Zukunft durch Ihr treues chrtistliches Zeugnis belohnt werden..." (Vergessen wir das nicht) 

Ich hoffe, daß ich an nützliche Dinge erinnert habe." 

Quelle: M.Tosatti, Stilum Curiae, E.G.Tedeschi 

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