Montag, 13. September 2021

G. Tedeschi: Es ist möglich, die Welt zu retten....

Marco Tosatti veröffentlicht bei Stilum Curiae einen Artikel, des Ettore G.Tedeschi für "La Verità" zur aktuellen Weltlage und der Möglichkeit, die Problerme zu lösen, verfaßt hat.
Hier geht´s zum Original:  klicken

"GOTTI TEDESCHI: ES IST MÖGLICH, DIE WELT ZU RETTEN. ABER MIT WERTEN UND MORAL." 

Liebe Freunde und Feinde von Stilum Curiae, mit Erlaubnis des Autors geben wir den Artikel von Prof. Ettore Gotti Tedeschi wieder, der heute bei La Verità erschienen ist. Gute Lektüre. 

§§§

                                   La Verità - DIE WELT RETTEN (Ettore Gotti Tedeschi) 

"Es könnte eine günstige Zeit für Kreativität sein, um zu verstehen und zu erklären, wie die Welt zu retten ist. In diesen letzten Tagen haben wir erleuchtete Überlegungen von berühmten Meistern des Denkens oder politischen Institutionen gelesen. Gedanken, die schon vorher vorgeschlagen aber ignoriert wurden. Oder es waren andere Zeiten oder die, die sie vorgeschlagen haben, können keine große Glaubwürdigkeit besessen haben. Um glaubwürdig zu sein, muß man einen Nobelpreis bekommen haben oder einer internationalen Institution vorsitzen. In Cernobbio hat der Wirtschafts-Nobelpreiusträger Stiglitz erklärt, daß, damit das Brutto-Inlands.Produkt wächst, man die Schulden abbauen muß (Regeln zur Reduzierung der Schulden genügen. "Denken Sie daran, das BIP anwachsen zu lassen")

Wer weiß, ob er- wenn er das 2011 erklärt hätte-nicht vielleicht unser Land vor den Sparmaßnahmen und dem Erbe bewahrt hätte, die es zerstört haben und es dazu gebracht haben, das einzige europäische Land zu werden, in dem in drei aufeinander folgenden Jahren das Pro-Kopf-Einkommen gesunken ist, während die anderen europäischen Länder es nach Stiglitz' aktuellem Vorschlag exponentiell erhöht haben


Zu einem anderen Argument: heute entdeckt die OECD- ein wenig verspätet- daß das Bürgereinkommen reduziert werden muß. Ist die OECD Anhängerin der Lega geworden? 
Aber unter den vielen zu spät angeprangerten Entdeckungen habe ich auch eine, sicherlich nicht neue, aber durchaus nicht naheliegende Aussage gelesen, über die nachzudenken lohnt: Immer noch in Cernobbio hat unser Bildungsminister Patrizio Bianchi in einem Klima von Optimismus zu Recht daran erinnert, daß die Entwicklung von Menschen mit ihren Fähigkeiten gemacht wird. Natürlich - Personen und Fähigkeiten, aber Humankapital besteht nicht nur aus wissenschaftlichen und beruflichen Fähigkeiten, sondern auch aus moralischen und verantwortungsvollen Werten, die diesen Fähigkeiten einen Sinn, ein Ziel geben. Fähigkeiten sind Mittel, die einen Zweck brauchen, um gut genutzt zu werden. 

Noch nie wurde wie in dieser Zeit, dieser Wert der menschlichen Qualität verwechselt, nicht erkannt, sogar mystifiziert. So sehr, daß man mit einem scheinbaren Paradox sagen könnte, daß Erfolg zwar nicht für jeden zugänglich ist, aber in der Lage, in seinem Verhalten moralisch zu sein scheint. Andererseits ist es offensichtlich leichter, Erfolg zu haben, als Moral im Verhalten zu demonstrieren. Wieso ? Tatsächlich ist es heute nicht ganz einfach, moralische Werte leben zu können, wenn man sie verwechselt, relativiert oder sogar verleugnet. Wahre und "nachhaltige" Entwicklung (ich verwende diesen Ausdruck mittlerweile als wesentlich, da er künstlich ist) besteht aus Humankapital mit einer Vision und moralischem Verhalten, das auf ein gemeinsames Ziel und Gut ausgerichtet ist.

Noch nie hatte man wie heute das Bedürfnis nach einer von der Moralischen Autorität vorgebrachten Soziallehre, die die Wirklichkeit der Unhaltbarkeit der aktuellen Krise und des Resets als Lösung erklärt. In diesem Zusammenhang schlage ich vor, ein großartiges Interview-Büchlein  "Health or Salvation" (Faith & Culture, 2021) von einem renommierten Theologen, Don Nicola Bux, zu lesen,  der dem Menschen von heute erklärt, was er lernen muss, um ein Mensch nach (diesen) Kriterien zu sein. Das ist das wahre Humankapital, das im Laufe der Zeit eine wirklich nachhaltige Entwicklung hervorbringt (wie es unser Minister Bianchi zu Recht wünscht). Es steht sehr viel auf dem Spiel und es ist gerade für Bildung und Unterricht relevant.

Der Leser von La Verità  ist sicher gebildet genug, um das große "Schachspiel" zu erkennen, das gespielt wird, um die gesamte globalisierte Welt so weit wie möglich zu vereinen, und sei es nur, um zu versuchen, nach den großen gescheiterten Neustarts der letzten 50 Jahre zu überleben, und zu vergessen, daß die, aus denen sich die Globalisierte Welt zusammensetzt, noch keine Automaten sind, sondern Menschen mit einer eigener Natur. Da die großen Schachspieler diese Natur abzulehnen scheinen, spielen sie unabhängig davon weiter und suchen ständig nach Referenzwerten, die die von ihnen ignorierten ersetzen können. Werte, die die Bewohner der ganzen Welt vereinen, indem sie sie von ihren traditionellen, kulturellen und religiösen Werten ablenken. Der gemeinsame Wert, der von einigen Jahrzehnten bis gestern "auferlegt" wurde, war Umweltschutz, heute sind es eher Gesundheit und Umweltschutz.

Sie unterschätzen oder ignorieren sogar den Wert der "Würde" der menschlichen Person  und schlagen einen neuen Humanismus und eine neue Anthropologie vor. Auf dem Schachbrett bewegen sie alle Figuren, die Königin, die Springer, es fehlt nur das moralische Banner. Verschwunden. So fehlt die Möglichkeit, im Schachspiel die berühmte Vernunft auszuspielen aber statt dessen Idolatrie und Utopie. Und die Vernunft, die die wahren Ursprünge der aktuellen, offensichtlich unlösbaren Krise nicht ignoriert. Die Ursprünge liegen in der Tat nicht bei den Systemen (politischen, wirtschaftlichen, sozialen...) sondern eher im Ungleichgewicht des (nicht anerkannten) Naturrechts. Ungleichgewichte geschaffen durch Exzesse von Freiheit, wegen Verwechslung von wahr oder falsch, Ordnung oder Unordnung, menschlich oder unmenschlich? Sicher könnte man sich polemisch fragen, was menschlich und was Natur ist. Fragen ist gut, besser ist es, die Antwort zu suchen, solange wir noch  Zeit haben.

Bis gestern waren die, die versucht haben, die Welt zu vereinen, Intellektuelle, Politiker mit Idealen, Unternehmer mit von gemeinsamen Werten der Zivilisation inspirierten Visionen. Heute wurden sie durch Plattformen, Investmentfonds, Globale Lobbys, digitale Ideologie, Propheten neuer universaler Religionen ersetzt. Die das Risiko erhöhen können, die Voraussetzungen für zukünftige dauerhafte Neuanfänge zu schaffen, die den einen wahren vereinigenden Wert, die einzigartige Würde der menschlichen Person, immer mehr missachten. Diejenigen, die das verstehen, denken vielleicht sogar, daß sie die Welt ethisch regieren können oder gerade deshalb in der Welt verfolgt werden. Das Büchlein von Don Nicola Bux hilft zum Beispiel, das zu verstehen. Wie Benedikt XVI. in Caritas in Veritate erklärte, werden diese Krisen nicht durch einen Wechsel der Werkzeuge, sondern durch eine Änderung des Menschen gelöst. Genauso wie die Wachstums- und Entwicklungsmöglichkeiten den Menschen zum Ziel haben müssen. Ansonsten auf Wiedersehen "Nachhaltigkeit"!

Ettore Gotti Tedeschi

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Quelle: M.Tosatti, Stilum Curiae, Prof. E.G.Tedeschi 

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