Montag, 1. November 2021

Fr. Hunwicke spricht...

bei liturgicalnotes über die Heiligen, die heute gefeiert werden und über die, die bei der Bugnini-Reform aus dem Kalender gestrichen wurden. 
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                                  "ALLERHEILIGEN" 

Möglicherweise erinnern sich nicht alle Katholiken daran, daß es schon vor der Zeit des Neuen Testaments Heilige gab. Das wird leicht vergessen, weil diese Heiligen-vielleicht bis auf drei Ausnahmen- nicht in unserem auf Rom gegründeten Kalender erscheinen.

Die erste Ausnahme- natürlich- und ein machtvoller theologischer Hinweis- ist der Hl. Johannes der Täufer, der letzte und größte Prophet, der Größte unter den Menschen, d.h. unter denen, die lebten, bevor die Erlösung in die Welt kam. Zweitens ist da der Patriarch, der Hl. Joseph, mit einer vergleichsweise kürzlichen Neuaufnahme in den Römischen Kalender und dessen Euchologie typischerweise an den früheren Joseph erinnert. 

Aber wenn wir Johannes den Täufer und den Adoptivvater der Herrn beiseite lassen, weil sie Heilige des Neuen Testaments sind. gibt es die Makkabäer, heldenhafte Märtyrer für Christus, der schon vor Seiner Inkarnation in der Torah ist. Sie sind im authentischen Römischen Kalender, weil ihre Reliquien in Rom aufbewahrt und verehrt werden. Das mag krude sein, aber Tatsache ist, daß das Sanctorale und seine Entwicklung viel mit der Präsenz der physischen Überreste der Heiligen zu tun hat. Der Ortskalender von Jerusalem und der ältere Karmeliten-Kalender bieten ein reiche Fülle an Heiligen des Alten Testaments -einfach nur, weil sie für die Christen in Palästina Ortsheilige sind.

Die Bugninitoiden, die den Römischen Kalender in den 1960-ern revidierten, die Fr. Louis Boyer so großartig und akkurat "Les Trois Maniaques" (die drei Maniker) nannte...haben die Makkabäer eliminiert...sie erscheinen nicht einmal mehr im Nachtrag von 1974 für die Stadt Rom selbst!

Das ist blanker Antisemitismus. Das ist einer von so vielen Gründen, warum der Novus Ordo nur (durch einen seltenen und fast nicht erreichbaren Dispens) in extremsten Umständen erlaubt werden sollte...exempli gratiae, für jene, die in den 1970ern zu Priester geweiht wurden...liebenswertem vielleicht ältliche Herren...die jetzt zu weit- ähm- von ihrer Primiz entfernt sind, um noch lernen zu können, wie man den authentischen Usus des Römischen Ritus zelebriert. 



Und jene gnadenlosen Vandalisierer des Authentischen Römischen Ritus haben auch den selben fröhlichen, gedankenlosen Antisemitismus  bei der Säuberung der Lesungen in der Messe von Allerheiligen gezeigt. Schnipp schnapp und weg war das feierliche und bewegende Ritual der Aufzählung der zwölf Stämme Israels. Die armseligen Trümmer, das die Maniker gnädigerweise hinterließen, zerstört fast völlig die Logik und ruiniert sicherlich das strukturelle Gleichgewicht und die großartige Majestät von Kapitel 7 der Apokalypse. Möge Gott ihnen vergeben. Sie sollten dazu verurteilt werden, zur Buße Synagogenböden zu schrubben. 

Die Tradition- unnötig zu sagen- vergißt die Heiligen des Alten Testaments nicht; durch die Gnade Gottes murmele ich den Namen Abraham unser Patriarch jeden Morgen am Altar (und sogar Kleriker des Novus Ordo, liebe alte Burschen. sollen ihn jeden Morgen und Abend bei den Laudes und bei der Vesper erwähnen) Oh...und natürlich erinnere ich täglich an Abel, "Gottes gerechten Knaben". Ich denke, ich könnte vielleicht die Passage über den höchst ehrenwerten Melchisedek auslassen... schockiert Sie das? 

Coetus omnes angelici / patriarcharum cunei / ac prophetarum merita / nobis precentur veniam. So haben es die Hymnen für Allerheiligen gesagt, bevor Quintus Horatius Berberinus seinen Bleistift spitzte. 

Cuneus bedeutet Keil und wird speziell angewandt, wie hier? ...um keilförmige militärische Formationen zu beschreiben (stellen Sie sich Proto-Jesaja, Deutero-Jesaja und Trito-Jesaja vor, als alle drei wirklich schlechte Laune hatten). Vielen Lesern ist cuneus schon im Ausdruck "cuneiforme Schrift" (Keilschrift) begegnet. Wir hatten in diesem Land schon mal einen Politiker namens Cuneus Benn- oder so ähnlich- lassen Sie es mich wissen, wenn Sie denken, daß ich anfange zu schwafeln...ein bißchen über die Stränge zu schlagen...mit langen Zähnen....

Omnes Sancti et Sanctae Dei, orate pro nobis!"

Quelle: liturgicalnotes, Fr. J.Hunwicke

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