Edward Pentin veröffentlicht und kommentiert das Vorwort, das Kardial G. Müller für das Buch des brasilianischen Bischofs Rifan geschrieben hat.
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"KARDINAL MÜLLER KRITISIERT "TRADITIONIS CUSTODES" IM VORWORT FÜR EIN NEUES BUCH"
Das motu proprio "Traditionis Custodes" von Papst Franziskus, das die traditionelle Form des Römischen Ritus ernsthaft einschränkt, ist " in Inhalt und Form"fragwürdig, hat Kardinal Gerhard Müller im Vorwort eines neuen Buches geschrieben.E
Er sagte auch, dass eine Kirchliche Autorität der Kirche einen schlechten Dienst erweist, wenn sie rigide auf blindem Gehorsam besteht, etwas, das der Vernunft des Christlichen Glaubens und der Freiheit des Christen widerspricht."
Aber der emeritierte Präfekt der Glaubenskongregation, der ein Vorwort für die deutsche Ausgabe von Tradition und lebendiges Lehramt des brasilianischen Autors geschrieben hat, legt Wert auf die Unterscheidung zwischen der Person des Papstes und dem Amt.
Er schreibt, dass "Kritik am Stil der Amtsführung einzelner Päpste oder Bischöfe und an der professionellen theologischen Qualität ihrer Entscheidungen und Texte widersprechen nicht der unverbrüchlichen Loyalität eines wahren Katholiken gegenüber dem dem Papst und den Bischöfen."
Der Kardinal fügte hinzu, dass die dringendste Aufgabe des Papstes und der Bischöfe heute "das Überwinden der sinnlosen Opposition und des Machtkampfes zwischen sogenannten Traditionalisten und Progressiven und anstatt Öl ins Feuer zu giessen, sich selbst als Mediatoren des Friedens und Diener der Einheit in der Kirche zu erweisen.
Kardinal Müller sind gemässigter als die, die er bald nach der Vrröffentlichung des motu proprio geschrieben hat. In einem am 19.Juli in The Catholic Thing veröffentlichten Kommentar sagte er, dass das Dekret "ohne jede Empathie" für jene sei, die ihr [der katholischen Sache] verbunden sind und dass "der Hirte anstatt den Geruch der Schafe wertzuschätzen, sie hart mit seinem Stock schlägt."
On einem Kommentar fordert der Kardinal die Anhänger sowohl der Alten als auch der Neuen Form der Liturgie, sich gegenseitig zu respektieren, sagte aber auch, dass es das klare Ziel von Franziskus sei, die Alte Messe auf lange Sicht zur Auslöschung zu verurteilen.
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Vorwort für die deutsche Ausgabe von Bischof Fernando Areas Rifans Buch "Tradition und das lebendige Lehramt"
Ich habe Bischof Fernando Areas bei den Treffen mit den Katholischen Bischöfen Brasiliens Rifan in Rio de Janeiro und ihren ad limina-Besuchen während meiner Zeit als Präfekt der Glaubenskongregation (2012-2017) kennen gelernt. Ich schätze ihn als sehr weisen pastoralen Apostolischen Administrator seiner Gemeinde St. John Mary Vianney, die mit der traditionellen Liturgie des Missales von Johannes XXIII (1962) verbunden ist. So ist es mir eine Ehre und Freud diese Pastorale Instruktion zur Beziehung zwischen “Tradition und Lehramt” den deutschen Lesern vorzustellen und zu empfehlen.
Jeder theologisch denkende Mensch weiss, dass hiermit die grundlegenden Prinzipien der Katholischen Lehre des Wissens angesprochen werden, die Irenäus von Lyon bereits im 2. Jahrhundert gegen die angeblichen raffinierten Einsichten der Gnostiker und ihr Wissen von Gott entwickelte. Das II. Vaticanische Konzil hat in der Dogmatischen Konstitution zur göttlichen Offenbarung Dei Verbum noch einmal klar die unauflösliche Verbindung zwischen der Heiligen Schrift, der Apostolischen Tradition und dem Lehramt der Kirche betont, das dem universalen Episkopat mit dem Papst an der Spitze anvertraut ist. “Die Heilige Tradition und die Heilige Schrift formen ein heiliges Erbe des Wortes Gottes, das der kirche anvertraut ist...Aber die Aufgabe das Wort Gottes authentisch zu interpretieren -ob geschrieben oder nur durch das lebendige Lehramt überliefert, dessen Autorität im namen Jesu Christi ausgeübt wird." (DV, 10).
Die Liturgie, wie die Konstitution zur Hl. Liturgie des selben Ökumenischen Konzils sagt, ist ein privilegierter locus theologicus, eine Quelle des Lebens, die aus den sakramentalen Mysterien, und in Kommunion mit dem drei-einigen Gott (Jn 1:14): “In der Liturgie, besonders göttlichen Opfer der Eucharistie, "das Werk unserer Erlösung ist vollbracht" und so trägt es in höchstem Masse zum Leben der Gläubigen bei und wird Ausdruck und Offenbarung des Mysteriums Christi und der Natur der wahren Kirche, die sowohl göttlich als auch menschlich ist..." (Sacrosanctum concilium, 2).
Die "Substanz der Sakramente " als Zeichen und Instrument der wirksamen Kommunikation der göttlichen Gnade können nicht verändert werden. Weil nur Gott selbst dei Gnade gewährt, die er uns durch Christus selbst übermittelt -ihren wahren Spender. Der universale Episkopat mit dem Papst als sichtbarem Oberhaupt der Universalen Kirche hat nur die Kompetenz, Die Helige Liturgie zu ordnen (SC, 22, §1). Das betrifft die äusserliche rituelle Form .Diese Feststellung ist in völliger Harmonie mit dem Konzil von Trient, das im Dekret zur Hl. Kommunion unter beiden Formen (1562) erklärte: "Es war immer Teil der Autorgität der Kirche, über die Spendung der Sakramente zu entscheiden oder sie zu ändern - ohne ihre Substanz zu beschädigen-so dass ihr Urteil denen, die sie empfangen zum Heil gereicht, oder für die Verehrung der Sakramente selbst, je nach dem Unterschied in Umständen, Zeit, Regionen zuträglicher ist. (DH, 1728).
Es gibt keinen Bruch zwischen der vorhergehenden Tradition bis zum Konzil von Trient, Vaticanum I und Vaticanum II. Eher wird die traditionelle Kontinuität von apostolischer Lehre und Göttlicher Liturgie sichtbar, wenn- im Hinblick auf den Römischen Ritus die "heilige Mutter Kirche vorsichtig eine allgemeine Erneuerung der Liturgie" wünscht, während sie ihre dogmatische Substanz und ihre gewachsene Grundform bewahrt, d.h.die Liturgie des Wortes und die sakramentale Sichtbarmachung des Österlichen Mysteriums (SC, 21).
Es war nicht das Ziel, ein Produkt zu entwerfem, das den Zeitgeist erfreut oder ein Museumsstück alter Nostalgie nach den Theorien ehrgeiziger Liturgie-Professoren ist. Eher war das Ziel die volle und aktive Teilnahme des ganzen Gottesvolkes" (SC 14) der Gläubigen und ihrer priesterlichen Hirten, damit "in der heiligen Liturgie die Christen die Fülle der Gnaden sicherercempfangen können." (SC, 21).
On meiner Jugend fand der Übergang von der früheren Römischen Liturgie , die wesentlich auf der tridentinischen Reform bysierte, zum Novus Ordo (1970) von Papst Paul VI statt, initiiert vom II. Vaticanisvhen Konzil. Weil ich vier Jahre lang wissenschaftlicher Assistent des bekanten Liturgisten Adolf Adam (1912-2005) in Mainz war ist mir die Diskussion über die erneuerte Liturgie nach dem II. Vaticanum wohl vertraut. Als Priester (seit 1978) habe ich selbst immer in der neuen Form zelebriert- mit der einen Ausnahme bei einer Weihe in einer traditionellen Gemeinde. In dogmatischem Sinne gibt es natürlich keinen Unterschied zwischen der "ordentlichen" ,oder neuen Form der Messe gemäss dem Missale von Johannes XXIII und derjenigen, die Papst Benedikt XVI die "ausserordentliche" Form genannt hat.
Einem wirklich katholischen Geist muss es deshalb absurd erscheinen, dass die beiden Formen der eien Messe, die sich nur in einigen äusseren Riten unterscheiden, einschliesslich der Richtung un der Sprache (Latein oder die Landessprache) , die nicht ihre Substanz ausmachen, auf die Ebene der Dogmatik gehoben werden. Die Glaubens- und Morallehre unter ihrer formalen Autorität zu kritisieren ist ebenso fruchtlos und schädlich wie die Legitimität von Papst Franziskus anzuzweifeln. Weil weder das II Vaticanum der Grund für die Fehlinterpretationen seiner Lehren ist, noch sollte die erneuerte Liturgie wegen ihres - unglücklicherweise oft katastrophalen- Missbrauchs beschudigt werden.
Bischof Rifan zeigtä überzeugend, dass eös gute spirituelle Gründe gibt, weshalb manche Kathoiken es vorziehen, die Hl.Messe in der älteren Form zu zelebrieren, die ihnen überiefert wurde. Aber er stellt auch fest, dass das nicht die Ablehnung des II. Vaticanums erfordert und dass eine fundamentale Kritik an der kirchlichen Autorität sich nicht mit der Haltung eines gläubigen Katholiken verträgt. Jeder Katholik kann spirituell fruchtbringend an derFeier der Hl.Messe in einem andren Ritus teilhaben - also muss auch der Römische Ritus in beiden Formen von jedem Kathoiken akzeptiert werden, ohne die Rechtgläubigkeit des anderen zu bezweifeln oder der Pflicht auszuweichen in Dingen des Glaubens und der sakraentaen Disziplin, dem Papst und dem zuständigen Bischof zu gehorchen.
In einem Nachwort "Traditionis Custodes" (7.Juli 2021) beetreffend- unterstreicht Bischof Rifan diese grundlegenden Katholischen Prinzipien. Mit diesem motu proprio hat Papst Franziskus abrupt und brüsk die Quasi - Widerrufung von Summorum Pontificum (7.Juli 2007) angeordnet, durch das sein theologisch brillanter und liturgisch sensibler Vorgänger für viele Katholiken, die zu den Lefebvrianern abgedriftet waren, die Einheit mit der Kirche ermöhlichte. Eine dervschönsten Früchte deser Versöhnung , in der man seine gute Absicht erkennen kann, war Papst Benedikts erfolgreiche Wiederherstellung des Friedens in der Liturge, "der das Ziel ist, dem alle Aktivitäten der Kirche zustrebt und gleichzeitig die Quelle aus der ihre ganze Kraft strömt." (SC 10)
Fortsetzung folgt....
Quelle : E. Pentin
Thus, I wish Bishop Rifan’s publication understanding and benevolent readers, who – despite all the burden of the all-too-human aspect of the Church, which is often difficult to bear – allow themselves to be shaped by the “spirit of the liturgy” as Joseph Ratzinger expressed it in Romano Guardini’s footsteps (Collected Writings 11, Freiburg i. Br. 2008).
Liturgy is sanctification of man in the glorification of the Father through the Son in the Holy Spirit. In the Catholic Eucharist, man does not celebrate himself anthropocentrically and models the celebration according to his ever-changing ideas. The liturgy, especially in the richness of its ritual formation, is rather a theocentric worship of God and Christocentric mediation of salvation in his Word made flesh, in Jesus, the “Messiah of the Jews” and the “real Savior of the world,” whose arrival all people await: “But the hour is coming, and now is, when the true worshipers will worship the Father in spirit and truth” (John 4:23).
By Gerhard Card. Müller, Rome
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