Fehler Nr. 6-
- Als Hirten dürfen wir uns nicht in sterilen Kämpfen verlieren, die nur Spaltungen verursachen können, in denen das Ritual selbst oft für ideologische Gesichtspunkte ausgenutzt werden. Wir sind eher dazu berufen, den Wert der liturgischen Reform wieder zu entdecken, indem wir die Wahrheit und Schönheit des Ritus bewahren, den er uns gegeben hat.
In der Art von Heuchlern und Opportunisten rät Erzbischof Roche da von ab, sich in sterilen Streitereien zu engagieren, für die sein eigener Motivationsbrief und die Responsa ein leuchtendes Beispiel sind. Keine Standpunkte sind ideologischer als die der von Andrea Grillo geleiteten Schule von Sant´ Anselmo. Wenn jemand beginnt von der "Wahrheit und Schönheit des Ritus" von Paul VI, weiß man sofort, daß man es mit einer Ideologie zu tun hat, weil das genau die Wahrheit über diesen Ritus ist, die seine Befürworter absolut nicht bereit sind, in einer Bewertung von Verdiensten und Fehlern ruhig zu diskutieren. Für einen Ideologen darf das Parteiprogramm keine Fehler haben.
Was die Schönheit betrifft, so bemerkt Anthony Esolen, daß der Novus Ordo immer versucht hat, sie dauerhaft zu erreichen. In seiner entwurzelten, vom Zelebranten abhängigen, anti-inkulturierten, frei flottierendem Verwirklichung erreicht er nur selten die Ebene der Angemessenheit der niedrigsten Low-Mass und gleicht nie der Majestät des Hochamtes. Wie wir bei fast jeder "Reform der Reform"-Initiative oder dem Wunsch danach sehen könne, "gelingt" das dem Novus Ordo in dem Maß, indem er die traditionelle Messe imitiert. Unnötig zu sagen, daß dem Papst und seiner Kurie eine solche Strategie ebenso wenig willkommen ist wie der alte Ritus selbst, trotz der Krokodilstränen über Mißbräuche, die vermieden werden sollten, die der Vatican bis heute- seit 5 Jahrzehnten nicht auslöschen konnte oder wollte.
Fehler Nr. 7
Als Papst Franziskus (Rede an die Teilnehmer der 68. liturgischen Woche in Rom, am 24. August 2017) uns daran erinnerte, daß "nach diesem Magisterium nach dieser langen Reise Wir mit Sicherheit und lehramtlicher Autorität bestätigen können, die liturgische Reform irreversibel ist" will er uns die einzige Richtung anzeigen, in die unser Engagement zu richten, wir als Hirten fröhlich aufgerufen sind.
Dieser Satz umrahmt den Irrtum, daß die Liturgie-Reform, wie das II.Vaticanische Konzil sie entworfen, das Consilium ausgearbeitet und von Paul VI ausgeführt wurde, "irreversibel" ist. Es sollte keines fortgeschrittenen Abschlusses bedürfen, um zu sehen, daß wenn die Reform Pius´ V, aufgetragen von einem Ökumenischen Konzil und ausgeführt von den höchsten Autoritäten, nicht irreversibel war, dann auch nicht die von Paul VI. Liturgiker und Kanonisten wissen, daß es nichts Irreversibles in Dingen vorsichtiger Entscheidungen über die liturgische Disziplin gibt, obwohl tatsächlich etwas Irreversibles in der Kanonisierung eines Ritus als reinen Ausdruck des immerwährenden Glaubens der Kirche gibt, wie wir ihn in "Quo primum" von Pius V finden.
Wie Gergory DiPippo zu Recht hervorhebt (hier und hier) ist die Geschichte der Liturgie voller Initiativen, die später überdacht und revidiert werden Und insofern als "organische Entwicklung" ein Charakteristikum von großer Bedeutung ist, ist es zumindest vernünftig, zu behaupten, daß die jüngsten, kontroversen und lästigen Neuerungen beiseite gelegt werden sollten- zugunsten der Rückkehr zu einer mehrjährigen Praxis, die sich bereits bewährt hat und dies auch weiterhin tut, wo immer sie befolgt wird.
Bedenken wir den nach Orwell klingenden Satz "die einzige Richtung, in die wir fröhlich berufen sind, unser Engagement zu richten". Die einzige Richtung? In den vergangenen 70 Jahren haben wir einen Papst gesehen, der die Karwoche radikal veränderte und nur 14 Jahre später einen anderen Papst, der sie wieder radikal änderte; wir haben einen Papst gesehen, der behauptete, daß die alten Riten niemals gebraucht werden sollten, gefolgt von einem Papst, der sagte, die Bischöfe sollten großzügig sein und ihren Gebrauch erlauben, gefolgt von einem Papst, der sagte, daß keinerlei Erlaubnis nötig sein, weil sie abgeschafft worden sei, gefolgt von einem Papst, der sagte, daß nicht nur eine Erlaubnis erforderlich ist, sondern daß die alten Riten nicht länger den Glauben der Kirche ausdrücken- und nebenbei- einen bischöflichen Ignoramus aus der Liturgie-Kongregation, der uns sagt, daß sie doch abgeschafft wurden (s. Nr. 17 weiter unten), aber unfähig auch nur ein einziges Instrument vorzuweisen, durch das ein solch monumentaler Akt versucht oder vollendet wurde.
Mitten in eines chaotischen und peinlichen Chaos wie diesem, können Katholiken, die die Liturgie lieben, nicht länger auf den Papst oder die römischen Dicasterien schauen, um ernsthafte Führung oder beständige Prinzipien zu finden. Was außerdem nötig ist, ist das Richtige der organische entwickelten liturgischen Riten Roms zu verstehen. wie sie vor der experimentellen Basteleien Roms, die ruhelose moderne Kirchenmänner erfaßt. die -weil sie das Gebet und Streben nach spiritueller Vollendung aufgegeben haben, Fleißarbeiten brauchen, um ihre Existenz zu rechtfertigen,
Der Weg nach vorn für den Katholizismus ist offensichtlich. Wir fragen nicht:">Dürfen wir die traditionellen Riten benutzen?" Wir benutzen sie einfach. Sie sind schön und passend. Sie sind die beständige lex orandi und lex credendi- das was die Katholiken immer getan und geglaubt haben und immer tun und glauben sollten. Solche Anbetung ist "würdig und recht" im Hinblick auf Gott und den Menschen. Papalismus, Positivismus und Progressismus haben sich als Sackgasse erwiesen. Unsere Aufgabe ist, die Römische Liturgie aufzunehmen wie sie in ihrer Ganzheit existiert, bevor sie verwüsteten, und sie für die zukünftigen Generationen weitertragen.
Fehler Nr. 8
Vertrauen wir unseren Dienst, die Einheit des Geistes im Friedensbund (Eph. 4:3) Maria, der Mutter der Kirche an.
Der Mutter Gottes gefällt es nicht, in den Dienst eines Haufens von Lügen gedrängt zguz werden und sie wird deren Urheber, die ihren Namen vergebens angerufen haben, nicht vom Haken lassen. Der Geist unserer Lieben Frau ist der Geist der traditionellen liturgischen Riten, die sie loben und ihre Tugenden prägen. Sie, die am Pfingsttag mit den Aposteln anwesend war, unterstützt das einzige Pfingsten, das in der von der Vorsehung geleiteten Entfaltung des katholischen Gottesdienstes kultischen Ausdruck findet. Die Kirche, deren Mutter sie ist, ist nicht die böse Stiefmutter-Kirche, die den Gläubigen sagt, „sie sollen ihre Wunden nicht lecken, wenn niemand verletzt wurde“.
Fehler Nr. 9
"Diese Kongregation, die die Autorität des Heiligen Stuhls in Angelegenheiten ausübt, die in ihre Zuständigkeit fallen (vgl. TC, Nr. 7), kann auf Antrag des Diözesanbischofs gestatten, daß die Pfarrkirche gemäß dem Missale Romanum von 1962 nur dann benutzt werden kann, wenn festgestellt wird, daß die Nutzung einer anderen Kirche, eines Oratoriums oder einer Kapelle nicht möglich ist. Die Beurteilung dieser Unmöglichkeit hat mit größter Sorgfalt zu erfolgen.
Das ist das erste vieler Statements in den Responsa das die Bischöfe ihrer eigenen Kompetenzen gemäß dem kanonischen Recht beraubt und der Liturgie-Kongregation größere Autorität zuweist, als sie aktuell besitzt. Wo die Messe stattfindet ist die Entscheidung des Bischofs. In einem außerordentlichen Fall kann es sein, daß der Vatican eingreifen muss, um ein Problem wegen der Orte für die Messe zu lösen, aber normalerweise werden solche Fragen vor Ort behandelt, ohne daß die Liturgie-Kongregation eine "Genehmigung" gewähren muß. Zu diesen und anderen kanonischen Zweideutigkeiten und Problemen in den Responsa, hat die Gesellschaft für die Lateinische Messe in England und Wales einen sehr hilfreichen Satz "kanonischer Notizen" vorbereitet, die jeder Priester und Bischof lesen sollte.
Fehler Nr. 10
Außerdem sollte eine solche Feier nicht in den Zeitplan der Gemeinde-Messen aufgenommen werden, weil sie nur von den Gläubigen besucht wird, die Mitglieder besagter Gruppe sind, Schließlich sollte sie nicht zur gleichen Zeit wie die pastoralen Aktivitäten der Gemeinde stattfinden, Es versteht sich, daß diese Erlaubnis zurück gezogen wird, wenn ein anderer Veranstaltungsort verfügbar wird.
Keine vaticanische Kongregation hat die Autorität (auch wenn sie vielleicht die praktische Fähigkeit hat) zu diktieren, was in einem Gemeinde-Zeitplan erscheint- (trotz Satiren). Wenn ein offen häretischer oder schismatischer Inhalt in einem Bulletin verlffentlicht wird, wäre das ein Problem des örtlichen Ordinatiates und -im schlimmsten Fall- ein Szenario für die Glaubenskonregation.
Noch einmal, die Liturgiekongregation besteht auf einer imaginären "Erlaubnis", die keinerlei Basis besitzt. Vergessen wir nicht, daß 1997 die Liturgie-Kongregation selbst .in ihrer offiziellen Veröffentlichung Notitiae den Standpunkt ihrer Antworten erklärt hat: "Licet solutiones quae proponunut potestatem legislative, njon haebant, induunt tamen vestem officialem quia actuale magisfterium et praxim huius Gongregationis exprimnunt" (Obwohl die Lösungen, die von der Kongrgation vorgeschlagen werden keine legislative Macht haben, haben sie dennoch offiziellen Charakter, weil die die aktuelle Lehre und Praxis dieser Kongregation ausdrücken). Sie haben also einiges Gewicht- gerade nur nicht genug, um das bestehende Recht der Kirche, ihre legalen Prinzipien, Rechte und Pflichten der Bischöfe und die Rechte der seit undenklichen Zeiten ehrwürdigen Tradition zu verändern
Fehler Nr. 11
In diesen Vorkehrungen gibt es nicht die Absicht, die Gläubigen, die in der früheren Form der Zelebrationen verwurzelt sind, zu marginalisieren...
Diese glatte Lüge erfordert keinen weiteren Kommentar.
Fehler Nr. 12 und 13
...sie sollen sie nur daran erinnern, daß es ein Zugeständnis ist, für ihr Wohl (im Hinblick auf den allgemeinen Gebrauch der einen lex orandi des Römischen Ritus) und nicht eine Gelegenheit den früheren Ritus zu fördern.
Es gelingt der Liturgie-Kongregation drei Fehler in einen Satz zu packen (der zweite wurde bereits festgestellt) Erstens- es ist falsch, zu behaupten, daß der Gebrauch der seit undenklichen Zeiten ehrwürdigen Liturgie der Römischen Kirche, nie widerrufen, weil sie unwiderrufbar ist, eher ein Zugeständnis als ein innewohnende Recht (s. Nr. 17) ist.
Zweitens wird die irrige (weil ekklesiologisch unmögliche) Behauptung, die reformierte Liturgie von Paul VI. sei die einzige lex orandi des römischen Ritus, verstärkt. Drittens sei die Feier des alten Ritus "keine Gelegenheit, den vorherigen Ritus zu fördern“, weil, was auch immer es sonst bedeuten mag, es sowohl der inhärent öffentlichen, gemeinschaftlichen und partizipativen Dimension jeder erlaubten und gültigen Liturgie als auch dem im Wesentlichen missionarischen Charakter der Kirche auf Erden widerspricht.
Fehler Nr. 14 und 15
Das motu proprio TC möchte in der gesamten Kirche des Römischen Ritus ein einziges und identisches Gebet einführen, das ihre Einheit- gemäß der von den Hl-Päpsten Paul VI und Johannes Paul II promulgierten liturgischen Bücher-ausdrückt, in Übereinstimmung mit den Dekreten des II.Vaticanischen Konzils und in einer Linie mit der Tradition der Kirche.
Viele haben darauf hingewiesen, daß die Kirche des Römischen Ritus immer viele Formen des liturgischen Gebetes hatte, so wie die verschiedenen Gebräuche der Religiösen Orden und bestimmter Diözesen und daß dieses Muster in den gegenwärtigen Riten der Ordinariate für die früheren Anglikaner weitergeht, die Teil des Römischen Ritus sein sollen und sich dennoch sowohl vom Novus Ordo als auch den tridentinischen Riten abweichen.
Zudem widerspricht der offensichtliche Wunsch nach totaler Einförmigkeit der Lehre des II. Vaticanischen Konzils.
Noch einmal: die Liturgie-Kongregation behauptet, daß die liturgischen Bücher von Paul VI und Johannes Paul II "mit den Dekreten des II. Vaticanischen Konzils übereinstimmen" - was wie wir erwähnt haben, aus vielen Gründen fraglich ist "und in einer Linie mit der Tradition der Kirche", was manifest falsch ist, wie tausende von Artikeln und Dutzenden von Büchern gezeigt haben. Es ist "in einer "Linie" mit der Tradition auf eine Weise, daß auf dem selben Stück Land ein völlig neues Gebäude gebaut wird, auf dem ein altes Haus erst abgerissen wurde "auf einer Linie ist": das heißt durch zeitliche Folge, Als Mitglied des Consiliums drückt Joseph Gelinaux, SJ das so aus:
Wenn sich die Form ändert, ändert sich der Ritus. Wenn ein einziges Element geändert wird, wird die Bedeutung des Ganzen verändert. Lassen wir jene, die wie ich selbst ein Hochamt in Latein und Gregorianische Gesänge gesungen haben, sich daran erinnern, wenn sie können. Lassen wir sie sie mit der Messe, die wir jetzt nach dem II. Vaticanum haben, vergleichen. Um die Wahrheit zu sagen, es ist eine andere Liturgie der Messe. Das muß unzweideutig gesagt werden: der Römische Ritus, den wir kannten, existiert nicht mehr. Er ist zerstört worden. Einige Mauern der früheren Gebäude sind gefallen, während andere ihr Aussehen verändert haben- bis zu dem Grad, daß sie heute wie eine Ruine oder als Teilstruktur eines anderen Gebäudes erscheinen.
Was am wenigsten in einer Linie mit der Tradition ist die falsche Philosophie die der ganzen Reform zugrunde liegt.
Fehler Nr. 16
Der Diözesan-Bischof als Moderator, Förderer und Hüter allen liturgischen Lebens muß daran arbeiten, sicher zu stellen, daß seine Diözese zu einer einheitlichen Zelebrations-Form zurück kehrt...
Papst Franziskus und die Liturgie-Kongregation lieben es, immer wieder zu wiederholen, daß der Diözesan-Bischof für das liturgische Leben in seiner Diözese verantwortlich ist.- während sie sofort hinzufügen, daß er außer ihrem Gebot keine Wahl gibt. Der Fehler ist hier zu behaupten, daß irgendeine dieser Vorkehrungen die Autorität oder Rolle des Bischofs verstärkt. Wo Summorum Pontificum den Bischöfen gewisse Dinge aus der Hand nahm und in die Hände der Priester legte ,hat Traditionis Custodes den Ehrgeiz, beiden - sowohl Bischöfen als auch Priestern- fast alle wichtigen Dinge aus der Hand zu nehmen (wer von den neuen Priestern den Alten Ritus feiern darf, wo der gefeiert werden darf, welche Gruppen Zugang haben, wie er angekündigt werden darf, wie lange er dort bleiben darf etc.)
Das ist die unglücklichste Zentralisierung und der am wenigsten synodale Schritt, den wir seit Jahrzehnten gesehen haben. Glücklicherweise deckt Kanon 87 eine Vielzahl kurialer Sünden.
Fehler Nr. 17
Diese Kongregation, die die Autorität des Heiligen Stuhls in Angelegenheiten ausübt, die in ihre Zuständigkeit fallen (vgl. TC, Nr. 7), bekräftigt, dass sie, um in der vom Motu Proprio angegebenen Richtung voranzukommen, keine Erlaubnis gewähren sollte, das Rituale Romanum und das Pontificale Romanum, die der Liturgiereform vorausgehen, zu benutzen. Das sind liturgische Bücher, die wie alle früheren Normen, Weisungen, Zugeständnisse und Gebräuche abgeschafft wurden (vgl. Traditionis Custodes, Nr. 8).
Noch einmal tut die Liturgie-Kongregation so, als ob eine Erlaubnis nötig sei, um das Rituale Romanum und Pontificale Romanum zu benutzen und daß die Liturgie-Kongregation die Macht hat, diese Bücher zuzulassen oder zu verbieten, Nichts davon ist wahr. Weder ist die Liturgie-Kongregation die Quelle der Macht der Bischöfe, den freien Gebrauch des Rituale Romanum zu erlauben, noch kann die Freiheit des Bischofs zur Differenzierung und Vorliebe auf Personal-Pfarrgemeinden des Alten Ritus beschränkt werden.
Erstaunlicherweise behauptet die Liturgie-Kongregation- fast vorübergehend- daß das Rituale und das Pontificale "widerrufen worden sind" ohne einen einigen Hinweis zu geben, daß ein solcher Widerruf legal und ausdrücklich vorgenommen wurde. >Die Bezugnahme auf TC ist lächerlich unzureichend für diesen Zweck, weil es da irgendeinen Grund gegeben haben müßte, um sich vorzustellen, daß diese Bücher mit den (anderen) Normen von TC im Konflikt sind, wo es keinen gibt.
Noch grundlegender formulierte Papst Benedikt XVI., der über die Ergebnisse einer Kardinalskommission unter Johannes Paul II nachdachte- auch für uns großartig, seinen Grund dafür zu denken, daß der usus antiquior nicht auf einmal widerrufen worden war: "Was frühere Generationen als heilig ansahen bleibt auch für uns groß und heilig und kann nicht auf einmal ganz verboten oder gar als schädlich angesehen werden. Es obliegt uns allen, die Reichtümer, die sich im Glauben und Gebet der Kirche entwickelt haben, zu bewahren und ihnen ihren gebührenden Platz zu geben“ (Brief an die Bischöfe vom 7. Juli 2007). Damit hat er ein universelles Prinzip verkündet, nach dem es undenkbar ist, daß die Kirche jemals einen traditionellen Ritus verbannen würde oder könnte.
Fehler Nr. 18
Bei der Implemetierung dieser Vorkehrungen, sollte sorgfältig darauf geachtet werden, alle jene zu begleiten, die in der früheren Form der Zelebration auf ein volles Verstehen des Wertes der Feier in der rituellen Form, die uns die Reform des II. Vaticanischen Konzils gegeben hat.
In dieser Passage scheint die Gläubigen zu "begleiten" zu bedeuten, die Abschaffung der von den Gläubigen geliebten Form zu arrangieren. In den Dokumenten von Papst Franziskus scheint "begleiten“ jedoch zu bedeuten, den Menschen das zu geben, was sie derzeit für gut (oder gut genug oder notwendig) halten, ohne ihnen zusätzliche Belastungen oder Auflagen aufzuerlegen. Hier ist also eine ernsthafte Zweideutigkeit am Werk, die den Text verfälscht.
Fehler Nr. 19
Das sollte durch eine angemessene Formung stattfinden, die es ermöglicht, zu entdecken, wie die reformierte Liturgie Zeugnis des unveränderten Glaubens ist, Ausdruck einer erneuerten Ekklesiologie und die primäre Quelle der Spiritualität für das Christliche Leben.
Hier geht es es nicht so sehr um einen klaren Fehler als vielmehr um ein wirres Knäuel von Inkorärenz. Wenn der durch den neuen Ritus ausgedrückte Glaube wirklich "unverändert" ist im Vergleich zum durch den alten Ritus ausgedrückte Glauben, warum wird dann die alte les orandi nicht länger erlaubt oder gefördert, sondern der neue an seine Stelle gesetzt werden? Wenn die erneuerte Ekklesiologie im Wesentlichen die selbe ist, und sich nur bei einigen Betonungen unterscheidet, wie könnte das möglicherweise die Basis dafür sein, eine Form zu ächten und eine andere anzuordnen? Verschiedene liturgische Riten haben große Unterschiede in ihren Betonungen. Wenn die Ekklesiologie unterschiedlich ist und die neue Version ihr überlegen ist, während die alte inadäquat ist, wie vermeidet diese Schlußfolgerung dann, die Treue der Kirche Christi durch die Zeiten in Frage zu stellen?
Wenn außerdem die "reformierte Liturgie" die "primäre Quelle der Spiritualität für das Christliche Leben" ist, wo ist dann der Platz für die Christen des Östlichen Ritus? Wenn es ihnen gelingt, ein bißchen christliche Spiritualität in ihrer Tradition zu finden, die so verschieden (und sogar im Widerspruch) zum Novus Ordo ist, könnten dann nicht Römische Katholiken möglicherweise auch etwas christliche Spiritualität aus ihrer einstmals approbierten und einstmals universalen Tradition bekommen? " (...)
Fortsetzung folgt....
Quelle: P. Kwasniewski, OnePeterFive
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