Dienstag, 25. Januar 2022

Kardinal Müller nimmt zu den Reaktionen auf das Münchener "Gut"achten Stellung

Diesen (hier übersetzten) Text von Kardinal Müller hat der Corriere della Sera am 21.1. veröffentlicht:  wie der emeritierte Präfekt der Glaubenskongregation angibt, hat er das sog. "Gut"achten nicht gelesen, wohl aber- und das gründlich-das 82 Seiten lange Statement des Papa emeritus.  

" Papa emeritus Benedikt XVI., ein würdiger Greis von 95 Jahren, wurde in eine Falle gelockt und winkelakrobatisch fehlinterpretiert. Er erinnerte sich genau, daß er über das  pädosexuelle Vorleben  von H. nicht informiert war und damit dessen potentielle Gefährlichkeit nicht einschätzen konnte. Und  es gibt nicht den leisesten Zweifel, daß er objektiv und subjektiv die Wahrheit sagt. Niemals hätte er fahrlässig  und sogar wissentlich Jugendliche einer Gefahr ausgesetzt. Er ist an höchstverantwortlicher Stelle derjenige Mann in der katholischen Weltkirche, der am meisten für die Verfolgung nach kanonischem Recht und strafrechtliche Ahndung dieser abscheulichen  Straftaten getan hat.

Im Gegensatz zu skandalsüchtigen Medienbehauptungen hat er auch keineswegs die sexuellen Handlungen vor Kindern verharmlost, als er in einem bestimmten Fall die vorgefallene Tatsache von schamlosen Handlungen vor Kindern von sexuellen Handlungen an Kindern unterschieden hat. In beiden Fällen handelt es sich moralisch um eine schwere Sünde, die besonders wegen des Vorbildcharakters des Priestertums [ vgl. 1 Petrus 5, 3] eines Seelsorgers in höchstem Maß unwürdig ist und heute mit der Entlassung aus dem geistlichen Stand geahndet wird. Wer ihn medial als Lügner bezeichnet, ist nichts weiter als ein gewissenloser Hetzer und katholikenfeindlicher Haßprediger. Angesichts des intellektuellen Abgrundes, der sich hier auftut, kann man nur noch Trost in der Geschichte finden. Der große Theologe, Kardinalpräfekt und Papst antwortete akademisch wie Plato und wurde plebejisch niedergemacht wie einst ein Sokrates von den Feinden der Wahrheit.

Das Gutachten war eine Auftragsarbeit, die der Agenda einer entkatholisierten deutschen Nationalkirche zugutekommen soll. Und das böse Spiel wurde noch mit Millionen Euro aus dem Kirchensteuer-Geld der Gläubigen finanziert. Wenn man die Gerechtigkeit für die armen Opfer im Sinne gehabt hätte, hätte eine Gruppe von neutralen Fachleuten ehrenamtlich, also nicht noch gewinnbringend, die Untaten aus diesem Zeitraum von 1945- 2019 untersuchen müssen.

Der verheerende Eindruck ist jetzt, daß die Kleriker wegen der Heiligen Weihe oder wegen der zölibatären Lebensform generell mögliche Missbrauchstäter seien und nicht einzelne Personen wegen ihrer individuellen sexuellen Entwicklungsstörung. Genauso absurd wäre es, aus der Tatsache, daß sogar Eltern ihre eigenen Kinder missbrauchen, auf die Gefahr von Ehe und Familie zu schließen. Nach wie vor bleiben Priester Vertrauenspersonen von höchstem Rang. Und wir können uns mit gutem Gewissen katholische Christen nennen und dabei mit dem II. Vaticanum die Kirche in Christus als das Sakrament des Heils der Welt verstehen.

Deutsche Bischöfe und Kirchenfunktionäre haben die schmutzigen Wasser, die aus dem Münchner Kanzleikonvolut fließen, auf ihre „synodalen“ Mühlen geleitet. Sie fordern in stolzgeschwellten Demutsgesten den Umbau der Kirche nach ihrem eigenen vergänglichen Bild und vergessen, daß niemand anderer die Kirche baut als Jesus der Herr. Er sagt zu Petrus und in ihm zu jedem regierenden Papst: "Auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen und die Pforten der Hölle werden sie nicht überwältigen." [ Matthäus 16, 18]."

Quelle: Kard. G.Müller, Corriere della Sera

1 Kommentar:

  1. https://traditionundglauben.com/das-haben-sie-ihm-in-die-schuhe-geschoben-oder/

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