Sonntag, 27. März 2022

Fr. Hunwicke spricht....

bei liturgicalnotes heute über die Auswirkungen der Erfindung des Buchdrucks auf weltweite päpstliche Anordnungen zur Liturgie.
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"PÄPSTE, LITURGIE UND AUTORITÄT (1): DRUCKEN?"

Apologien: Ich fange mit der Bestätigung einer ziemlich selbstverständlichen Wahrheit an, die ich schon früher bekräftigt habe; die aber modernen Katholiken kontra-intuitiv zu sein scheint, und die viele nur schwer annehmen können:

Kein Papst hat vor der Erfindung des Buchdrucks (Mitte des 15. Jahrhunderts) weltweite oder allgemeine Mandate bezüglich der Liturgie erlassen, weil kein Papst es konnte.

Ich nehme an, daß ein fanatischer Übersuperpapalist argumentieren könnte, daß die Macht, das zu tun, dennoch stillschweigend im Auftrag des Herrn an den Hl. Petrus enthalten war, dazu gedacht dort unerkannt zu lauern bis eineinhalb Jahrtausende später der technologische Augenblick kam um in Aktion zu treten,,,aber das ist im Klartext eine theologische Phantasie-Welten, deren Spiele zu spielen, ich wenig Interesse habe. 

Aber da waren Leute, die Ansichten über Liturgie und Einheitlichkeit hatten....sie waren eben nur nicht Papst! Kaiser Karl der Große war einer von ihnen. Er wollte in seinem Imperioum Romanum redivivum den authentischen Ritus der Urbs etablieren. Hier folgt eine Beschreibung dieser Politik von Dom Gregory Dix:

"Karl der Große erbat deshalb -bereits 781- von Papst Hadrian I eine authentische Kopie. Der Papst war ein beschäftigter Mann und irritierend uninteressiert am großen Projekt im Westen eine perfekte Einheitlichkeit für den Ritus seines Sitzes zu sichern. Es kam kein  Buch und Karl der Große war gezwungen, seine Bitte zu wiederholen. Schließlich -irgendwann zwischen 785 und 793- kam die lange erwartete Kopie. Nach dieser ganzen Verspätung erwies sich das Buch, das der Papst geschickt hatte für das Ziel Karls des Großen als unbrauchbar. Nicht nur, daß der Text nachlässig kopiert worden war, das Buch selber muß dem Kaiser seltsam fehlerhaft vorgekommen sein...Es ist vielleicht bedauerlich, daß die Geschichte keine Meinungsäußerung von Karl dem Großen zum Papst oder seinem Buch überliefert, als es ihm schließlich nach 10 Jahren des Wartens überbracht wurde.

Ja!! Papst Hadrian war auf irritierende Weise am großen Projekt eine perfekt Übereinstimmung zum Ritus seiner eigenen Kathedra zu sichern, uninteressiert."! 

Ich glaube nicht, daß er aufzustampfen und über den  unicus usus zu schimpfen pflegte!

Fortsetzung folgt.

Quelle: liturgicalnotes, Fr.J.Hunwicke

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