Samstag, 7. Mai 2022

Fr. Hunwicke spricht...

bei liturgicalnotes heute über das anscheinend ewige Thema "verheiratete Priester" und landet am Ende mit einer harschen Bemerkung beim amtierenden Pontifex. 
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                          "VERHEIRATETE PRIESTER" 

Als ich....in jenen glücklichen, weit zurückliegenden Tagen... meine anglikanischen Sommer im Königreich des Westens, County Kerry, zu verbringen pflegte - als Kaplan in einigen Kirchen der Kirche von Irland.. haben nette römische Katholiken in Irland, ängstlich bemüht, freundlich zu klingen, oft versucht, ihre Vernunft zu beweisen, indem sie mir erzählten, warum sie dafür waren, in der Katholischen Kirche verheirateten Klerus zuzulassen. 

"Das wird die Probleme mit pädophilen Priestern lösen" versicherten sie zuversichtlich. Sie neigten dazu, überrascht zu sein, wenn ich erklärte, daß die Zulassung von verheiratetem Klerus dieses Ziel nicht erreicht. Ich konnte ihnen so viel über anglikanische Priester -und Bischöfe- berichten, die schwer daran gearbeitet haben, diese Annahme zu widerlegen. Die unabhängige Englische Untersuchung über sexuellen Mißbrauch hat kürzlich gnadenlos die Situation in einer repräsentativen anglikanischen Diözese beschrieben. Meine eigene anglikanische Amtszeit wurde durch die Nähe eines Bischofs überschattet, dessen sadistischer Mißbrauch Jugendlicher industrielle Maßstäbe annahm. 

Und ich könnte damit fortfahren, in Hülle und Fülle seltsame Geschichten über anglikanische Priester - und Bischöfe- zu erzählen, die wegen Ehebruch entlassen wurden. Und darauf hinzuweisen, daß auch Frauen von Klerikern ihre eigenen Skandale verursachen können, indem sie mit dem Kuraten oder dem Rektor oder dem Vorsitzenden- oder der Vorsitzenden- des Gemeinderates weglaufen.  Ein Priester, der als Alleinerzieher auf drei kleine Kinder aufpassen muß. nachdem seine "Missus" mit einem geschickten und freundlichen Organisten in die Koje geschlüpft ist, ist nicht in der besten Verfassung  um sich allein der Sorge um sein Volk zu widmen. 

"Und verheiratete Priester werden die Ehe...und Frauen...so viel besser verstehen" fügten die Iren fröhlich hinzu. Darin ist eine Menge Unsinn. Ein unverheirateter Priester hat die Erfahrung mit der Ehe gemacht, aus der er hervorgegangen ist, oder nicht? Und hat er keine Mutter, Schwester, Nichten? Und dennoch ... dieses Argument hat ein bißchen was.  Aber nicht notwendigerweise ganz das, was der Sprecher annehmen möchte. Nehmen Sie dieses Beispiel: "Herr Pfarrer, ich kann nicht regelmäßig in die Messe kommen; ich habe kleine Kinder". Ein Junggeselle, der das hört, ist vielleicht eingeschüchtert. Wenn er antwortet "Unsinn, ziehen Sie eine andere Karte" besteht die Gefahr, daß er eine Schimpfkanonade zu hören bekommt, daß er keine Erfahrung damit hat, die ganze Nacht mit einem kranken oder nörgelnden Kind wach zu bleiben und von urteilenden Gläubigen angestarrt zu werden, wenn die lieben Kleinen in der Kirche anfangen zu schreien. 

Wenn jedoch jemand diesen Unsinn bei mir versucht hat, konnte ich immer sagen "Ich erinnere mich daran, als meine Frau vier kleine Kinder hatte, das letzte in der Babytragetasche, daß ich nie auch nur einen Schrei von einem von ihnen während der Messe gehört habe. Und Sie haben Ihren Ehemann, der neben Ihnen sitzt und helfen kann, so daß Sie nicht- wie meine Frau- allein damit fertig werden müssen, während Ihr Mann "liturgisiert" und predigt. Und Sie haben nur zwei. Ich frage mich warum. [Nein, ich glaube nicht, daß ich diesen letzten Satz wirklich gesagt habe]

Aber merkwürdigerweise hat Papst Franziskus meine Ansicht zu dieser Sache mit den verheirateten Priestern leicht abgemildert. 

Wenn er eine Frau hätte, ihm gleichgestellt, die ihm frank und frei seine Fehler und Fehlurteile aufzeigen könnte und Unfairness, Inkonsequenz und Heuchelei... dieses wundervolle Amt, mit dem Frauen so reich beschenkt sind...wäre er dann so grausam, boshaft und voller Hass? 

Müssen wir diese Sache überdenken? Vielleicht indem wir den Apostolischen Stuhl geweihten Witwern anvertrauen? 

Henry Manning hätte Papst sein können!

Sie wissen, daß das Sinn macht."

Quelle: liturgicalnotes, Fr. J. Hunwicke

 

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