Dienstag, 24. Mai 2022

Fr. Hunwicke spricht...

bei liturgicalnotes heute noch einmal über alte, englische Bräuche der Bitt-tage und bei den Bitt-Prozessionen vor Himmelfahrt 

                  "DIE  BÖSEN GEISTER WEGTRINKEN"

Früher in dieser Woche habe ich gezeigt, wie das Angelsächsische Konzil von Cloveshoe von 747 versuchte, die Bitt-Tage von "vanitatibus" und "maioribus epulis" zu reinigen. Aber wenn man Duffy liest [hier geplündert] wundert man sich, ob das englische Landvolk jemals...ähm...Kanon 16  verinnerlicht hat! 

Einige Zitate: "und dann hatten sie einige Biere oder andere Getränke" In der Bittwoche verließen sie die Stadtgrenze, Montag auf einem Weg, Dienstag auf einem anderen, Mittwoch wieder auf einem anderen, beteten um Regen oder gutes Wetter, wie es gerade erforderlich war; tranken und aßen dort am Montag, der ein Fastentag war, Dienstag war ein Fisch-Tag und sie hatten ein Frühstück mit Butter und Käse usw. im Pfarrhaus und Getränke bei Mr. Clopton "tranken auf den immerwährenden Himmelfahrtsabend." [funds] to fynde a drinkenge upon Ascention Even everlastinge ...". "[They had] good chere after".

Die Bitt-Prozessionen sollten die bösen Geister, die Streit und Krankheit hervorriefen, aus der Gemeinde treiben. Sie sollten gutes Wetter, Segen und Fruchtbarkeit für die Felder bringen. Aber- wie die alten Lustrationen- verfestigten auch die Grenzen (wenn die Prozession einer Gemeinde zufällig auf ihre Nachbarn traf, konnte es Faustkämpfe geben: nicht zuletzt weil jeder den anderen  verdächtigen konnte, seine Geister über die eigene Grenze zu treiben). Wieder- wie bei den alten Lustrationen- formalisierten und bestätigten sie die Unterscheidung zwischen  gereinigten Raum innerhalb und dem profanen Raum außerhalb der Grenzen. 

Um die Grenzen der Gemeinde sowohl zu heiligen als auch zu markieren wurden die Truhe mit den Reliquien und die Banner der Gemeinde getragen. Die Heiligen-Litanei wurde gesunge, die Glocken geläutet, um die  Geister in die Flucht zu jagen, "that flye above in the eyer as thyke as motes in the sonne". Das Kreuz wurde getragen, "damit der Teufel, wo auch immer er das Zeichen des Kreuzes sieht, flieht, ...und er nicht schlägt und nicht verletzen kann". An mit Kreuzen markierten Stationen wurde aus den Evangelien gelesen: William Glyndale machte sich darüber lustig" sie lesen in der Bittwoche im Feld aus den Evangelien, für ein besseres Wachstum."

Eine letzte Frage- hervorgerufen durch das bewunderungswürdige Ceremonies of the Sarum-Missale des bewundernswerten R.J. Urquhart (T und T Clark: ein  fast unschätzbares Buch). Zu den herumgetragenen Bannern gehörten auch der Drache und der Löwe.

Genau!

Aber war das draconis vexillum nur ein Banner? Die Holzschnitte (im Prozessionale) lassen an etwas anderes denken, etwas Dreidimensionaleres. In einigen Orten wurde er aus Leder gemacht und war aufblasbar oder mit Häcksel gefüllt."

Klingt sehr vergnügt, oder? Zuerst fragte ich mich instinktiv, ob der Drache und der Freund Leo eine unheilabwehrende Funktion hatten. Duffy berichtet uns dagegen, daß der Drache einen langen Stoffschwanz hatte, wenn er am Montag und Dienstag vor der Prozession hergetragen wurde, aber daß der Schwanz ihm am dritten Tag abgeschnitten wurde" als Symbol für den Sieg über den Teufel."

Hmmm."

Quelle: liturgicalnotes, Fr. J. Hunwicke


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