Dienstag, 21. Juni 2022

Fr. Hunwicke spricht...

bei liturgicalnotes heute über Erziehung und die Frage, ob "Erziehung ohne Gott" das reine Böse ist, wie es John Dancy nach seinen Erfahrungen bei der Befragung von ehemaligen Hitlerjungen formulierte.  Hier geht´s zum Original:   klicken

     "WANN IST ERZIEHUNG DAS " REINE BÖSE"? 

Am Ende des II.Weltkrieges war ein brillanter junger englischer Klassizist...ein Wykeham-Mann und Gelehrter seines College in seinen 20-ern mit der Befragung von Mitgliedern der Hitlerjugend beauftragt. Wie es in John Dancys Nachruf in der Times ausgedrückt wurde "Der Anblick von Jungen, die der Nazi-Indoktrination zum Opfer gefallen waren, schockierte ihn zutiefst. Sie hatten weder Angst noch irgendeine Vorstellung von Gut und Böse...Sie waren- stellte er fest- die Opfer einer Perversion von Erziehung, die soweit angewandt wurde, daß sie fast satanisch war."

Diesen jungen Burschen -bemerkte er- fehlte auch das Gefühl der Freude. 

Dancy kehrte dann nach Oxford zurück und errang den Craven- und den Hertford- und den Gaisford-Preis für Griechische Prosa. Aber die Karriere als Universitäts-Dozent lockte ihn nicht mehr: den Rest seines Lebens  widmete er der Schulmeisterei. (13.11. 1920 - 28.12. 2019)

Tatsächlich wurde er dann Direktor von Lancing College. Der Gründer von Lancing, Nathanael Woodard, war 100 Jahre zuvor zu der Erkenntnis gekommen, daß "Erziehung ohne Religion das reine Böse ist". Zu der Zeit, in der die alten Schulen des Katholischen Englands in Institutionen [Public Schools] verwandelt wurden, die die "Aufklärungs"-Annahmen einer arroganten protestantischen Herrscherklasse weitergeben sollten - gründete Woodard eine Reihe neuer College-Schulen, um die Christliche Erziehung in der katholischen Tradition der Church of England anzubieten. Ein solcher Katholizismus- glaubte er inbrünstig- hatte aufgehört, das Ziel der Großen Schule in der Nähe von Slough und ähnlicher Schulen zu sein. Im Herzen von Woodards Methode standen die "Ohrenbeichte" und die Schirmherrschaft der Mutter Gottes. 

Meiner eigenen, entschieden unbescheidenen Meinung nach, haben Theorie und Praxis der Erziehung, die seit den Jahrzehnten meines eigenen Lebens in der Erziehung die Kontrolle übernommen haben, bewiesen, daß Woodards Überzeugung , daß "Erziehung ohne Religion das reine Böse ist" vollkommen wahr ist.

Ich habe wenig Zweifel, daß unsere Herren sich bald der Auslöschung von Häuslichem Unterricht zuwenden werden.

Was Dancys Analyse betrifft, würde ich nur seinem Wort "fast" widersprechen. 

Ich frage mich, ob es der Einfluss dieser Hitler-Jungen war, der Dancy dazu veranlaßte, 1954 einen eleganten Kommentar zu den Makkabäern zu veröffentlichen."

Quelle: liturgicalnotes, Fr. J. Hunwicke 

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