Donnerstag, 30. Juni 2022

Ökumenisches Treffen

Deborah Castellano Lubos berichtet für vaticannews.va über das heutige ökumenische Treffen des Papstes mit der Delegation des Ökumenischen Patriarchates von Konstantinopel.
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"PAPST: VERSÖHNUNG DER CHRISTEN - EIN WEG ZUM FRIEDEN MITTEN IN EINEM ´SINNLOSEN´ KRIEG"

Beim Treffen mit einer Delegation des Ökumenischen Patriarchates von Konstantinopel, hat Papst Franziskus Gott für den über die Jahre erreichten Fortschritt in der Ökumene gedankt und die Notwendigkeit betont, die getrennten Christen zu versöhnen, besonders weil die Welt sich einem "grausamen und sinnlosen Krieg" gegenüber sieht. 

Von Deborah Castellano Lubov

"Mitten in einem grausamen und sinnlosen Angriffskrieg, in dem viele, viele Christen sich gegenseitig bekämpfen" sagt Papst Franziskus, "ist die Versöhnung der getrennten Christen als Mittel, um zum Frieden zwischen den Völkern im Konflikt beizutragen, sehr aktuell.

Der Hl. Vater sagte das heute, am Donnerstag, als er sich im Vatican am Tag nach dem Hochfest Peter und Paul mit einer Delegation des Ökumenischen Patriarchates von Konstantinopel traf. 

Einer lange bestehenden Tradition folgend ist die Delegation in dieser Woche in Rom, um zu helfen Einheit zwischen der Katholischen und der Orthodoxen Kirche herzustellen.

Der Besuch ist Teil des "traditionellen Austauschs von Delegationen zu den Festen der jeweiligen Patronatsheiligen: am 29. Juni in Rom zur Feier der Heiligen Apostel Petrus und Paulus und am 30. November in Istanbul/Konstantinopel zur Feier des Hl. Apostels Andreas." 

Der Papst hat sie heute morgen begrüßt und gesagt, er sei dankbar für ihren Besuch und bat sie seinem "lieben Bruder" dem Ökumenischen Patriarchen Bartholomäus und dem Heiligen Synod seine Grüße zu übermitteln. 

Indem er an ihre Teilnahme an der Eucharistischen Liturgie vom Mittwoch erinnerte, sagte der Papst ihnen, daß ihre Anwesenheit eine Quelle großer Freude für ihn und alle Anwesenden war und daß sie sichtbar"die Nähe und brüderliche Nächstenliebe der Kirche Konstantinopels gegenüber der Kirche Roms " gezeigt habe. 

Engagement für ein Vorangehen auf dem Weg zur vollen Kommunion

Der Hl. Vater stellte fest, daß der traditionelle Austausch von Delegationen zwischen den beiden Kirchen zur Feier ihrer jeweiligen Patronatsfest "ein greifbares Zeichen dafür ist, daß die Tage der Ferne und der Gleichgültigkeit, als unsere Trennung als irreparabel betrachtet wurden, lange vorbei sind."

Gott sei Danke- stehen heute -im Gehorsam zum Willen unseres Herrn Jesus Christus und mit der Führung des Hl. Geistes- unsere Kirchen in einem brüderlichen und fruchtbaren Dialog und sind auf überzeugte und unumkehrbare Weise engagiert, auf dem Weg zur Wiederherstellung der vollen Kommunion voran zu gehen."   


Als er derjenigen gedachte, die diesen Prozess begonnen haben, erinnerte der Papst an "den unvergessenen Ökumenischen Patriarchen Athenagoras, dessen 50. Todestag bevorsteht, "ein weiser und mutiger Hirte, der weiterhin für mich und viele andere eine Quelle der Inspiration bleibt. "

"Er war es, der von den Schwester-Kirchen und den Bruder-Völkern sprach" sagte der Papst. 

Schwester-Kirchen, Bruder-Völker

Der Hl. Vater betonte die Notwendigkeit für die Christen zur Versöhnung mitten im Sturm des Krieges. 

"Versöhnung zwischen den getrennten Kirchen, als Mittel zum Frieden zwischen Völkern im Konflikt ist in diesen Tagen eine sehr zeitgemäße Überlegung, weil unsere Welt durch einen grausamen und sinnlosen Angriffskrieg zerrissen ist, in dem viele viele Christen gegeneinander kämpfen." 

"Angesichts des Skandals des Krieges" sagte der Papst" muß unsere sorge nicht sein, zu reden und zu diskutieren, sondern zu weinen, anderen zu helfen und uns selbst zu bekehren. 

Wir müssen um die Opfer und das überwältigende Blutvergießen, den Tod so vieler unschuldiger Menschen, die den Familien, Städten und einem ganzen Volk zugefügten Verletzungen weinen."

"Wie viel Leiden" klagte er "mußte von denen erduldet werden, die Angehörige verloren haben und gezwungen sind, ihre Häuser und ihr eigenes Land zu verlassen!" 

Er sagte, daß wir "unseren Brüdern und Schwestern" helfen müssen und "Nächstenliebe üben müssen, die wir als Christen Jesus, der in den Vertriebenen, den Armen und den Verwundeten gegenwärtig ist, zeigen müssen."  

Bewaffnete Eroberung hat nichts mit dem Königreich des Herrn zu tun. 

"Aber wir müssen uns auch bekehren und anerkennen, daß bewaffnete Eroberung, Expansionismus und Imperialismus nichts mit dem Königreich zu tun haben, das Jesus verkündet hat."

Er unterstrich, daß diese Tendenzen nichts mit dem Auferstandenen Herrn zu tun haben. Der in Gethsemane seinen Jüngern sagte, sie sollten Gewalt zurückweisen, das Schwert in die Scheide zurück stecken, weil jene, die durch das Schwert leben, durch das Schwert sterben werden und der jeden Widerspruch abwies, einfach indem er "genug!" sagte. 

Christliche Einheit zu suchen. sagte der Papst "ist nicht nur eine interne Frage der Kirchen" sondern eher eine essentielle Bedingung für die Realisierung einer authentischen universalen Brüderlichkeit- die sich in Gerechtigkeit und Solidarität gegenüber allen manifestiert."

"Das verlangt nach ernsthafter Überlegung von Seiten von uns Christen" sagte er. 

Neu anfangen mit Christus. 

Papst Franziskus rief sie auf, mit ihm über verschiedene Fragen nachzudenken. 

"Was für Welt wollen wir nach dem Ende diesem schrecklichen Ausbruch von Feindseligkeiten und Konflikten auftauchen sehen? Und welchen Beitrag sind wir jetzt bereit, für eine brüderlichere Menschheit zu zahlen?" 

Als Gläubige, sagte er, "müssen wir unbedingt die Antworten auf diese Fragen im Evangelium finden: in Jesus, der uns aufruft, barmherzig zu sein, niemals gewalttätig, perfekt zu sein, wie der Vater perfekt ist, und nicht an die Welt angepaßt."

Papst Franziskus ermutigte." laßt uns einander helfen, liebe Brüder, nicht der Versuchung nachzugeben, die explosive Neuheit des Evangeliums nicht durch die Verführungen der Welt zu dämpfen." Und den Vater, der "seine Sonne über dem Bösen und dem Guten aufgehen läßt und den Gerechten und den Ungerechten Regen schickt," nicht in den Gott unserer eigenen Ideen und unsere eigenen Nationen verwandeln. "

"Christus ist unser Friede" sagte der Papst und stellte fest, daß er  "durch seine Incarnation, Tod und Auferstehung für alle, alle Mauern der Feindschaft und Teilung unter den Völkern eingerissen hat." Er sagte, laßt uns neu mit Ihm beginnen. 

Zeichen der Hoffnung

Der Papst hat als Zeichen der Hoffnung für den Weg der Wiederherstellung der vollen Kommunion das Treffen des Koordinations-Komitées der Vereinigten Internationalen Theologen- Kommission für den Theologischen Dialog zwischen der Katholischen und der Orthodoxen Kirche  erkannt, das nach einer zweijährigen Unterbrechung wegen der Pandemie, im Mai stattfand. 

"Es ist meine Hoffnung, daß der theologische Dialog durch die Förderung einer neuen Mentalität fortschreiten wird" sagte er "Laßt uns füreinander beten, miteinander arbeiten und uns gegenseitig unterstützen, indem wir auf Jesus und Sein Evangelium schauen." 

Papst Franziskus endete damit, zu beten "Mögen die heiligen Brüder Petrus und Andreas für uns bitten und den Segen Gottes des Guten Vaters für unsere gemeinsame Reise und die ganze Welt erlangen."

Quelle: D. Castellano Lubov, vaticannews, va

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