Donnerstag, 24. November 2022

Was der Glaubenspräfekt den Synodalen Weggefährten sagt...

Vaticannews veröffentlicht den Wortlaut dessen. was von Kardinal Luis Ladaria, Präfekt der Gaubenkongregation, den deutschen Bischöfen beim Treffen mit den Dikasterien am 18. November sagte. Hier geht´s zum Original: klicken

"WORTLAUT: KARDINAL LADARIA ZUM SYNODALEN WEG"
                                       Teil eines größeren Leibes
Es gibt einen Absatz im Schreiben des Heiligen Vaters an das pilgernde Volk Gottes in Deutschland, der den Hintergrund für meine kurze Rede bildet. Papst Franziskus schreibt in Absatz 9 des soeben zitierten Briefes:
"Die Weltkirche lebt in und aus den Teilkirchen [Lumen gentium, 23], so wie die Teilkirchen in und aus der Weltkirche leben und erblühen; falls sie von der Weltkirche getrennt wären, würden sie sich schwächen, verderben und sterben. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit, die Gemeinschaft mit dem ganzen Leib der Kirche immer lebendig und wirksam zu erhalten. 
Das hilft uns, die Angst zu überwinden, die uns in uns selbst und in unseren Besonderheiten isoliert, damit wir demjenigen in die Augen schauen und zuhören oder damit wir auf Bedürfnisse verzichten können und so denjenigen zu begleiten vermögen, der am Straßenrand liegen geblieben ist. 
Manchmal kann sich diese Haltung in einer minimalen Geste zeigen, wie jene des Vaters des Verlorenen Sohnes, der die Türen offenhält, so daß der Sohn, wenn er zurückkehrt, ohne Schwierigkeiten eintreten kann [vgl. Evangelii gaudium, 46]. 
Das bedeutet nicht, nicht zu gehen, nicht voranzuschreiten, nichts zu ändern und vielleicht nicht einmal zu debattieren und zu widersprechen, sondern es ist einfach die Folge des Wissens, daß wir wesentlich Teil eines größeren Leibes sind, der uns beansprucht, der auf uns wartet und uns braucht, und den auch wir beanspruchen, erwarten und brauchen. Es ist die Freude, sich als Teil des heiligen und geduldigen treuen Volkes Gottes zu fühlen.“



Die folgenden Worte möchten nun in jedem von uns von neuem dieses Bewusstsein wecken, dass wir konstitutiv Teil eines größeren Leibes sind, und dass gerade diese Gemeinschaft mit allen anderen Gliedern der Kirche - mehr als tausend Gesten oder lautstarke Erklärungen - jene Gastfreundschaft ermöglichen kann, die heute so notwendig ist gegenüber denjenigen, die am Straßenrand zurückbleiben.
Und in der Tat gibt es sehr viele Männer und Frauen, die sich heute nicht mehr „zu Hause“ fühlen im Haus des Herrn und draußen bleiben. 
Und es gibt sehr viele, die sich von den Männern und Frauen der katholischen Kirche zutiefst verraten fühlen und nicht mehr hingehen. Vor allem aber gibt es sehr viele Männer und Frauen, die kein Vertrauen mehr in uns Bischöfe haben. Und das geschieht nicht ohne Grund. Wir denken hier sofort an das schmerzliche Kapitel des sexuellen Missbrauchs und ganz allgemein des Machtmissbrauchs durch Geistliche und an all die Male, in denen unsere Reaktion als Kirche in solchen Fällen der Situation nicht angemessen war. 
In dieser Hinsicht werden wir nicht müde werden, die Opfer dieses Missbrauchs um Vergebung zu bitten und ihnen, wenn möglich, unsere Hilfe anzubieten; gleichzeitig werden wir nicht müde werden, jeden Tag unsere Entschlossenheit zu erneuern, auf daß es nie wieder zu Missbrauch von Minderjährigen und zu Machtmissbrauch durch Männer und Frauen der Kirche kommen möge. Was das betrifft, kann ich Ihnen versichern, daß sich das Dikasterium für die Glaubenslehre mit aller Kraft und mit größter Aufmerksamkeit dafür einsetzt, dass die im Codex des kanonischen Rechtes vorgesehenen Strafen gegen jene Kleriker verhängt werden, die sich solcher abscheulichen Verbrechen schuldig gemacht haben." (...)
Fortsetzung im Original.

Quelle: Vaticannews


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