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"FRANZISKUS, GEORG, BENEDETTO. DAS SPEZIALINTERVIEW MIT MARCO TOSATTI"
Liebe Stilumcuriale, ich überwinde meine übliche Schüchternheit und empfehle Ihrer Aufmerksamkeit dieses Interview, das Lo Speciale gütigerweise mit mir gemacht hat. Die Fragen hat Americo Mascarucci gestellt. Als kleine Ergänzung wurde mir heute aus einer normalerweisen sehr zuverlässigen Quelle mitgeteilt, daß die zukünftige Aufgabe für Msgr. Georg Gänswein einer größere sein wird als irgendeine kleine Nuntiatur. Wir werden sehen. Gute Lektüre.
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Papst Franziskus hat gestern Monsignore Georg Gänswein, den persönlichen Sekretär des verstorbenen Benedikt XVI in Audienz empfangen. Ein Treffen, das viele Diskussionen ausgelöst hat, dessen Inhalt vertraulich geblieben ist, das aber unweigerlich mit der Kontroverse der letzten Tage im Lichte der jüngsten Äußerungen des papst-kritischen Gänsweins und der Erwartung seines bald erscheinenden Buches "Nichts als die Wahrheit" verbunden war. Wir versuchten zu verstehen, was dieses Treffen bedeutet haben könnte und was jetzt in der Kirche mit dem Tod von Ratzinger geschehen wird, indem wir einen profunden Kenner der vatikanischen Angelegenheiten interviewten, den Journalisten Marco Tosatti, der viele Jahre lang Vatikanist der Zeitung La Stampa war, von wo aus er die Pontifikate von Johannes Paul II. und Benedikt XVI. verfolgte und der heute einen sehr beliebten Blog - Stilum Curiuae -unterhält, der sich immer auf die Probleme der Kirche , aber nicht nur, konzentriert.
Was bedeutet Ihrer Meinung nach das gestrige Treffen zwischen Papst Franziskus und dem persönlichen Sekretär von Benedikt XVI.? Was könnte der Grund für das Treffen gewesen sein? Eine Klarstellung oder die Zukunft von Pater Georg?
"Ich glaube, daß beide Möglichkeiten real sind. Es besteht kein Zweifel, daß insbesondere Gänsweins Hinweis auf Traditionis Custodes Papst Bergoglio getroffen hat. Und natürlich, stellt sich, weil Gänswein formal immer noch Präfekt des päpstlichen Hauses ist, das Problem, was er tun soll, jetzt, da seine Hauptaufgabe beendet ist."
Es gibt diejenigen, die Pater Georg in diesen Tagen beschuldigen, mit dem Tod von Papst Benedikt spekuliert zu haben, als er die Veröffentlichung des Buches ankündigte und einige Details enthüllte. Will Georg nur die Kieselsteine aus seinen Schuhen entfernen oder verhandelt er über einen guten Abgang, vielleicht in der Hoffnung auf eine prestigeträchtige Position an der Spitze einer wichtigen Erzdiözese?
"Ich denke, dass Gänswein mit diesem Buch einerseits einige kontroverse Episoden klären wollte, insbesondere Vatileaks, aber andererseits – zum Beispiel bzgl. der Entlassung des Bankiers Ettore Gotti Tedeschi aus dem IOR – gibt es Widersprüche zu dem, was er damals selbst gesagt hat. Ich würde also sehr sorgfältig lesen, was er sagt; es ist wahrscheinlich, daß einige der Offenbarungen ins Visier genommen werden oder von jemandem innerhalb der Kirche nach Parametern gelesen werden wollen, die wir nicht kennen. "
Welche Folgen wird der Tod Benedikts XVI. für die Kirche haben?
"Mit Benedikts Tod endet die Wojtyla-Ära endgültig. Und wir treten in eine völlig neue Situation ein. Auch weil Papst Bergoglio gewissermaßen den Eindruck erweckte, Ratzingers Sensibilität zu berücksichtigen. Und jetzt ist er völlig frei, ohne auch nur das geringste Zögern zu handeln."
Warum glauben Sie, daß die Wojtyla-Ära vorbei ist?
"Joseph Ratzinger war von Anfang an eng mit dem Pontifikat von Karol Wojtyla verbunden. Als Präfekt der Kongregation für die Glaubenslehre vertrat er eine Rolle von vorrangiger Bedeutung: Als ich P. Stanislaus, Wojtylas Sekretär, am Tag der Wahl Benedikts fragte, wie die Beziehungen zwischen den beiden seien, antwortete er, daß Johannes Paul II. keine wichtige Entscheidung getroffen habe, ohne ihn zu konsultieren. Und seine Wahl stand im Einklang mit der Kontinuität mit der Arbeit, dem Handeln und dem Klima, das Wojtyla geschaffen hat. Deshalb spreche ich von einer Wojtyla-Ära, die durch Benedikt als Ikone verlängert wurde."
Wird die anti-bergoglianische Front ohne Ratzinger schwächer sein oder wird sein Verschwinden der Grund für eine Umgruppierung sein?
Ich denke, die zweite Hypothese ist die wahrscheinlichste, sie werden versuchen, sich neu zu gruppieren, obwohl ich denke, dass einige an den Rändern, winzig, aber laut, in Richtung des Sedisvakantismus gehen werden".
Glauben Sie, daß Bergoglio bis zum Ende Papst bleiben wird, oder wird er dem Beispiel seines Vorgängers folgen und in den Ruhestand treten?
"Gut! Erst in den letzten Tagen hat er Maßnahmen für die Diözese Rom ergriffen, um alles unter seine direkte Leitung zu bringen. Das scheint mir keine Mitteilung über einen künftigen Rücktritt zu sein. Und in Anbetracht des Charakters des Charakters, der zentralistisch und in gewisser Weise sehr autoritär ist, glaube ich, daß er zurückgetreten ist, erst wenn ich das sehe. Trotz der gesundheitlichen Probleme, die mit zuverlässig sichtbar auftreten".
Quelle: A. Mascarucci, LoSpeciale, M.Tosatti, Stilum Curiae
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