bei liturgicalnotes heute über den "Eier-Samstag", den "Bocks-Hintern" und die ""Obalisken", mehr oder weniger saftige Themen, mit denen er sich schon in den Vorjahren beschäftigt hat.
Hier geht´s zum Original: klicken"
Egge Satterday (Eier-Samstag), the Buck's Bottom (der Hintern des Bocks), and the Obalisques (und die "Obalisken")
Regelmäßige Leser werden Versionen dieses saisonalen Angebots und diesen Thread schon früher gelesen haben.!
Sorgfältige Leser werden feststellen, daß dieser Text eine Elefanten-Falle enthält; in früheren Jahren, hat sie meistens mindestens ein ahnungsloses Opfer gefangen, obwohl sie von sehr offensichtlichen Triggerwarnungen begleitet ist. Wer wird in diesem Jahr der Erste sein?
Festum Ovorum, das Fest der Eier, so beschreiben sie heute Jahr für Jahr den Samstag vor der Fastenzeit im Kalender der Universität Oxford, trotz der Tatsache, daß seit einigen Jahrhunderten nur der gelegentliche Oxford-Exzentriker daran denkt, diesen unterhaltsam benannten Tag zu feiern.
Ursprung und Zweck des Festum Ovorum ist ziemlich sicher, was jeder von Ihnen aus den ersten Prinzipien erraten hat,: wie beim Mardi Gras vor der Fastenzeit ein Saufgelage zu haben. Es ist seit dem Mittelalter im Universitäts-Kalender geblieben... genau wie in dieser Universität Allerseelen, Fronleichnam und Himmelfahrt die "Reformation" überlebt haben (ich wette, daß sie das in den Fens nicht getan haben). Wir wissen, daß das nicht nur einfach eine Sitte in der alma academia war, sondern auch in den benachbarten ländlichen Gebieten blühte, wo auf ihre liebenswert unlatinisierte Art die rüden aber biederen Tölpel es einfach Egge Satterday nannten ( Es muß irgendeinen ausdrücklichen Witz über Eigelb und Bauerntölpel geben. Oder einen Zungenbrecher? "Die Tölpel (yokels) mochten Eigelb (yolk) zum Mittagessen?)
Wie auch immer- aus reinem Zufall-wurde das in dieser Universität mit einer akademischen Deadline in Verbindung gebracht: dem letzten Tag, an dem Bachelors "abgeben" konnten; d.h. ihre Arbeite für den M.A, (Master of Arts) zu beenden. Und die Akademiker hatten ein "Abschluß-Fest" um das zu feiern, das mindestens auf die Zeit von Lord Richard Holland ( den Neffen von König Richard II, dem König, der sein Land England zur Mitgift Unserer Lieben Frau erklärte) zurückgeht, der sein Abgabe-Fest am 21, und 22. Febriar 1395 hatte (ja, ich habe dieses Datum bei Cheney nachgeschlagen) . Erst 1603 " gingen alle Bachelors, die sich zur Abgabe präsentierten, danach in das jeweilige Collegem für das sie sich entschieden hatten und veranstalteten dort ein Festmahl für die älteren Bachelors, bestehend aus Muscadine und Eiern, Feigen, Rosinen, Mandeln, Sherry und dergleichen."
Ich nehme an, daß alles das in jenen Tage eine ziemlich exotische Auswahl war. Heute könnten wir das meiste davon bei Waitrose (vor Covid) kaufen, könnten für einen Gratis-Kaffee und eine Ausgabe der Times vorbeischauen. Außer für die Musccadines, eine Süßigkeit, die aus einer Drüse am Ende eines asiatischen Hirsches hergestellt wurde (deren Sekret sexuelle anziehend gewesen sein mag) und -seit den Tage, als die Handelrouten beides und seinen Sanskrit-Namen brachten- von Indien bis Byzanz als Aphrodisiakum betrachtet wurde. Es ist jetzt, seitdem die armen Dinger fast bis zur Biodiversität gejagt wurden...sehr teuer geworden, ach die Zwänge des homo insipiens, des sogenannten animal rationale...fortasse potius animal difendum venereale*
Aber ich nehme an, daß Chemiker heute eine synthetische Version von Moschus herstellen . (Ich frage mich, welches ihre Motive sind).
Ales ich Versionen dieses posts in früheren Jahren in der entsprechenden Jahreszeit veröffentlicht habe, hat das das größte Interesse bei den Nord-Amerikanern erweckt, die- zu sehr willkommenen Abertausenden-mir regelmäßig Kommentare zukommen lassen, in denen sie diesem armen ignoranten Europäer geduldig erklären , daß in ihren eigenen wundervollen (aber transpontinen) Wörterbüchern Muscadine sich einfach und einzig nur auf Weintrauben bezieht, Aber das alte vielbändige Oxford -English-Dictionary gibt als Einträge drei separate Worte für diese Schreibart wieder: 1) Weintrauben, 2) tierisches Moschus, und 3) "eine Pariser Mode-Dame".
In diesem Jahr (2023) werde ich absolut KEINE Kommentare zu 1) zulassen, wohl aber relevante akademische Kommentare zu 3) zu Pariser Mode-Frauen (von denen ich immer dachte, daß sie technisch, wenn auch krude als "die großen Horizontalen" oder als "Obalisken" bezeichnet wurden [s. Evely Waugh, The Loved One]. Ich vermute, daß 3) gegenüber 2) sekundär und davon abgeleitet ist.
Die englischen Süßigkeiten, die mit Moschus gemacht wurden, hießen Kuss-Kuchen oder...-ähm...erregende Kuchen., Merkwürdige Namen, finden Sie nicht? Jetzt... nichts für ungut...sind viele meiner Freunde Chemiker...aber ich wette, daß Muscadines, die aus synthetischem Moschus gemacht werden, viel weniger Potenz-Eigenschaften haben als die wirklichen, aus dem Hintern des Bocks extrahierten. Was nun die modischen Pariserinnen angeht, habe ich keinerlei Erfahrungen mit ihren möglichen Eigenschaften oder physiologischen Auswirkungen, synthetisch oder nicht. Meine Frau stammt aus Leicestershire.
Vielleicht eine Serie kontrollierter Experimente. In jemandes Labor? "
Quelle: liturgicalnotes, Fr. J. Hunwicke
* ein rationales Tier ... vielleicht eher ein romantisches Tier, das es zu verteidigen gilt
musk: Moschus, muscat: Muskat, Muskat-Trauben
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Mit dem Posten eines Kommentars erteilen Sie die nach der DSGVO nötige Zustimmung, dass dieser, im Falle seiner Freischaltung, auf Dauer gespeichert und lesbar bleibt. Von der »Blogger« Software vorgegeben ist, dass Ihre E-Mail-Adresse, sofern Sie diese angeben, ebenfalls gespeichert wird. Daher stimmen Sie, sofern Sie Ihre email Adresse angeben, einer Speicherung zu. Gleiches gilt für eine Anmeldung als »Follower«. Sollten Sie nachträglich die Löschung eines Kommentars wünschen, können Sie dies, unter Angabe des Artikels und Inhalt des Kommentars, über die Kommentarfunktion erbitten. Ihr Kommentar wird dann so bald wie möglich gelöscht.