Mittwoch, 29. März 2023

Fr. Hunwicke spricht...

bei liturgicalnotes heute über die Einführung der Umgangssprache in die Liturgie und die Notwendigkeit in der Umgangssprache einen eigenen sakralen Stil zu entwickeln (sermo proprio liturgicus).
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        "CHRISTINE MOHRMANN...DE SAUSSURE..."
Christine Mohrmann folgte de Saussure und Bally darin, darauf hinzuweisen, daß "Sprache auf keinen Fall nur der Kommunikation aktueller Tatsachen dient, sondern auch...ein Mittel des Ausdrucks ist. 
Während ... die Sprache als reines Kommunikationsmittel normalerweise eine gewisse Effizienz anstrebt, die eine sprachliche Vereinfachung und Vereinheitlichung zur Folge hat, zeigt die Sprache als Ausdruck meist eine Tendenz, reicher und subtiler zu werden. Sie zielt darauf ab, mit allen möglichen Mitteln ausdrucksstärker und malerischer zu werden, und sie kann versuchen, diese gesteigerte Ausdruckskraft zu erreichen ... durch die Bewahrung antiquierter Elemente, die bereits von der Sprache als Kommunikation aufgegeben wurden, so daß sie sich gegen die Einführung der Umgangssprache in die Liturgie (mit Ausnahme der Lesungen) wehrte; moderne Sprachen entwickeln ihrer Ansicht nach ihre Effizienz als Kommunikationsmittel, was sie aber für eine sakrale Stilisierung weniger geeignet macht.

Erst 1997 holten die von Mohrmann gestellten Fragen das Lehramt der Lateinischen Kirche ein und forderte in einer bewundernswerten Weisung Liturgiam authenticam (hysterisch von den Analphabeten verunglimpft) nicht weniger als die Schaffung neuer sakraler Volkssprachen. Leider steht dieses Dokument jetzt sehr im Schatten. Aber hier ist einer der Punkte, der unabhängig von den Ansichten des gegenwärtigen degenerierten vatikanischen Regimes dauerhafte Gültigkeit hat.

"Wenn in liturgischen Texten tatsächlich manchmal Wörter oder Wendungen verwendet werden können, die sich von der allgemeinen und alltäglichen Rede unterscheiden, führt dies tatsächlich ziemlich oft dazu, daß die Texte einprägsamer und effektiver sind, um himmlische Dinge auszudrücken Die in dieser Belehrung erläuterten Grundsätze zielen darauf ab, in jeder gebräuchlichen Sprache allmählich einen sakralen Stil zu entwickeln, der auch als korrekter Dialekt für die Anbetung (sermo proprie liturgicus) anzuerkennen ist, der in der Alltagssprache ein wenig obsolet erscheinen mag, und im liturgischen Kontext erhalten bleiben".

Vielleicht sollten diejenigen von uns, die sich nicht schämen "Traddies" zu sein, ein bißchen dzu beitragen, die Autorität von Liturgiam Authenticam am Leben zu erhalten."

Quelle: liturgicalnotes, Fr. J. Hunwicke
 

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