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169. Wann immer ein Mißbrauch bei der Feier der Hl. Liturgie begangen wird, ist das als eine echte Verfälschung der katholischen Liturgie anzusehen. Der heilige Thomas schrieb: "Das Laster der Lüge wird von jedem begangen, der Gott im Namen der Kirche auf eine Weise anbetet, die der göttlichen Autorität der Kirche, an die die Kirche gewöhnt ist, widerspricht" .
183. Auf ganz besondere Weise soll jeder alles in seiner Macht stehende tun, um sicher zu stellen, daß das Allerheiligste Sakrament der Eucharistie vor jeglicher Respektlosigkeit oder Verzerrung geschützt und dass alle Missbräuche gründlich korrigiert werden. Dies ist eine äußerst ernste Pflicht, die jedem einzelnen obliegt, und alle sind verpflichtet, sie ohne Bevorzugung zu erfüllen.
184. Jeder Katholik - ob Priester oder Diakon oder Laienmitglied der Frommen Christi hat das Recht de, Diözesan-Bischof oder einem, kompetenten Mitarbeiter des Ordinariates, der ihm dem Recht nach gleich ist, oder dem Apostolischen Stuhl eine Beschwerde bzgl. liturgischen Mißbrauchs einzureichen. Es ist jedoch angemessen, daß der Bericht oder die Beschwerde, soweit möglich, zuerst dem Diözesanbischof vorgelegt wird. Das muss natürlich in Wahrheit und Nächstenliebe geschehen.
Die übrigen Dokumente in chronologischer Reihenfolge:
Liturgiekongregation: Liturgiae instaurationis §1 (5. Sept. 1970)
Liturgische Reform ist nicht gleichbedeutend mit sog. "Desakralisierung" und sollte nicht als Gelegenheit zu dem benutzt werden, was "Säkularisierung der Welt" genannt wird. So müssen die liturgischen Riten einen würdigen und heiligen Charakter bewahren. Die Effektivität liturgischer Handlungen besteht nicht in einer fortgesetzten Suche nach neuen Riten oder einfacheren Formen, sondern in einer immer tieferen Einsicht in das Wort Gottes und das Mysterium, das gefeiert wird. Die Gegenwart Gottes wird dadurch gesichert, daß man lieber den Riten der Kirche folgt als den persönlichen Vorlieben des Priesters. Der Priester sollte realisieren, daß er die Rechte der Gläubigen verletzt, wenn seine eigene, persönliche Restaurierung der Heiligen Riten aufzwingt und Individualismus und Idiosynkrasie in die Feier einführt, die der gesamten Kirche gehört. Das Amt des Priesters ist ein Dienst an der ganzen Kirche und der kann nur im Gehorsam, hierarchischer Gefolgschaft und Hingabe an den Dienst an Gott und an seinen Brüdern ausgeübt werden. Die hierarchische Struktur der Liturgie, ihre sakramentale Kraft und der Respekt, der der Gemeinschaft des Gottesvolkes geschuldet wird, erfordern, daß der Priester seinen liturgischen Dienst als ein "treuer Diener und Verwalter der Mysterien Gottes ausübt." (1 Kor. 4:1)
Papst Johannes Paul II, Dominicae Cenae § 12 (24. Februar 1980)
Der Priester ...kann sich selbst nicht als "Besitzer" betrachten, der freien Gebrauch von den liturgischen Texten und dem Hl. Ritus machen kann, als seien sie sein Eigentum und sie mit seinem eigenen persönlichen Stil stempeln. Zu Zeiten mag das wirkungsvoll gewesen sein und besser mit der subjektiven Frömmigkeit übereinstimmen; dennoch ist das immer ein Betrug an jener Verbindung, die ihren angemessenen Ausdruck im Sakrament der Einheit findet. Jeder Priester, der das Hl. Opfer darbringt, sollte sich erinnern, daß nicht nur er mit seiner Gemeinde betet, sondern die gesamte Kirche, die so in diesem Sakrament diese spirituelle Einheit u.a. durch den Gebrauch der approbierten liturgischen Texte ausdrückt. Diesen Standpunkt "mehr Nachdruck auf Uniformität" zu nennen, beweit nur Ignoranz gegenüber den objektiven Erfordernissen der authentischen Einheit und wäre ein Symptom für schädlichen Individualismus.
Kodex des Canonischen Rechtes (1983)
Canon 846 §1 Die liturgischen Bücher- approbiert durch die kompetente Autorität müssen bei der Feier der Sakramente treu befolgt werden; deshalb kann keiner aus seiner persönlichen Autorität heraus irgendetwas hinzufügen, entfernen oder verändern.
Papst Johannes Paul II, Apostolischer Brief Vicesimus Quintus Annus (4. Dezember 1988), §13
Neben diesem Gewinn durch die liturgische Reform muß man mit Bedauern mehr oder weniger ernste Abweichungen bei ihrer Anwendung anerkennen. Gelegentlich wurden unzulässige Zusätze oder Auslassungen, außerhalb des Rahmens der etablierten Normen erfundene Riten bemerkt; Haltungen oder Lieder, die nicht zum Glauben führen oder zu einem Gefühl für das Heilige; Mißbräuche in der Praxis einer allgemeinen Absolution; Verwechslung zwischen dem amtlichen, an die Weihe gebundenen Priestertum und dem allgemeinen Priestertum der Gläubige, das seine Grundlage in der Taufe hat.
Papst Johannes Paul II, Enzyklika Ecclesia de Eucharistia § 52 (17.April 2003)
Es ist zu beklagen, daß-besonders in den Jahren, die der postkonziliaren Liturgiereform folgten, daß es als Ergebnis eines fehlgeleiteten Gefühls der Kreativität und Anpassung eine Reihe von Mißbräuchen gab, die für viele eine Quelle des Leidens waren. Eine gewisse Reaktion gegen "Formalismus" hat einige -besonders in gewissen Gegenden- dazu geführt, die von der großen liturgischen Tradition der Kirche und ihrem Lehramt gewählten Formen als nicht binden zu betrachten und unautorisierte Neuerungen, die oft völlig unangemessen sind einzuführen.
Ich sehe es deshalb als meine Pflicht an, dringend dafür zu appellieren, daß die liturgischen Normen für die Feier der Eucharistie mit großer Treue befolgt werden. Diese Normen sind ein konkreter Ausdruck der authentischen kirchlichen Natur der Eucharistie; das ist ihre tiefste Bedeutung. Liturgie ist niemals irgendjemandes persönliches Eigentum, sei es der Zelebranten oder der Gemeinde, in der die Mysterien gefeiert werden. Der Apostel Paulus mußte an die Gemeinde in Korinth wegen schwerer Versäumnisse in ihrer Feier der Eucharistie heftige Worte richten, die in Teilung (schismata) und dem Entstehen von Fraktionen mündeten. (1 Kor.11:17-34). Auch unsere Zeit verlangt nach einer neuen Aufmerksamkeit und Wertschätzung der liturgischen Normen als Spiegel und Zeugnis für die eine, universale Kirche, die in jeder Feier der Eucharistie präsent gemacht wird. Priester, die treu die Messe gemäß der liturgischen Normen zelebrieren, zeigen still aber eloquent ihre Liebe für die Kirche....Keinem ist es erlaubt, das unseren Händen anvertraute Mysterium zu unterschätzen: es ist für jeden zu groß, als daß er sich frei fühlen könnte, es leichthin und mit Gleichgültigkeit für seine Heiligkeit und Universalität, zu behandeln.
Quelle:P. Kwasniewski, OnePeterFive
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