Dienstag, 7. März 2023

Woelki und Cordes gegen den Synodalen Weg

Nico Spuntoni kommentiert in La Nuova Bussola Quotidiana den Widerstand zweier deutscher Kardinäle gegen den Synodalen Weg ihrer Brüder im Bischofsamt. 
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"WOELKI UND CORDES: KARDINÄLE GEGEN DEN DEUTSCHEN IRRWEG" 

Der Kölner Erzbischof Woelki und das die-Ohren-lang-ziehen bei den Mitbrüdern wegen des Synodalen Weges, die die ultraprogressive Agenda in Deutschland umsetzen. Selbst Kardinal Cordes lehnt in einem Artikel, der demnächst veröffentlicht wird, die Versammlung ab, die unter dem Widerstand Roms zu Ende geht.

Von deFrühjahrsvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz, die vergangene Woche in Dresden stattfand, wird vor allem die Predigt des Kölner Erzbischofs Kardinal Rainer Maria Woelki bleiben, der seine Mitbrüder im Bischofsamt aufforderte, zum Wesentlichen zurückzukehren und wieder "die Notwendigkeit der Bekehrung zu Gott und seinem Willen" zu predigen. Es war schwer, in dem vom Kardinal verkündeten Text, keine Kritik an der Mehrheitslinie im deutschen Episkopat zu lesen, die im kurz vor dem Abschluss stehenden Synodalen Weg ihren Ausdruck findet. Die Reformen, die in der Vollversammlung befürwortet wurden, wurden in der Tat von Anfang an als notwendige Antwort auf die Missbrauchskrise in der Kirche präsentiert.

Dieser Ausgangspunkt hat jedoch die Arbeit des Weges nicht daran gehindert, Themen aufzugreifen und zu Schlussfolgerungen zu gelangen, die wenig mit dem wahren Problem der von Klerikern begangenen Gewalt zu tun haben. Gegen diese Positionen haben sich in den letzten Jahren die Stimmen derer erhoben, die den synodalen Weg beschuldigten, den Kampf gegen Missbräuche zu nutzen, um die Lehre und die Kirche im Allgemeinen nach der ultraprogressiven Agenda neu zu gestalten.

Woelki hat seinen Mitbrüdern "die Ohren lang gezogen und sie ermahnt, zu versuchen, "sich unserer Sünden nicht aus Hass gegen uns selbst bewusst zu werden, sondern aus Liebe zu Gott". Die Predigt des Kardinals nagelte die deutsche Kirche in ihrer Verantwortung fest, die Aufgabe vernachlässigt zu haben, Gottes Willen und Absichten immer besser und immer mehr zu entsprechen“.



Trotz der Versicherungen des Präsidenten der Bischofskonferenz, Msgr. Georg Bätzing, wird man sich an den deutschen Synodalen Weg vor allem als der Versuch in Erinnerung bleiben, sich von Rom zu distanzieren, um eine Art von Franziskus mit einem wirkungsvollen Scherz liquidierte Nationalkirche auf den Weg zu bringen: "In Deutschland gibt es eine sehr gute evangelische Kirche. Es braucht nicht zwei." Daß die Arbeiten an der Strecke die von Rom erlaubten Grenzen überschritten haben, zeigt die Tatsache, daß der damalige Präfekt des Dikasteriums der Bischöfe, Kardinal Marc Ouellet, vor einigen Monaten erfolglos die Einstellung der Arbeiten beantragt hat.

Zu den Reibungspunkten mit dem Heiligen Stuhl gehört der angenommene Vorschlag zur Schaffung eines ständigen Synodenrates für die Kirche in Deutschland, der sich aus Bischöfen und Laien zusammensetzt. In einem Brief vom 16. Januar bestätigten die Kardinäle Parolin, Ouellet und Ladaria gegenüber fünf deutschen Bischöfen, daß sie nicht verpflichtet sind, an der Arbeitsgruppe teilzunehmen, die den Boden für die Einrichtung dieses Gremiums bereiten wird. Die drei Leiter der Dikasterien hatten mit Zustimmung von Franziskus in diesem Brief erklärt, daß "weder der Synodale Weg noch ein von ihm geschaffenes Organ oder eine Bischofskonferenz die Kompetenz haben, den Synodenrat auf nationaler, diözesaner oder Pfarrgemeinde-Ebene einzurichten".

Gegen die Verwirklichung dieses in den Sitzungen des Weges geplanten Gremiums, hat sich jetzt ein deutscher Kardinal, der seit Jahrzehnten im Vatikan residiert, der emeritierten Präsident von Cor Unum Paul Josef Cordes, offen gestellt. Der Kardinal, der Joseph Ratzinger sehr nahe steht, begründet seinen Widerstand in einem Artikel, der im April in der - Zeitschrift "Klerusblatt", die schon Benedikt XVI. lieb und teuer war, erscheinen wird und den La Nuova Bussola Quotidiano vorab einsehen konnte.

Darin prangerte Cordes an, wie sich "die verstümmelte Identität des Bischofs (...) auch beim deutschen synodalen Weg" zeigt,  der "bestimmter Gnadenmittel beraubt" erscheint und "seine besondere Verantwortung und Autorität in der Diözese" verliert. Der Kardinal kritisierte den Vorschlag für einen Synodenrat und meinte, daß "noch bedauerlicher als die Reduktion des geistlichen Amtes auf politisch-empirische Kategorien" die "kirchliche Selbstsäkularisierung durch das neue Modell ist, das vorgeschlagen wird", in dem "ein formaler Bezug zu Gott für die Einrichtung und Führung der Glaubensgemeinschaft weggelassen wird", während stattdessen die Kirche "in der Liturgie der Bischofsweihe, (...) für den Kandidaten um  "die Kraft, die von Dir kommt, o Vater, Dein Geist, der hält und führt" durch Handauflegen und Gebet" bittet. 

Der Artikel des ehemaligen Mitarbeiters von Benedikt XVI. erinnert daran, daß "nach dem Glauben der Kirche diese Bitte jedoch mehr als nur Wunschdenken ist", weil "darin ein Sakrament gefeiert wird", und kommt zu dem Schluss, daß "die Führung der Kirche formal Gottes Hilfe braucht". Eine Ablehnung ohne wenn und aber der Idee eines ständigen Synodenrates, bei dem die Meinung der Bischöfe im Falle einer Gegenstimme mit 2/3 der Mehrheit sogar gekippt werden könnte."

Quelle: N. Spuntoni, LNBQ  

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