Freitag, 7. April 2023

Fr. Hunwicke spricht...

bei liturgicalnotes heute über das Karfreitagsgebet für die Juden, das Papst Benedikt XVI neu verfaßte und das von seinen Gegnern -besonders den deutschen Brüdern im Bischofsamt- unter fadenscheinigem Vorwand zu Angriffen auf den Pontifex mißbraucht wurde.
Hier geht´s zum Original: klicken

                                                 "DIE ANEIGNUNG ABRAHAMS"

Nachdem Papst Benedikt das Gebet für die Juden neu geschrieben hat, das Karfreitag in der Authentischeres Form des Römischen Ritus gebetet werden soll, erhob sich beim deutschen Episkopat ein häßlicher Lärm, mit dem sich-unglücklicherweise-der englische verband. 

Uns wurde von den vielen Juden erzählt, die durch die Formulierung von Papst Ratzinger bekümmert waren. 

Nichts davon habe ich je geglaubt. Ein Gebet, das einmal im Jahr von kaum mehr als einigen Händen voller Leute in einer toten Sprache benutzt würde, hätte wohl kaum eine solche elektrifizierende Wirkung .. außer... wenn es absichtlich von böswilligen Leuten mißbraucht wird, um Unruhe zu stiften. Gäbe es bekümmerte Juden, vermute ich, daß sie Opfer oder Handlanger von "Katholiken" wären, die eine Anti-Ratzinger-Agenda haben.  Mit anderen Worten, solche Juden wären Kollateralschäden eines innerkatholischen Krieges. 

Aber wenn Repräsentanten des Rabbinischen Judentums wirklich eine occasio belli gegen traditionelle Katholiken suchten, hätten sie sehr viel plausiblere finden können. 

Bis zu den postkonziliaren Störungen, erwähnte jeder Priester des Lateinischen Ritus jeden Morgen in seinem Eucharistischen Gebet "unseren Patriarchen Abraham". Bemerken Sie, erinnern Sie sich an die Leichtigkeit mit der man in diese familiären Worte hineingleitet...unser Patriarch...kann es etwas Natürlicheres geben?

Rabbinische judaistische Polemker hätten gegen uns ein großes Geschrei erheben können...daß wir Abraham gekidnappt haben. Abraham hätten sie sagen können, war ihr Patriarch. 



Es ist sicherlich unsere Behauptung, daß wir Gottes heiliges Volk sind; daß die große und wunderbare Kontinuität, die vom Anfang des "Alten“ Testaments bis zum Ende des "Neuen“ läuft, die Einheit eines einzigen Volkes Gottes ist.

Es gibt nicht zwei „Religionen“, Judentum und Christentum. Es gibt ein heiliges Volk. Wir sind es.

Nach dem Fall des Tempels hielten einige Gemeinden an einem kompromittierten und rekonstruierten Judentum fest, das sich auf Synagoge, Rabbi und Familie konzentrierte. Notgedrungen verließen sie die großen Teile der Tora, die sich mit Opfergesetzen befassten, die den Tempel betrafen.

Auf der anderen Seite haben wir mit unserer reichen Erfahrung und unserem Erbe der großen Wahrheit der Opferung von Abrahams Sohn, dem Messias, auf dem Berg Moriah unser opferbasiertes Religionsmodell fortgesetzt.

In der nachkonziliaren Zeit wurden meines Erachtens insgesamt ein Dutzend oder mehr "Eucharistische Hochgebete“ genehmigt ... obwohl ich nicht glaube, daß sie alle in den laufenden Editiones typicae des Missale Romanum überlebt haben.

Keines dieser neuen Gebete behielt "Abraham“ bei … ganz zu schweigen von dem einfachen, kameradschaftlichen "unser“.

Ich werde keine Verschwörungstheorie vorschlagen. Aber Abrahams Verschwinden ist passiert, und wie bei all dem Zeug, das passiert ist, kann man das hinterfragen.

Das Weglassen Abrahams ist passiert.

Das sieht für mich de facto antisemitisch aus. Und das Verschwinden ... unabhängig von den Mechanismen und Motiven ... geschah.

Morgen mehr über den konstruktiven Antisemitismus einiger wichtiger Formen des "Katholizismus“."

Quelle: liturgicalnotes, Fr. J. Hunwicke

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