Dienstag, 4. April 2023

Karfreitag - über den wichtigsten Tod in der Geschichte

Marco Tosatti veröffentlicht bei Stilum Curiae die Überlegungen von Maestro Porfiri zur Karwoche und zum Karfreitag. 
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Liebe StilumCuriale, Maestro Aurelio Porfiri schenkt euch diese Reflexionen über den siebten Tag, den wir im Begriff sind, im Leiden, im Tod und in der Auferstehung Jesu zu erleben. Viel Spaß beim Lesen und Meditieren.

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 Der Moment des Verlustes

Unsere Zeit hat uns dazu gebracht, nicht mehr in jenes symbolische Universum einzutauchen, das das Christentum in unserem Leben geschaffen und ihm Wert und Bedeutung gegeben hat. Nur wenige Momente waren so dicht und bedeutungsvoll wie die, die während der Karwoche im heiligen Triduum erlebt wurden. Hier standen wir vor der Verwirrung des emblematischsten Todes der Geschichte, dem Tod unseres Herrn.

Wenn das Christentum, wie einige moderne Autoren behaupten, eine Erfindung von Jesu Nachfolgern ist, die von der scheinbaren Niederlage dessen, den sie für den Messias gehalten hatten, enttäuscht waren, warum haben sie uns dann nicht eine andere Version der Tatsachen überliefert? Sie konnten sagen, daß er vor der Auferstehung nicht wirklich gestorben war, sondern in einen Zustand der Stille oder Ähnliches eingetreten war.

Aber nein, in den Evangelien heißt es, daß er den Geist aufgegeben hat, daß er gestorben ist und begraben wurde.

Wie unbequem war es für sie, diese Dinge zu sagen! Aber sie konnten es nicht vermeiden, weil sie wahr waren. Und der Tod des Herrn kann uns nur an jene Berufung erinnern, zu der wir alle berufen sind und in der wir uns trotz unserer Bemühungen wahrscheinlich immer noch mit Sünden schwanger darstellen werden, von denen wir uns nicht lösen können.

Wir werden wie die beiden Diebe sein, wir werden uns entscheiden müssen, ob wir den Herrn verspotten oder unsere letzte Hoffnung auf Ihn setzen.

Wenn wir am Karfreitag das Kreuz anbeten, denken wir daran, daß auch wir unser Kreuz, unsere Krankheit, unsere körperlichen und geistigen Leiden haben werden. Neben uns ist Jesus, der mit uns leidet, mit uns klagt, mit uns weint. In dem schönen Hymnus Crux fidelis werden das Holz und die Nägel des Kreuzes "Süßes" genannt. Süßes? Natürlich ist es schwierig, so etwas einfach zu denken, wenn wir die Erfahrung des Leidens gemacht haben, bekommen wir keine guten Worte für das, was uns leiden lässt.

Nur wenn wir in die Dunkelheit des Karfreitags eintauchen und mit dem Herrn sterben, können wir hoffen, mit ihm aufzuerstehen. Nur wenn wir die Verwirrung akzeptieren, können wir hoffen, uns selbst zu finden und an einer Realität über der Geschichte teilzuhaben."


Quelle: A. Porfiri, Stilum Curiae, M.Tosatti 

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