Freitag, 28. April 2023

Steht bei den Pius-Brüdern eine Bischofsweihe bevor?

Kennedy Hall  beschäftigt sich bei OnePeterFive mit der Frage, ob die FSSPX neue Bischofs-Weihen plant. Hier geht´s zum Original:  klicken

"PLANT DIE FSSPX NEUE BISCHOFS -WEIHEN?" 

In letzter Zeit summt die Gerüchteküche, daß die Priesterbruderschaft St. Pius X. kurz davor stehe, neue Bischöfe zu weihen. Persönlich habe ich e-mails und Nachrichten von verschiedenen Leuten erhalten, die mir Dinge sagten wie: „Vater so und so sagte, er solle sich auf neue Bischöfe vorbereiten, die diesen Sommer kommen.“

Ich habe mich an einige Leute gewandt, die der FSSPX nahe stehen und man sagte mir, daß es keinerlei Äußerungen dieser Art gegenüber Priestern gemacht wurden und die Priester wurden nicht aufgefordert, den Gläubigen etwas dieser Art mitzuteilen. Auch kann ich nicht bestätigen, daß mir irgendein solches Statement von FSSPX-Priestern berichtet wurde. Nachdem das gesagt ist, behaupte ich nicht, daß mir jemand etwas Geschwindeltes erzählt hat, wie es sehr wohl sein könnte, wenn ein FSSPX-Priester den Eindruck hat, daß es Weihen geben wird, auch wenn er sich irrt. 

Zusätzlich zu den Dingen, die man mir erzählte, gibt es auch Meinungsäußerungen bei Catholic youtube und in den Sozialen Medien, daß Weihen bevorstehen und aus Fairness denen gegenüber, die das glauben, wurden die Gerüchte nicht als konkrete Tatsachen präsentiert, sondern waren eher Thema bei spekulativen Unbterhaltungen.

Auf jeden Fall wäre es angesichts der zirkulierenden Gerüchte über mögliche FSSPX-Weihen weise, die Geschichte derartiger Weihe zu bedenken und wie die Führung mir den Weihe weitermachen würde, wenn es sie wirklich geben würde. 

Das letzte und einzige Mal, dass Priester der FSSPX zu Bischöfen geweiht wurden, war 1988 bei der berühmten – oder berüchtigten, je nachdem, mit wem Sie sprechen – Weihe, die Erzbischof Marcel Lefebvre mit Antônio de Castro Mayer vollzog. An diesem Tag wurden vier Männer zu Bischöfen geweiht, und was folgte, war ein 35-jähriger Streit unter Katholiken darüber, ob der Erzbischof die Grenze zu schismatischem Gebiet überschritten hatte.

Lange Zeit war die Mainstream-Erzählung, daß Lefebvre – wie fromm auch immer – tatsächlich diese Grenze überschritten und ins Schisma geraten war, obwohl in den letzten Jahren, als die Krise in der Kirche weiter schwelte, immer mehr glauben, daß Lefebvre  nicht nur gerechtfertigt in dem, was er tat, gerechtfertigt war, sondern auch heldenhaft und heilig. Wir können diese Debatte für den gegenwärtigen Moment beiseite lassen, aber neugierige Geister können in meinem neuen Buch "SSPX: The Defence" eine solide Verteidigung von Lefebvre und seinen Priestern lesen. (Und falls Sie sich fragen, "Verteidigung“ - defence wird im Commonwealth mit einem "C“ geschrieben. Es ist englisches Englisch, kein amerikanisches Englisch.


Jedenfalls kamen die Weihen 1988 nicht einfach aus dem Nichts, sondern fanden statt, nachdem Rom der Bruderschaft eine stillschweigende Zustimmung für mindestens einen Bischof zugesagt hatte. Nachdem es so aussah, als würde Rom weiter ins Stocken geraten, wahrscheinlich bis der große französische Prälat gestorben war, nannte Lefebvre das sozusagen den Bluff Roms und fuhr mit den Weihen fort. (Seine Wette wurde sofort bestätigt, als Rom sich weigerte, einen Bischof für die FSSP zu weihen. Dies schien zu bestätigen, daß Rom wirklich nicht die Absicht hatte, der FSSPX den versprochenen Bischof zu geben, was die Weihen erforderlich machte.)

Seit dieser Zeit arbeitet die Gesellschaft mit vier, dann drei Bischöfen, die wie Weihbischöfe handeln, die keine territoriale Jurisdiktion haben – oder zu haben behaupten!  sondern hauptsächlich zur Priesterweihe und Konfirmation dienen. (Das bedeutet, daß die FSSPX nicht versucht, eine parallele – d. h. schismatische – Kirche aufzubauen, und es nie versucht hat, aber warum nicht mein Buch kaufen und die ganze Geschichte erfahren?)

 2019-2021

Im Jahr 2019 sagte Bischof Williamson – der die FSSPX verließ und nicht mehr für sie handelt und spricht – in einer Predigt, daß Bischofsweihen für die FSSPX unmittelbar bevorstünden. Williamson bestand darauf, daß es "ziemlich sicher“ sei, daß der Schweizer Bischof Vitus Huonder zwei neue Bischöfe für die FSSPX weihen würde – mehr über ihn gleich.
Natürlich wurden keine Bischöfe geweiht und die Gerüchte waren genau das: Gerüchte.

In den 2019-ern passierte etwas anderes, das die Lage der Bischöfe der FSSPX noch faszinierender machte. 

Der langjährige Bischof von Chur, Vitus Huonder zog sich zurück und begab sich mit der ausdrücklichen Erlaubnis und dem Segen von Papst Franziskus auf eine Art "Faktenfindungs“-Mission zur FSSPX. Vor seiner Zeit bei der FSSPX war Huonder von Kardinal Müller beauftragt worden, mit der FSSPX und anderen Ecclesia Dei-Gemeinschaften zu verhandeln, um einen Weg zu finden, um das traditionalistische Dilemma zu lösen.

2021 feierte Huonder seine Jubiläums-Messe in einer FSSPX-Kapelle in Anwesenheit der Schweizer Garde - Sie wissen, die Schweizer Garde des Papstes. Das muß die Schweizer Garde gewesen sein, die in irregulärer Kommunion mit Rom ist. Pagliarani erklärte, daß wenn ein Zustand ernster Notwendigkeit eintrat – nämlich die Gesundheit der FSSPX-Bischöfe prekär oder geschwächt war – dann würde die Gesellschaft den Handlungen von Lefebvre folgen und der Vorsehung erlauben, sie zu leiten. Dies würde bedeuten, daß die FSSPX, wenn sie Bischöfe weihen würde, dies nur tun würde, nachdem sie die Zustimmung Roms eingeholt hätte, und wenn diese Zustimmung nicht erhalten würde, würde dies zumindest zeigen, daß die Absicht, eine Parallelkirche zu gründen, kein zugrunde liegendes Prinzip war.
 

In 2022 traf sich Pagliarani mit dem Hl. Vater und versprühte hinterher das rabiateste schismatische Gift, das ich hier kaum wiedergeben mag: 

"Dieses Treffen machte es möglich zu zeigen, daß die FSSPX kein anderes Ziel hat, als der Kirche inmitten der aktuellen Krise zu dienen. Fr. Pagliarani hatte die Gelegenheit, dem Papst klar zu machen, daß alles, was die Gesellschaft tut, nur diesen Dienst im Auge hat. Auch gegenseitige gute Erinnerungen an Argentinien wurden ausgetauscht … Lassen Sie es uns nicht versäumen, für die kirchlichen Autoritäten und insbesondere für Papst Franziskus zu beten. Möge die katholische Tradition durch diese Gebete alle ihre Rechte in der Kirche wiedererlangen, damit so viele Seelen wie möglich davon profitieren und ihre ewige Erlösung verdienen können."

Wow diese Schismatijer sind einfach unerträglich, richtig? 

2023

Bischof Huonder sandte kürzlich Schockwellen um die Katholische Welt- als erster Teil einer Seire von Videos, die seine "Reise zur FSSPX" als erster Teil einer Serie veröffentlicht wurde, in der er seine Bewunderung für Erzbischof Lefebvre ausdrückte und Lefebvres Gefühle über das Konzil und die Krise spiegelt. 

In diesem ersten Video sagte Huonder etwas Verblüffendes. Er sagte: "Papst Franziskus hat mit mir gesprochen und gesagt: "Sie [die FSSPX] sind keine Schismatiker]".

Jetzt ist es dem eifrigen Beobachter seit einiger Zeit klar. daß die FSSPX nicht im Schisma ist und nie war, sogar wenn man mit den rechtlichen Entscheidungen Lefebvres und seiner Priester nicht einverstanden ist. Um im Schisma zu sein, muß man wirklich ein Schisma sein und in diesem Schisma leben- etwas, das die FSSPX klarerweise nie getan hat. 

Aber Huonders Statement stärkt die Glaubwürdigkeit des Standpunktes vieler Traditionalisten, daß Lefebvre nicht nur Recht hatte- zumindest in Absicht und Verstehen- war aber kein Schismatiker, ebenso wenig seine Priester. 

Wir warten immer noch auf das Papst-splaining, das selbstzuerkannte Lehramt, um uns allen zu erklären, warum Bischof Huonder sich irren muß, weil er einfach die Ausdrucksweise der argentinischen Papstes nicht verstanden hat oder etwas Ähnliches.

In diesem Jahr 2023 Unseres Herrn, schritt Bischof Huonder davon ein geehrter Gast zu sein dazu voran, als Bischof aktiv bischöfliche Aufgaben für die FSSPX auszuüben.

Gründonnerstag hat er die heiligen Öle geweiht, die in Europäischen Ländern für die Sakramente, die sie erfordern, benutzt werden. 

Das hat gewisse Nörgler im Internet zuemlich unglücklich gemacht, weil sie das als eine Art Schlag ins Gesicht von Erzbischof Lefebvre ansehen, der an der Gültigkeit mancher Novus-Ordo Weihen und Konsekrationen zweifelte (angesichts der ernsten liturgischen Mißbräuche, die er mit Horror in seinem Buch beschreibt). Es sollte bedacht werden, daß in den 70-ern und 80-ern viele intelligente Kirchenmänner, die Zweifel hatten und es gibt sie noch. Nachdem das gesagt ist, die Gütligkeit der Riten wurde als solche nie in Frage gestellt, und die FSSPX hat immer vorsichtig gehandelt, wenn es um post-konziliare Weihen ging, aber nicht, weil sie als solche ungültig sind. 

Können wir angesichts dessen, daß wir von mindestens einem Priester in den USA wissen, der nicht wirklich Priester war, weil er nicht gültig getauft war, wirklich sagen, daß Lefebvre und andere sich irrten, weil sie diesbezüglich vorsichtig vorgingen?

Huonder ist ein Bischof der Katholischen Kirche und er hat seine Heimat in der FSSPX gefunden und seine Teilnahme bei der Chrisam-Messe ist sehr wichtig. Huonder ist ein "regulärer" - wenn auch zurückgezogener- Bischof der Katholischen Kirche und er hat öffentlich einen Sakramentalen Ritus vollführt, um der FSSPX dabei zu helfen, die Sakramente der Katholischen Kirche-einschließlich von Firmung und Weihe- zu spenden. 

Mit anderen Worten, ein Bischof, der von Franziskus zur FSSPX geschickt wurde, hat Öle geweiht, die in der FSSPX für die Weihe von Priestern benutzt werden. 

Wenn wir zu den Gedanken Pagliaranis zurückkehren, würde es so aussehen, daß die Vorsehung für einen Bischof außerhalb der FSSPX gesorgt hat und keiner kann behaupten, daß es irgendein Schisma gegeben hat... naja, außer der Anti-FSSPX-Kritiker, die unter einem Lefebvre-Störungs-Syndrom leiden. 

Falls und wenn die FSSPX beschließt, mit den Weihen fortzufahren, kann es sein, daß ein Bischof im Ruhestand im Auftrag des Papste den Fußspuren Lefebvres folgt."

Quelle: K. Hall, OnePeterFive 

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