Marco Tosatti veröffentlicht bei Stilum Curiae einen Beitrag von Maestro Porfiri über die falsche mediale Wahrnehmung des II. Vaticanischen Konzils.
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"EIN NEUES PFINGSTEN. DAS FALSCHE NARRATIV ÜBER DAS KONZIL"
Liebe Freunde und Feinde von Stilum Curiae, Maestro Aurelio Porfiri orientiert sich an einem berühmten Satz von Giorgio La Pira – von einem neuen Pfingsten –, der sich auf das Zweite Vatikanische Konzil bezieht, um nachzudenken und zum Nachdenken anzuregen. Viel Spaß beim Lesen und Teilen.
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Ein neues Pfingsten?
Jedes Jahr, wenn wir uns der Pfingstzeit nähern, ist es wichtig, über das nachzudenken, was manche das "neue Pfingsten" nennen, das Zweite Vatikanische Konzil. Dieser Ausdruck wurde von Johannes XXIII., der das Konzil einberufen hatte, verwendet und von vielen aufgegriffen.
Denken wir an den Politiker Giorgio La Pira, der im August 1962 einen Brief an die Klausurschwestern schrieb, in dem es unter anderem hieß: "Ehrwürdige Mutter, dieses Konzil! Siehe? Jeden Tag läßt der Herr mein Herz und meinen Verstand um diese »Tatsache« kreisen, die so grundlegend und so zentral für die nahe und ferne Geschichte der Kirche und der Welt ist. Keine Übertreibung - der Heilige Vater hat nicht übertrieben! - zu sagen, daß es sich um ein Ereignis handelt, das mit Pfingsten vergleichbar ist: ein neues Pfingsten; eine neue Ausgießung des Heiligen Geistes, die – wie die erste – dazu bestimmt ist, unermeßliche Auswirkungen auf den ganzen künftigen Verlauf der Geschichte der Kirche und der Nationen zu haben! Ich habe heute Morgen überlegt: Wie sollen wir uns auf dieses Ereignis vorbereiten? Wie sich die Apostel vorbereitet haben: mit inbrünstigem Gebet, mit Erwartung, mit Hoffnung: mit Maria!« Wenn die Definition auch suggestiv ist, so muss sie uns aber auch zum Nachdenken anregen.
Ein »neues Pfingsten« suggeriert einen Neuanfang, als ob die Kirche ihr Dasein neu beginnen würde. In der Tat scheinen La Piras Worte und die vieler anderer darauf hinzudeuten. Dann erklärt das die Idee einer Liturgie, die der vorhergehenden Liturgie entgegengesetzt ist, ohne die Kontinuität, die Benedikt XVI. vorgeschlagen hat. Es erklärt eine liturgische Musik, die sich von der Tradition der Kirche unterscheidet. Wenn das Konzil einer "jungen Kirche" Platz gemacht hat, dann spiegelt die Musik all das wider.
Aber hat das Konzil das wirklich alles getan? Denn das Narrativ über das Konzil ist das eine, das Konzil selbst das andere. Erinnern wir uns daran, daß in Sacrosanctum Concilium, dem Dokument über die Liturgie, ausdrücklich gesagt wird, daß die lateinische Sprache bewahrt werden muß, daß der gregorianische Choral das eigentliche Repertoire der Liturgie ist, daß die Polyphonie willkommen ist, daß die scholae cantorum gefördert werden muß, daß die Orgel das liturgische Instrument schlechthin ist. Wie all dies mit der gegenwärtigen Situation zusammenhängen kann, wage ich zu behaupten, ist ein Geheimnis des Glaubens.
Die Kirche kann nicht neu gegründet werden, sonst wäre sie nicht mehr die Kirche Christi. Sie kann und muss sich sicherlich den Bedürfnissen der neuen Zeit anpassen, ohne jedoch zur Geisel dieser Zeiten zu werden. In einer Ansprache an die Päpstliche Akademie der Sozialwissenschaften im Jahr 1939 sagte Pius XII.: »Ist nicht die Kirche selbst göttlicher Fortschritt in der Welt und Mutter des höchsten intellektuellen und sittlichen Fortschritts der Menschheit und des bürgerlichen Lebens der Völker? Sie schreitet durch die Jahrhunderte, Lehrerin der Wahrheit und Tugend, kämpft gegen Irrtümer, nicht gegen Wanderer, zerstört nicht, sondern baut, pflanzt Rosen und Lilien, ohne Olivenbäume und Lorbeerbäume zu entwurzeln.
Sie bewahrt und heiligt mehrmals die Denkmäler und Tempel heidnischer römischer und griechischer Pracht. Wenn Mars und Minerva in ihren Museen keine Liebhaber mehr haben, so sprechen in ihren Klöstern und Bibliotheken immer noch Homer und Vergil, Demosthenes und Tullius; sie verschmäht auch nicht, daß neben dem Adler von Hippo und der Sonne von Aquin Platon und Aristoteles stehen. Jede Wissenschaft, die sie an die von ihr gegründeten Universitäten einlädt; Sie ruft Astronomie und Mathematik zu sich, um das alte Zeitmaß zu korrigieren; sie ruft jede Kunst, die vom Glanz der Wahrheit geprägt ist, dazu auf, zu Ehren Christi die Basiliken der Cäsaren nachzuahmen und sie mit schwindelerregenden Kuppeln, mit Ornamenten, mit Bildern, mit Simulakren zu übertreffen, die den Namen derer verewigen, die sie ausführen". Das ist die Art und Weise, wie die Kirche existieren sollte: in der Welt, aber nicht von der Welt."
Quelle Maestro A. Porfiri. M. Tosatti, Stilum Curiae
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