Donnerstag, 18. Mai 2023

Himmelfahrt- das vergessene Ende der Osterzeit

Matthew Plese erklärt bei  OnePeterFive Bräuche um Christi Himmelfahrt-auch vergessene. 
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"VERGESSENE BRÄUCHE DER HIMMELFAHRTSZEIT"

 Himmelfahrt - das vergessene Ende der Osterzeit

Die gesamte Länge der Osterzeit von Oster-Sonntag bis zum Ende von Pfingsten beträgt 56 Tage. Auf diese Weise zeigt uns die Heilige Mutter Kirche, daß die Osterfreude die Zeit der Buße in der Fastenzeit übersteigt. Die Himmelfahrtszeit dauert 10 Tage und ist Teil der Osterzeit. Die ersten 9 Tage der Himmelfahrtszeit umfassen die traditionelle Himmelfahrts-Oktav. Der letzte Tag der Himmelfahrtszeit ist die Vigil von Pfingsten. Pfingst-Sonntag, der eine eigene Oktav hat, folgt. Mit dem Sonntag, der der Pfingst-Oktav folgt (Dreifaltigkeits-Sonntag)  beginnt offiziell die Zeit nach Pfingsten. Einige dieser Namen sollten den Katholiken bekannt sein, besonders jenen, die regelmäßig die Tridentinische Messe besuchen. 

Der Himmelfahrts-Donnerstag muß auf einem Donnerstag beibehalten werden

Himmelfahrt besteht aus drei Hauptteilen: den Aufbruch Jesu von der Erde. Seine Auffahrt in den Himmel und nimmt Seinen Platz auf der rechten Seite des Vaters ein. Das war genau am 40. Tag nach der Auferstehung Unseres Herrn, an dem er in den Himmel auffuhr.

Laut dem Hl. Augustinus hat das Himmelfahrts-Fest apostolischen Ursprung, Die Überlieferung dieses Festes geht ins 5. Jahrhundert zurück. Seit dem 9. Jahrhundert-während des Pontifikates von Papst Leo III (795- 816) und bis in die 1950-er besaß Himmelfahrt eine mit ihm verbundene Oktav. Dieser Oktav ging die lange Zeit bestehende Praxis einer Vigil für Himmelfahrt voran, die bis ins 7. Jahrhundert zurückgeht.

Während das Himmelfahrtsfest - trotz seines hohen Ranges als einer der wichtigsten heiligen Tage des Jahres- in vielen Gegenden in Vergessenheit geraten ist (und nach dem II. Vaticanum oft auf den folgenden Sonntag verschoben wurde) ist es in vielen Ländern immer noch ein Feiertag (z.B. Österreich, Belgien. Columbien, Dänemark, Finnland, Frankreich, Deutschland, Haiti, Island, Indonesien, etc)  somit unterstreicht die Katholische Kultur die Wichtigkeit von Himmelfahrt durch seine Bräuche, die dem  Himmelfahrtstag vorangehen und folgen. Einen dieser Bräuche sieht man in den Himmelfahrts-Prozessionen.

 Die Himmelfahrtsprozession und das Erlöschen der Osterkerze

Fr. Weiser berichtet wie folgt:

Von Beginn seiner Feier als eigenen Feiertages besaß Himmelfahrt einen besonderen Charakter mit einer liturgischen Prozession, die aus der Stadt hinausging, üblicherweise auf einen Hügel, in Nachahmung Christi, der die Apostel "nach draußen nach Bethanien" führte (Luk. 24, 50). In Jerusalem war das natürlich der ursprüngliche Weg, den Christus auf den Gipfel des Ölberges nahm. In Konstantinopel wurde der Vorort Romanesia, wo der Hl. Johannes Chrysostomos seine Predigten über Himmelfahrt gehalten hatte, ausgewählt. In Rom wurde der Papst nach der Morgen-Messe von  den Kardinälen  gekrönt und dann in feierlicher Prozession in die Lateran-Kirche geleitet. Von dort - gegen Mittag nach dem Pontifikal-Amt , ging die Prozession zu einem Schrein oder einer Kirche außerhalb der Mauern. Die Himmelfahrt-Epistel wurde gelesen und ein Gebetsgottesdienst abgehalten.



Diese Brauch der Prozession wurde als ziemlich universaler Ritus in der Lateinischen Kirche während des 8.oder 9. Jahrhunderts eingeführt, aber schließlich durch nicht-liturgische Festzüge des Hoch-Mittelalters ersetzt. Der einzige Überrest in unserer heutigen Liturgie ist die einfache aber eindrucksvolle Zeremonie in jeder Katholischen Kirche nachdem das Evangelium gelesen ist, die Osterkerze zu löschen. In einigen Gegenden Deutschlands und Zentraleuropas jedoch werden immer noch halb-liturgische Prozessionen nach dem Hochamt veranstaltet. Hinter Kerzen und dem Kreuz gehen die Gläubigen mit Gebet und Gesang durch die Felder und Wiesen und der Priester segnet den Boden.

Warum ist unser Herr in den Himmel aufgefahren? 

Wenn man so weit zurückgeht kann man auch fragen, warum Himmelfahrt so groß gefeiert wird. Die Antwort auf diese fundamentale Frage findet man in der Präfation zu Himmelfahrt. Eine Präfation, die man in der TLM findet, die aber im Novus Ordo aufgegeben wurde. 

Es ist wahrlich angemessen und gerecht, richtig und heilsfördernd, daß wir Dir jederzeit und überall danken, o heiliger Herr, Vater, allmächtiger und ewiger Gott; durch Christus, unseren Herrn. Der nach seiner Auferstehung erschien und sich allen seinen Jüngern zeigte; und während sie ihn ansahen, wurde er in den Himmel erhoben, damit er uns zu Teilhabern seiner Gottheit machen könne. Und deshalb singen wir mit Engeln und Erzengeln, mit Thronen und Herrschaften und mit allen himmlischen Heerscharen eine Hymne zu Deiner Ehre und sagen ohne Unterlass…

Die Antwort auf unsere Frage ist also: "so daß er uns zu Teilhabern Seiner Gottheit machen kann!, Unser Herr ist für uns aufgefahren, Er tat  das, damit wir göttlich werden. Dom Guéranger O.S.B. drückt sich ähnlich über den Grund für die Himmelfahrt Unseres Herrn aus, mit de Worten: 

Jesus ist in den Himmel aufgefahren. Seine Göttlichkeit war nie abwesend; aber durch die Himmelfahrt wurde auch Seine Menschlichkeit dort inthronisiert und mit der strahlendsten Krone des Rums gekrönt. Das ist eine weitere Phase des Mysteriums, das wir jetzt feiern. Außer dem Triumph hat die Himmelfahrt dem Menschsein einen Platz auf dem wahren Thron des Ewigen Wortes gegeben, mit dem es in der Einheit der Person verbunden war. Von diesem Thron aus empfängt es die Anbetung von Menschen und Engeln. Beim Namen Jesu, Menschensohn und Sohn Gottes--  Jesu, der zur rechten Hand des allmächtigen Vaters sitzt- "soll sich jedes Knie beugen- im Himmel, auf der Erde und in der Hölle."

Dom Guéranger reflektiert anderswo, warum die Himmelfahrt immer im Kanon der Messe erwähnt wird. Er drückt  ähnliche Bemerkenswerte Gefühle aus:

Das Fest Himmelfahrt zeigt uns das Werk Gottes in seiner Vollendung. Daher spricht die Kirche in ihrem täglichen heiligen Messopfer den ewigen Vater so an: die Worte kommen sofort nach der Konsekrierung und enthalten die Motive für ihr Vertrauen in die göttliche Barmherzigkeit:   "Deshalb, o Herr, rufen wir Deine Diener und auch als dein heiliges Volk die gesegnete Passion Christi, Deines Sohnes unseres Herrn in Erinnerung, Seine Auferstehung von den Toten und seine wunderbare Auffahrt in den Himmel und opfern Dir o allerhöchste Majestät eine reine, heilige und unbefleckte Hostie.

Es genügt nicht, daß der Mensch auf die Verdienste der Passion seines Erlösers hofft, die ihn von seinen Sünden reinigte; es genügt nicht. der Erinnerung an die Passion die an die Himmelfahrt hinzu zu fügen, durch die unser Erlöser den Tod besiegte; der Mensch wird nicht gerettet, er wird nicht wieder eingesetzt, außer wenn er diese beiden Mysterien mit einem dritten verbindet: der Himmelfahrt eben dieses Jesus, der gekreuzigt wurde und wieder auferstand." 

Fortsetzung folgt...

Quelle: M. Plese, OnePeterFive
 

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