Samstag, 24. Juni 2023

Vom Umgang mit den sterblichen Überresten des Hl. Thomas Morus in einer anglikanischen Kirche

E. Pentin kommentiert auf seinem Blog die aktuellen Probleme, die eine unsachgemäße Aufbewahrung der Überreste des Kopfes des Hl. Thomas Morus in einer anglikanischen Kirche mit sich gebracht haben und eine mögliche Lösung. Hier geht´s zum Original: klicken

"DER FALL DER  KONSERVIERUNG UND AUSSTELLUNBG DER KOPF-RELIQUIE DES HL.THOMAS MORUS"

 Als Thomas Morus´ Kopf kurze Zeit nach dem Tod seiner Tochter Margaret in der Nische des Roper-Gewölbes der St. Duncan-Kirche on Canterbury untergebracht wurde, war er Sir Thomas More, Knyght, Sometyme Chancellor of Englande. 

Wenige Jahre zuvor war er wegen Verrats hingerichtet worden- dann aber entgingen von 1553 bis 1558 - trotz seines Rufs als verdienstvoller Anwalt und Staatsmann und Mann anerkannten Mutes- seine Überreste nur knapp ihrer Zerstörung. Ihre zufällige Bewahrung im Roper-Gewölbe während der religiösen Unsicherheiten der folgenden Jahre half dabei, sie während der nächsten 300 Jahre - zumindest bis 1835 -als sie intakt zu sein schienen- zu bewahren. 

Aber dann kam die Entdeckung der Ausgrabung von 1978, die enthüllte, daß nach 1835 die Überreste stark gelitten hatten und wahrscheinlich vandalisiert worden waren. Danach wurde nichts daran geändert. 1997 wurden sie  im selben Zustand wiedergesehen.Immer wurde noch nichts getan.

Die Entdeckung von 1978 und der aktuelle Zustand der Überrester nehmen einen neuen Charakter und eine neue Dimension an. Alle müssen verstehen, daß wir die Herausforderung die Überreste eines bloßen Knyghts -sometyme Chancellor of Englande ordentlich zu respektieren und zu bewahren nicht bestanden haben, eines verdienstvollen Anwalts und Staatsmannes, oder Mannes von großem Mut. Nein. Wir sind jetzt mit der Herausforderung konfrontiert, die Überreste eines Mannes, der 1935 zur Ehre der Altäre erhoben wude zu respektieren und zu bewahren. Ein Mann heroischer Tugend. Ein Heiliger.

Einfach gesagt- was in den 1500er Jahren als nötig, nützlich oder angesehen gewesen sein mag, -die Überreste für  die nächsten 400 Jahre zu bewahren, sind jetzt ganz klar nicht länger angemessene, adäquate oder gewissenhafte Mittel zu ihrer Konservierung. Der Hl.Thomas Morus gehört nicht den Menschen eines einzigen Ortes, sondern denen aller Orte. Alle, alle Menschen überall, sind für ihre Sicherheit und ihnen gebührenden Respekt verantwortlich. 


INAKTIVITÄT FÜHRT ZU ZERSTÖRUNG

Während der letzten Jahre   haben diejenigen, die die Macht hatten, sich dieser Herausforderung direkt zu stellen, es abgelehnt, diese Macht zu nutzen. Stattdessen wurde Untätigkeit als bevorzugte Reaktion auf die Krise gewählt, mit der die Überreste von St. Thomas More konfrontiert sind.

Nichtstun -ob als Ergebnis gewollter Vernachlässigung oder Indifferenz, hat nur zum Fortschreiten der Wahrscheinlichkeit einer beschleunigten Verfalls der Überreste gegenüber der Möglichkeit einer sehr nötigen Konservierung.

Das Nichtstun hat nur dazu geführt, die mögliche Zerstörung und den totalen Verlust der Überreste für immer zu sichern anstatt dazu, die Mittel für ihre dauerhafte Konservierung bereitzustellen. Dieses Nichtstun kann nicht als respektvolles Bemühen gerechtfertigt werden, "die Überreste des Hl.Thomas in Frieden ruhen zu lassen" wenn das praktisch bedeutet, daß sie dem friedlichen und ruhigen Verfall überlassen werden.

Diejenigen, die die Untätigkeit in dieser Sache akzeptieren, müssen das Verrückte daran verstehen. Wer das Ausmaß der hier dargelegten Herausforderung wirklich versteht, muss sich ihr durch sinnvolle Maßnahmen stellen, die diesem Verstehen Leben einhauchen.

Das Problem ist, das sie nicht angehen werden, ist wie man seine Überreste sicher und und angemessen für ale Zeit bewahren kann- Überreste, die jetzt den Einflüssen von der unterirdischen Luft im Gewölbe ausgesetzt und für jeden zugänglich sind, der sich weiter mit ihnen auseinandersetzen möchte; Überreste, die fahrlässig in einem heruntergekommenen und bereits zerstörten Container den Elementen ausgeliefert bleiben. Es wird nichts unternommen, um dieses Problem anzugehen, weil ich sicher bin, daß es in ihrer Tradition an institutioneller Wertschätzung und Sensibilität für die Bedeutung menschlicher Reliquien mangelt, insbesondere wenn es um Reliquien eines Heiligen geht.

Die Verantwortlichen von St. Dunstan streben lediglich danach, „das Profil von St. Thomas More, zusammen mit Heinrich II. und unserer alten Glocke zu verbessern“. Das ist eine atemberaubende und schmerzhafte Offenbarung. Es ist ein beschämendes Eingeständnis des tragisch begrenzten Wertes, den der heilige Thomas Morus und seine sterblichen Überreste in den Köpfen derer haben, in deren Händen ihr Schicksal nun liegt. Durch die Anwendung des Common-Law-Prinzips von ejusdem generis, das dem Anwalt Thomas Morus wohlbekannt gewesen wäre, muss man schlussfolgern, dass die Bedeutung des Heiligen Thomas Morus und seiner sterblichen Überreste nicht größer ist als die einer antiken Glocke, und dass er für sie nicht mehr Bedeutung hat als jemand so relativ Unbedeutendes wie 
Heinrich II.
Der gleiche Geist, die gleiche Weisheit und das gleiche Verständnis, die diejenigen angetrieben haben, die sich der Entdeckung, Bergung und liebevollen Bewahrung der Mary Rose und der ehrfürchtigen Bergung und Konservierung der Überreste ihrer Besatzung verschrieben haben, müssen angestrebt werden. Denjenigen, bei denen diese Eigenschaften zu finden sind, muss klar gemacht werden, wie sehr diese geistige Weisheit und dieses Verständnis auch jetzt erforderlich sind, um die Überreste eines Mannes zu retten und liebevoll zu bewahren, seine Bedeutung und Wichtigkeit für England und die Welt und seinen anhaltenden lebendigen Einfluss als Heiliger der Kirche.

Die Lösung wird nie von innen kommen. Sie wird durch Druck von Menschen von außen kommen, die sich kümmern und die machtvollen Einfluß ausüben können.

Es besteht eine dringende Notwendigkeit, sich mit der Tatsache auseinanderzusetzen und Abhilfe dafür zu schaffen, daß alles, was vom Hl. Thomas Morus in der Nische des Roper-Gewölbes in der St. Dunstan-Kirche übrig bleibt, mit Sicherheit im Nichts verschwinden und für immer verloren sein wird, wenn das Wenige, das jetzt noch übrig ist, nicht gesammelt, ordnungsgemäß aufbewahrt und ehrfürchtig mit einem passenden Reliquiar umhüllt wird, bevor es zu spät ist.

Um Abhilfe zu schaffen, müssen die sterblichen Überreste ordnungsgemäß konserviert, erneut beigesetzt und im Gewölbe durch eine Glasabdeckung sichtbar gemacht werden. Außerdem muss der ursprüngliche Bleisarg, in dem die sterblichen Überreste jahrhundertelang aufbewahrt wurden, in der Roper-Kapelle sicher ausgestellt werden 

Als 1978 das Roper-Gewölbe ausgegraben wurde, stellte sich heraus, daß es irgendwann zwischen der Öffnung des Gewölbes in den 1830er Jahren und später im 19. Jahrhundert, als eine Orgel installiert und andere Arbeiten durchgeführt wurden, zu Vandalismus gekommen war. Dieser Vandalismus reduzierte den identifizierbaren Schädel auf die wenigen Fragmente, die heute noch vorhanden sind."
Weitere Befunde sind im Original nachzulesen.


Quelle: E. Pentin,








To rectify the situation the remains must be properly conserved, re-interred and made visible within the vault by means of a glass cover, and that the original lead casket that housed the remains for centuries be placed on secure display in the Roper Chapel.

In 1978 when the Roper Vault was excavated, it became apparent that vandalism had occurred sometime between the opening of the vault in the 1830s and later in the 19th century when an organ was installed, and other work was carried out. That vandalism reduced an identifiable skull to the few fragments that are there today.

 







To rectify the situation the remains must be properly conserved, re-interred and made visible within the vault by means of a glass cover, and that the original lead casket that housed the remains for centuries be placed on secure display in the Roper Chapel.

In 1978 when the Roper Vault was excavated, it became apparent that vandalism had occurred sometime between the opening of the vault in the 1830s and later in the 19th century when an organ was installed, and other work was carried out. That vandalism reduced an identifiable skull to the few fragments that are there today.

 

Forensic Report on the Relic

This should not be the last word on the subject and left un-remedied.

From the drawing that we have of the niche as it appeared in 1835, showing a recognizable skull within the casket, and given the current state of the casket’s contents, it seems reasonable to suspect that sometime during one of the later 19th Century openings of the vault, or at the time of the installation of the organ, or when the vault was partially filled with rubble, the casket’s contents were vandalized and/or broken up and some of those contents were removed.

An available forensic report suggests that all that remains of St Thomas More’s head is a part of the hard palette, a piece of the maxilla showing one tooth socket and a fragment of skull, and dust. It must be understood that mere exposure to the air, while the skull remained isolated and undisturbed in its casket and niche, would not have reduced a recognizable skull as it appeared in 1835 to the dust and fragments that remain today.

In the May, 1837 issue of The Gentleman’s Magazine there appeared an article written by a correspondent and admirer of St Thomas More. The article was accompanied by the drawing, (pictured), which illustrated what was then, but is no longer, visible of the substantial remains of his skull, and it contained a call to action that echoes here again, over 180 years later, but with a greater resonance than ever before.

The article reads, in part, as follows:

“In the chancel of… [St. Dunstan’s] church is a vault belonging to… [The Roper] family, which, in newly paving of the chancel, in the summer of 1835, was accidentally opened; and, wishing to ascertain whether Sir T. More’s scull was really there, I went down into the vault, and found it still remaining in the place where it was seen many years ago, in a niche in the wall, in a leaden box, something of the shape of a bee-hive, open in the front and with an iron grating before it…The wall in the vault, which is on the south side, and in which the scull was found, seems to have been built much later than the time of Sir T. More’s decapitation … In musing over these relics of days gone by, and connected as they are— both above and below ground—with that …pious martyr, I could not but feel that I was treading on religious classic ground, and hope that a similar good feeling might induce some, who venerate the great and the good of other times, to manifest the same laudable wish to save from ruin the sacred walls which contain the head… I enter con amore into restorations of this sort, I have been planning how it might be done with best effect…But the difficulty is, HOW is all this to be accomplished?… I see no other possible way, than some of the descendants of Sir Thomas paying this sacred debt (may I call it?) to the memory of their great and good ancestor, or by others not connected with the family, but who take a deep interest in matters of this sort; doing, in short, as your Magazine records they have lately been doing at Chelsea, and paying the same mark of respect to the head in St. Dunstan’s church, as they have there done to his empty tomb. I have known this church for nearly forty years, and feel a strong wish to see it put into complete order. There is a great capability about it for making it one of the best churches in Canterbury; and I cannot but hope and trust that such may be effected at no distant period; for evidently there seems to be a wish in the parish to improve this sacred edifice; but, alas! their means are inadequate…As I see, from your devoting many pages to accounts of churches and everything belonging to them worthy of attention, that you interest yourself much in matters of this sort, I hope you will be able to make room, in some early number, for this notice of St. Dunstan’s church; and should it be the means of calling the attention of any antiquary to this subject, it will afford much satisfaction to the writer, that he has been in some degree instrumental to the marking more particularly the place where rests the head of one who made no inconsiderable a figure in the history of the reign of the Eighth Henry, and who fell a victim to the jealousy of that tyrant, by so boldly refusing to acknowledge the supremacy of his rule over the Church of England. Yours, &c. V. S. D. “

The call to action in that article was never heeded.

Margaret More Roper courageously salvaged the head of her beloved father from certain destruction when she retrieved it from London Bridge, and she did all that she could to preserve it during her lifetime and beyond. It is not enough for us to recognize and admire what she did, and leave it at that. Instead, we who now, 500 years later, are at last witnessing the potential and irretrievable loss and destruction of what she struggled to preserve, have a duty to ensure that her efforts were not in vain.

It is now up to those with the spirit, wisdom and understanding to once again retrieve the head of St Thomas More from certain destruction and guarantee its preservation for all time and for all who will forever look to him as a m

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