Mittwoch, 18. Oktober 2023

Fr. Hunwicke spricht...

spricht heute bei liturgicalnotes über die Frage ob in der frühen und der Römischen Liturgie Fürbitten in die Präfation zum Eucharistischen Hochgebet eingefügt werden durften.
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               "VERE DIGNUM ET IUSTUM EST..." (1)

THEMA:  Die Präfation, Eröffnung für das Eucharistische Gebet (Canon).

FRAGE:  Sollte es im Römischen Ritus erlaubt sein, daß die Präfation Fürbitten enthält, oder sollte sie auf Lob und Danksagungen beschränkt sein? 

STATUS DER FRAGE - bei den Vaticanischen Revisionen in den 1960-ern, wurde ein strenge Regel eingeführt: KEINE FÜRBITTEN.

ICH FRAGE: Wie solide ist das begründet? 

ICH SCHLAGE VOR: Jungmann (Die Messe des Römischen Ritus, Band 2, S.115 f.) nimmt an, daß Fürbitten im Römischen Ritus als nicht normativ angesehen werden sollten. Mir scheint diese Diskussion ablenkt---fast hätte ich "rutschig" geschrieben.

Ich befasse mich hauptsächlich mit dem Römischen Ritus. Ich bin keiner von denen, die der Ansicht sind, daß der Römische Ritus nur dann zu respektieren ist, wenn er durch die Ost-Riten bekräftigt wird. Aber ich werde beweisen, daß der frühe ägyptische Ritus - Serapion genannt- mit Fürbitten nicht schüchtern war ("... wir flehen Dich an...gib uns...möge...) Die früheren Westlichen Hinweise von Justin kombiniert "Gebete und Danksagungen";  aber Jungmann verlagert seine Ablehnung der "Ansicht, die u.a. Baumstark vertreten, daß ein Fürbitte-Gebet schon in Justins  "Eucharistia" als dazu gehörig angenommen wird..."

Tatsächlich muß Jungmann zugeben, daß "Fürbitte auch eingeschlossen ist- zusammen mit der Danksagung" obwohl er das qualifiziert, indem er "zu erst versuchsweise, später sogar in einer relativ entwickelten Form" hinzufügt. Dennoch fährt er damit fort, darauf  zu bestehen daß "aus den frühen Quellen ziemlich offensichtlich, daß - abgesehen von bestimmten jüngeren marginalen Entwicklungen, die Schlüsselnote der Eucharistie...immer Danksagung war."  Soweit es die Anbetung oder Danksagungen für die Natürliche Ordnung betrifft, gibt es glatt zu, daß "das Thema...in der römischen Liturgie besonders selten ist". 

Wenn es zu den frühesten Römischen Beweisen kommt (den Codex Vernose, der dann Leonianum  genannt wurde), gibt Jungmann sogar zu, daß wir solche "Kuriositäten" als eine  "Tirade gegen anstößige Gegner oder eine Ermahnung, ein moralisches Leben zu führen.“ Und er räumt ein, daß "auch im Leonianum die Präfation ... nicht selten die Züge einer Fürbitte annimmt.“ Er geht weiter zum Leofric-Messbuch, „das für jedes Messformular ein besonderes Vorwort hat. Ebenso mehrere Sakramentare aus Frankreich.“ Jungmann datiert das auf das "11. Jahrhundert“ und sagt, daß es "im Rheinland entstanden“ sei. Doch die jüngste Ausgabe von Leofric (2002) vermutet, daß es sich um das Pontifikalamt eines Erzbischofs von Canterbury handelt und daß es Material enthält, das ursprünglich aus liturgischem Material stammt, das der heilige Augustinus nach Canterbury mitgebracht hat. Es enthält eine Phraseologie (ich wähle zufällig aus) wie supplices exposcimus; pietatem tuam indefessis precibus implorare; suppliciter exorare ut ...; Poscentes; supplices exoramus; cuius meritis nequaquam possumus coaequari, eius precibus mereamur adiuvari. Diese Präfationen scheinen immer dann ins Flehen überzugehen, wenn ihre natürliche Logik es anbietet.

Das muß ein Fragezeichen gegen die Annahme der 1960er/1970er Jahre setzen, daß im Römischen Ritus Fürbitten in einer Präfation immer fehl am Platze sind."
Wird fortgesetzt...

Quelle: litrugicalnotes, Fr. J. Hunwicke

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