Mittwoch, 25. Oktober 2023

Fr. Hunwicke spricht...

heute über einen Besuch einer Ausstellung über einen früheren Erzbischof von Canterbury, als die Kathedrale noch katholisch war. Hier geht´s zum Original:  klicken

                                 "POLE IN LAMBETH"

Im Lambeth-Palace gibt es eine Ausstellung über Reginald Kardinal Pope, Erzbischof von Canterbury. Es gibt einen besonderen, sehr sprechenden Band über ihn und ich frage mich, ob er in dieser Ausstellung ist. (Mein Gesundheitszustand erlaubt mir nicht, hinzugehen und nachzusehen).

Lassen Sie es mich erklären. 

Vor einigen Jahren, folgte ich in Bodley gemütlich einem meiner Helden, dem wunderbaren John Grandisson, Bischof von Exeter (1328- 1369).  In Händen hatte ich eine von ihm verfaßte Vita des Hl. Thomas Becket, die ich für eine Offenbarung hielt. Ich entdeckte, daß König  Henry I die fürchterlichsten Strafen verhängte...Tod, Blendung und Zerquetschung ...für jeden, der solche Dinge tat, wie in diesem Königreich eine päpstliche Bulle zu übermitteln. König Henry I (ich meine Henry II) wollte die Einheit der Christenheit zersplittern, indem er mit imperial ernannten Gegenpäpsten agierte. 

Auch wenn ich kein Historiker bin, hatte ich die vage Vorstellung, daß Becket sich Henry II widersetzte -und die Prinzipien der Investitur verteidigte, u.ä. Diese halbe Stunde des Entzifferns des C14-Skripts in Bodley (ich bin kein Historiker!)  half mir, zu verstehen, bis zu welchem Grad ich und meine Generation mit einer Diätfassung von "The history of England Rendered Gentlemanly". abgespeist wurden.  Aber eine weitere Überraschung erwartete mich:

Bevor ich zu einer gemütlichen Frühstückspause aufbrach- wandte ich mich aus keinem besonderen Grund noch einmal dem Anfang des Buches zu. Als ich das tat, fand ich heraus, daß ich mich aus der Mittelalterlichen Welt, ihrer kritzeligen Schrift und fernen Sorgen in die reinste Renaissance bewegt hatte, Ein früherer Besitzer hatte seinen Namen in eleganter italienischer Schrift hinein geschrieben:

Reginaldus Pole 

Klick, klick, klick....Sie können sich vorstellen, welche Verbindung mein Gehirn sofort herstellte. Die Parallelen zwischen den beiden sündigen Königen Henry, Poles eigener Mutter und Märtyrerin, der Sel. Margaret. Der Mut des Landvolkes von  Cornwall und  Devon,  das 1549 verlangte, daß der Fürst-Kardinal Pole zurück nach England gebracht  und zum ersten Ratgeber des kleinen Edward VI gemacht werden solle, weil er vom "Blute des Königs ist" ...und wie die Onkel, die  zwielichtigen und mörderischen "Lords of the Council“ bei dieser Idee gezittert haben müssen! (Ich frage mich, ob sich in der Ausstellung eine Kopie der Forderungen der "Rebellen“ von 1549 befindet.)


Ich erinnere mich an einen lieben Freund, Mgr. Andrew Wadsworth, der mir in den Monaten nach der Errichtung des Ordinariats sagte, wie privilegiert wir sein würden, das Erbe der Martyres Duacenses anzutreten. Wie recht er hatte; und seine Worte gehören zu den ganz wenigen, die ich in dieser Zeit hörte und die ich für erinnerungswürdig halte. Die Namen der englischen Märtyrer sind von zentraler Bedeutung für die katholische Kirche Englands ... ihre Namen sind so englisch wie ihr Blut.

St. John Henry Newman erkannte diese Wahrheit: In seiner großen Lobrede auf die englischen Märtyrer (im "Zweiten Frühling“) schloss er sogar mit der Frage, ob das Märtyrertum den englischen katholischen Klerus möglicherweise noch erwarten würde. "... ruhig, anmutig, sanft, freudig würdet ihr aufsteigen und in die Schlacht reiten, wie auf dem Flügelschlag der Engel, wie es eure Väter vor euch getan und den Preis gewonnen haben. Ihr, die Tag für Tag das Unbefleckte Lamm Gottes opfert, ihr, die ihr das fleischgewordene Wort in euren Händen haltet unter den sichtbaren Zeichen, die er bestimmt hat, ihr, die ihr immer wieder den Kelch des großen Opfers leert; wer soll euch Angst machen?“ Ich verstehe nicht so ganz, wie der arme Welby, in dessen Adern der reinste Alkohol des Zeitgeists fließt, ein geeigneter Mann ist, um entweder S. Thomas Beckets oder Reginald Cardinal Poles zu gedenken."

Quelle: liturgicalnotes, Fr. J. Hunwicke

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