Donnerstag, 12. Oktober 2023

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BRIEFE VON DER SYNODE 2023 hat zwei prominente Menschenrechtsanwälte gefragt was sie über die Kirche,die Weltprobleme und katholische Gefangene aus Glaubensgründen sagen würden, wenn sie die Gelegenheit hätten, vor der Synode zu sprechen, die jetzt in Rom stattfindet. Ihre Antworten folgen.
Xaxier Rynne

WAS ICH ZUR SYNODE SAGEN WÜRDE   

Elliott Abrams war lange Zeit Teilnehmer an interreligiösen, außenpolitischen Dialogen und ein starker Verteidiger der religiösen Freiheit für Christen während verschiedenen Regierungs-Amtszeiten. Nach Abschlüssen am Harvard College, der Londoner School of Economics und Harvard Law School ist Abrams jetzt Dozent für Studien des Mittleren Ostens beim Rat für Nationale Sicherheit , dann stellvertretender Staatssekretär für Internationale Angelegenheiten, dann für Menschenrechte und Humanitäre Angelegenheiten, und schließlich für Lateinamerikanische Angelegenheiten während der Regierung von Präsident Reagan, als Stellvertretender Nationaler Sicherheitsberater beim Nationalen Sicherheitsrat von Präsident George W.Bush. Zu seinen Büchern gehört "Glaube oder Angst: Wie Juden im Christlichen Amerika überleben können."

"Seit die Arbeiten, die während des II.Vaticanischen Konzils begannen zur Konzils-Erklärung über die Beziehung der Kirche zu den nichtchristlichen Religionen Nostra Aetate führten, haben die Menschen eine Ebene des Verstehens erreicht, die zuvor unvorstellbar war. Deshalb werden die Juden von der Synode keine  Kommentare zur Geschichte der Juden, der Bedeutung des Judentums oder zur Beziehungen zwischen der Kirche und den Juden der Art erwarten, die Nostra Aetate zu einem so historischen Dokument gemacht hat.

Eher können Juden und so viele andere in der universalen Rolle der Kirche Trost und Hoffnung auf eine bestimmte Festigkeit im Glauben und im Verhalten suchen, das so dringend gebraucht wird- und bisher im 21. Jahrhundert fehlt. Es kann einige Individuen geben, die nicht durch die sozialen Veränderungen überrascht wurden, die wir erleben und die Geschwindigkeit, mir der sie uns überholt haben. Diese Veränderungen werden gläubigen Juden, Christen und Muslimen  aus dem  Grund aufgezwungen, daß ihr Glaube nicht mehr zum  Fortschritt und verbesserten Verstehen paßt, sondern alt, unmodern und voller Hass sei.

Dennoch sehen wir aus Rom gerade jetzt keine Art von Führung, auf die wir gehofft haben und die wir während des Pontifikates von Johannes Paul erlebt haben. Statt dessen sehen wir Perioden des Schweigens, andere von Anpassung, die suggerieren, daß das große Licht der Menschenrechte gedämpft worden ist. Gegenüber dem Staat Israel sehen wir zu oft eine verstörende moralische Gleichgültigkeit; sogar nach den äußerst bösartigen Terrorangriffen, wie die in diesem Monat, hören wir statt einer Verurteilung blinde Aufrufe an "alle Seiten",  die Gewalt zu stoppen. Aber "alle Seiten" sind nicht Terroristen und die langjährige Erfahrung der Kirche mit der Theorie des gerechten Krieges sollte  eine überzeugendere Antwort auf die Massaker an Zivilisten aus dem Vatican ausgelöst haben. 

Die Unterstützung der Katholischen Kirche für die Menschenrechte interessiert alle freien Menschen, besonders Juden. Unsere eigene Geschichte hat uns gelehrt, daß Juden nur wenn die Menschenrechte auf breiter Basis respektiert werden, sicher sein können; und sie hat uns gelehrt, daß Gleichgültigkeit gegenüber dem Abschlachten von Juden ein moralisches Verbrechen und das Zeichen für zunehmende Gefahren. Während der langen Geschichte des Kalten Krieges, hatte die Kirche Erfolg, wenn sie-sogar allein- für die Freiheit stand; und versagte, wenn sie sich in irgendeiner Form von Relativismus, den einige Realpolitik nannten, engagierten.  Diese Lektionen sollten jetzt studiert wegen der Freiheit studiert werden, die die starke Unterstützung und Führung der Kirche so dringend benötigt."


Sebastien Lai (@SupportJimmyLai) leitet eine internationale Kampagne zur Freilassung seines Vaters, Jimmy Lai.

Ich schreibe aus zwei Gründen an die Synode. Der erste ist die Geschichte meines Vaters zu erzählen, als modernes Beispiel für die Macht des Glaubens einen Mann dazu zu inspirieren, das Richtige zu tun. Der zweite ist, Sie als Führer der Katholischen Kirche zu bitten, seine sofortige  Freilassung aus seiner ungerechten Haft in Hong  Kong zu fordern.

Mein Vater Jimmy Lai hat mehr als 1000 Tage in einem Gefängnis in Hong Kong verbracht. Er ist als Vieles bekannt: Zeitungsverleger, Tycoon, demokratischer Aktivist, Gefangener aus Gewissensgründen. In allen diesen Rollen war mein Vater seit 1997 ein glühender Katholik.

Mit75 Jahren ist mein Vater der älteste politische Gefangene Hong Kongs. Als er 12 Jahre alt war, floh mein Vater als Flüchtling vor dem Unterdrücker-Regime des Kommunistischen Chinas der 1960er. Er mußte sich als einsamer Junge in einer fremden Stadt ein eigenes Leben einrichten, erzählte aber später seiner Familie, daß er sich nie alleine fühlte.

Vor seiner Arbeit als Anwalt für die Demokratie, war mein Vater Unternehmer.  Als Self-made-man ging er den Weg vom Kinder-Arbeiter bis zur Gründung der Kleidungs-Kette "Giordano" , zu ihrer Zeit eine der am schnellsten wachsenden Marke in Asien. Das machte ihn reich; er war der Archetypus dafür, was die Freiheiten Hong Kongs möglich machten. 

Mein Vater begann nach dem Tiananmen-Platz-Massaker von 1989 für die Demokratie in China zu kämpfen.1995 gründete er Apple Daily, die größte chinesisch-sprachige Zeitung, die es wagte, die chinesischen Autoritäten zu kritisieren und volle Demokratie für Hong Kong zu fordern. Die Mission der Zeitung basierte auf dem Glauben, daß unabhängige Information zu  Entscheidungen führt, zu Entscheidung für die Freiheit, 

Das Aufstehen für die Freiheit gegen einen autokratischen  Staat hatte viele Konsequenzen. Mein Vater wurde gezwungen seinen Anteil von "Giordano" zu verkaufen. Seit Jahren  wurde er verfolgt und bedroht. Die  Botschaft war klar. Steh für die  Demokratie auf und wir machen dein Leben zur Hölle. Aber in meiner Erinnerung war mein  Vater immer glücklich und lächelte, er beschrieb seinen Standpunkt als eine Berufung.

Wenn das einige Ziel gewesen wäre, den Reichtum zu vergrößern, war seine  Wahl nicht das Praktischste. Aber mein Vater wußte, daß es wichtigerer  Dinge in diesem  Leben gibt, als das eigene Reinvermögen. Er fand eine höhere Berufung im Leben als das Streben nach Wohlstand. Nachdem Hong Kong 1997 wieder unter chinesische Herrschaft gestellt wurde, hat er die Quelle für die tiefe Überzeugung gesucht, die ihn dazu geführt hatte, der Moral und dem richtigen Weg zu folgen. Er fand seine Antwort  auf diese Fragen bei Gott.  

Sein wachsender Glaube wurde zur Grundlage seines Lebens. 2020 -als die Autoritätetn Hong Kongs anfingen die Freiheiten der Stadt durch ein nationales Sicherheits-Gesetz einzuschränken, spürte er den Ruf Gottes, für seine Prinzipien einzustehen. Im Alter von 73 Jahren bezog er Stellung für sein Heim und sein Volk.

Im Kern ist die Entscheidung meines Vaters, gegen die Tyrannei aufzustehen, ein einfacher Glaubensakt. Es ist dieser Glaube, der ihn, der sich dem Ende des dritten Jahres hinter Gittern nähert, bestärkt. Er hält an der Hoffnung auf das Kreuz fest, malt Bilder und meditiert über Jesus und Unsere Liebe Frau Maria in seiner Einzelzelle. Mein Vater hat beschlossen, seinen Prozess und seine Bestrafung als einen Segen zu betrachten, als einen Weg, sich Gott näher und verbunden zu fühlen.  

Mein Vater lebt von seinen Katholischen Werten. Er ist ein Mann, der trotz seiner weltlichen Erfolge hat freiwillig alles aufgegeben, um für seine Überzeugungen einzustehen; für die Verteidigung der Freiheiten, die das Rech auf Religions- und Glaubensfreiheit unterstreichen. Bei Matthäus 19:24 sagt Jesus: "Wieder sage ich euch, eher geht ein Kameldurch ein Nadelöhr als daß ein reicher Mann ins Himmelreich Gottes gelangt". Anders als der reiche junge Mann im Matthäus-Evangelium war mein Vater bereit,vseinen weltlichen Besitztümern den Rücken zu kehre, um Jesus zu folgen. Mein Vater steht durch Gott entlastet bereit, das Richtige zu tun.  

Die Priester in der Schule haben uns gelehrt, daß die Religion einen "moralischen Kompass" bereitstellt. Gläubige wie mein Vater, Kardinal Joseph Zen und andere Katholiken, die  ihren Glauben durch ihre Taten bezeugen, verteidigen diesen moralischen Kompass gegen die Korruption in Hong Kong. Ich bitte Sie, das selbe zu tun. Bitte folgen Sie meinem Aufruf und fordern die Freilassung meines Vaters."

Quelle: X.Rynne, firstthings

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