Peter J. Leithart denkt bei firstthings vom christlichen Gesichtspunkt aus über Wesen und Wert der Monarchie nach. Hier geht s zum Original: klicken
MONARCHIE IST GUT
Während der Adventszeit habe ich die Liturgie in königlichem Purpur gefeiert, das zum königlich geschmückten Tisch passt. Wir haben Hymnen gesungen, um die Ankunft des Königs zu begrüßen. "Joy to the world, the Lord has come" (Freude für die Welt- der Herr ist gekommen. Lasst die Erde ihren König empfangen). "Lift up your heads, ye mighty gates! Behold, the king of glory waits!" (Erhebt eure Häupter, ihr mächtigen Tore) ."Hark! The herald angels sing, Glory to the newborn King."(Horcht, singen die Herold-Engel, Ruhm dem neugeborenen König")...
Sowohl Johannes der Täufer als auch Jesus stellen das Königtum ins Zentrum ihres Predigens: Kehrt um, weil das Königreich Gottes nah ist. Gott führt seine Herrschaft durch Jesus ein und übt seine Autorität über die Welt durch seinen Sohn aus, der Vater meldet Anspruch auf seine Schöpfung an. Jesus erklärt Satan, Dämonen ,jedem Cäsar und Stalin, jedem Tycoon oder Tyrannen, der vorgibt die Welt zu besitzen und zu regieren: " Diese Welt ist nicht die eure. Sie ist meine. Und ich bin gekommen, um sie zu retten." Das ist die Weihnachts-Botschaft.
Viele- besonders wir Amerikaner- haben Schwierigkeiten in dieser Ankündigung eine frohe Botschaft zu erkennen. Ist das Königreich nicht mehr Gesetz als frohe Botschaft Teil des Problems ist, daß wir gelehrt worden sind, alle Formen von Autorität als Unterdrückung zu betrachten. Unserer Welt ist die Unterscheidung zwischen Autorität und autoritär zu unterscheiden und haben den Unterschied zwischen Gebrauch und Missbrauch verwischt. Väter leiten ihre Haus- patriarchale Tyrannei! Eltern korrigieren die Fehler ihrer Kinder? - Kindesmissbrauch"! Hirten disziplinieren widerspenstige Mitglieder? - Pastorale Ausbeutung! Sie wollen schwere Strafen für Mörder und Vergewaltiger? Sie sind ein Nazi oder Faschist.
Wie Ryszard Legutko beobachtet hat, ist dieses Zurückschrecken vor der Autorität tief in der Mythologie der modernen Demokratie eingebettet. Freiheit und Autorität -wurde uns gesagt- sind Feinde und die Geschichte ist der Konflikt zwischen ihnen. Wenn die Freiheit triumphiert, muss sie jede Spur von Autorität eliminieren. Es genügt nicht, die Sklaven zu befreien und die Bürgerrechte auszudehnen.. Der Liberalismus jagt ohne Ende immer neue Monster, die er zerstören muss. Kinder müssen von den Eltern befreit werden, und wir müssen die Fesseln zerbrechen, die uns in unseren eigenen Körpern gefangen halten. Autorität- wie gutartig sie auch sein mag- verstößt gegen unser gottgegebenes Recht zu tun, was zur Hölle wir auch immer wollen.
Sogar diejenigen, die die Autorität verteidigen, nehmen oft an, daß sie nicht mehr ist, als das Recht, anderen zu sagen, was sie tun sollen. Autorität schlägt Köpfe ein und nimmt Namen an. Das Christentum brach in eine solche Welt ein. Griechische und römische Götter bevorzugten die Starken und Großen. Helden strebten nach Meisterschaft und Vorherrschaft. Ein römischer Mann hatte das Recht, mit denen, die er in der Hand hatte, zu tun, was er wollte; Er hatte Macht über Leben und Tod seiner Kinder und konnte seine Sklaven – Mädchen oder Jungen – nutzen, um seine sexuellen Launen zu erfüllen.
Das Christentum hat das alles überwunden. Das Kommen des Königreichs tauschte nicht einen brutalen Diktator gegen einen anderen, allmächtigen Rohling aus. Jesus revolutioniert die Autorität. Er macht seinen Anspruch auf die Welt geltend, indem er sich demütigt. Er betritt die Welt nicht als geölter alter Krieger, sondern als hilfloses Baby. Der König wird nicht in einem prächtigen Palast geboren, sondern in einer Krippe, als Sohn eines Zimmermanns oder Maurers. Im Erwachsenenalter demütigt er sich noch mehr, bis hin zum Tod am Kreuz. Wie Tom Holland in "Dominion“ demonstriert, hat die Botschaft Gottes am Kreuz nachhaltig verändert, was wir unter Autorität verstehen und wozu sie dient.
Im Prolog seines Evangeliums spricht Johannes von der Ankunft des Königreichs als dem Wort, das wie Licht in der Dunkelheit leuchtet. Weil das Wort Licht bringt, bringt es Leben; sein Licht ist lebensspendend. Indem es leuchtet, bringt es andere Dinge zum Leuchten: Es "erleuchtet jeden Menschen“ und verwandelt alles, was es berührt, in eine Lichtquelle. Johannes erwähnt die Autorität ausdrücklich, aber sie kommt im Prolog auf unerwartete Weise vor: Wer ihn aufnimmt, dem gibt er die Autorität (exousia), Kind Gottes zu werden. Als lebensspendendes Licht der Welt übt das Wort Autorität aus, indem es Autorität verleiht. Gott schuf Adam als seinen Sohn, sein Ebenbild.
Johannes verwendet das Bild des himmlischen Lichts. Salomo spricht von himmlischem Wasser: " Der König fällt herab wie Regen auf das gemähte Gras, wie Regenschauer, die die Erde bewässern“ (Psalm 72). In einem der schönsten Gedichte der Heiligen Schrift verwendet David ein ähnliches Bild: Der König, der in Gottesfurcht gerecht regiert, ist wie "das Licht des Morgens, wenn die Sonne aufgeht, ein Morgen ohne Wolken, aus dem das zarte Gras sprießt.“ die Erde, durch Sonnenschein nach Regen.“ Wenn das ein König ist, ist sein Kommen die beste aller guten Nachrichten.
Das Christentum beseitigt die Autorität nicht. Jesus selbst gibt Befehle und warnt vor schrecklichen Folgen für diejenigen, die nicht gehorchen. Aber er offenbart, daß wahre Autorität die Menschen nicht niederdrückt, sondern sie aufrichtet. Herrschen bedeutet nicht, über andere zu herrschen, sondern ihnen zu dienen. Denn der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich bedienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben als Lösegeld für viele hinzugeben. Dies ist das Weihnachts-Evangelium, die gute Nachricht vom Königreich: Durch Jesus und seinen Geist sind alle Autoritäten aufgerufen, den himmlischen König nachzuahmen, der Sonnenlicht und Regen ist. Das Königreich ist eine gute Nachricht, weil der König Autorität ausübt, indem er Autorität gibt, indem er sich selbst gibt."
Quelle: P. J. Leithart, firstthings
"Joy to the world, the Lord has come"
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