Antonio Tarallo denkt in einem Beitrag in La Nuova Bussola Quotidiana über die Reliquien der Passion Christi nach, deren Großteil in Rom aufbewahrt wird un verehrt werden kann.
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Die Reliquien des Kreuzes–von der Heiligen Helena gefunden- und allgemein der Passion sind über verschiedene Städte rund um die Welt zerstreut Heilige Objekte, die uns einladen über Gottes Liebe zur Menschheit nachzudenken und zu meditieren.
Stille vor dem Kreuz: es ist Karfreitag, der zweite Tag des Österlichen Triduums. Schweigen vor der Auferstehung. Heute kehrt unser Blick zu diesem Kreuz zurück "ein Zeichen des Widerspruchs", ein Symbol der der gesamten Menschheit von Gott gratis gegebenen Liebe. Wenn wir über das Kreuz nachdenken ist es ein einfaches Zeichen: zwei sich kreuzende hölzerne Pfähle. Nicht mehr. Dennoch waren es diese beiden Pfahle, an denen Jesus Christus, der König des Universums, starb. In der Kirchengeschichte -war es deshalb unvermeidlich, dass daraus eine besondere Verehrung für dieses Symbol entstehen würde. Und die Kreuz-Reliquien und die der Passion allgemein, sicher zu den lebendigsten und bewegendsten Zeugnissen dieser Verehrung gehören, die sich über die Jahrhunderte erhalten hat.
Das Narrativ von der Auffindung des Kreuzes bringt und in die Zeit der ersten Christlichen Jahrhunderte. Alles begann damit, das der Überrest des Heiligen Holzes um 327-328 von der Mutter des Römischen Kaisers Konstantin , Flavia Julia Helena, oder die Hl. Helena in Jerusalem gefunden wurde. Gemäss der Christlichen Tradition wurde das Kreuz teilweise in Jerusalem , teilweise in Konstantinopel und teilweise in Rom aufbewahrt, Wir verdanken es daher der Verehrung der Hl. Helena,dass die meisten der Reliquien, die von den letzten Augenblicken des irdischen Lebens Jesu berichten, zu uns überkommen sind.
Rom, Basilica di Santa Croce in Gerusalemme: schon der Name dieser Basilika sagt viel aus. Wenn wir den heiligen Raum betreten werden wir sofort vom Fresko in der Apsis gefangen genommen, einem Werk von Antoniazzo Romano: es stellt das Wiederauffinden der Kreuzreliquie dar, im Zentrum steht das Kreuz Jesu. Darüber -in einem Oval- der auferstandene Christus, umgeben von einer Schar Engel die das Oval umgeben, Und genau in dieser Kirche werden einige der wichtigsten Reliquien bewahrt werden, die von der Hl. Helena nach Rom gebracht wurden.
Vor ihrem heutigen Standort in der Reliquienkapelle wurden diese heiligen Zeugnisse der Passion in der Kapelle der Heiligen Helena aufbewahrt, einem unterirdischen Ort, der im Laufe der Geschichte der römischen Basilika zahlreichen Restaurierungen und Renovierungen unterzogen wurde. Im Jahr 1930 wurden die Reliquien dann an ihren heutigen Standort gebracht.
Die Reliquienkapelle lädt die Gläubigen ein, über das Leiden und Sterben Christi nachzudenken. An diesem Ort sind erhalten: drei Fragmente des Heiligen Kreuzes, einer der Nägel der Kreuzigung, zwei Dornen aus der Krone Jesu und ein Teil des sogenannten Titulus Crucis, der Tafel, die, wie im Johannesevangelium berichtet, Pilatus am Kreuz des Herrn angebracht hatte, mit der Inschrift in Hebräisch, Griechisch und Latein: "Jesus, der Nazarener, der König der Juden". Das Kreuz wird in einem sehr kostbaren Kreuzreliquiar aufbewahrt, einem Werk von Giuseppe Valadier aus dem frühen 19. Jahrhundert. Das kostbare Reliquiar wurde von der spanischen Herzogin von Villahermosa beim Architekten in Auftrag gegeben, um das vorherige zu ersetzen, das 1798 beschlagnahmt wurde. Es ist aus vergoldetem Silber und Lapislazuli, mit Figuren fliegender Engel und der Jungfrau am Fuße des Kreuzes: ein sehr kostbares und königliches Schnitzwerk.
Aber nicht nur die Asilikapelle von Santa Croce in Gerusalemme beherbergt die Reliquien der Passion. Der Petersdom bewahrt im Schatzmuseum auch zwei Fragmente des Kreuzes Christi auf, die im Kreuz von Justin II. aufbewahrt werden, das auch als Kreuz des Vatikans bekannt ist. Aber auch in anderen italienischen Städten wie Venedig, Monza, Modena, Mailand und Bari gibt es ähnliche Reliquien.
Zu den berühmtesten Städten der Welt, wenn es um die Aufbewahrung einiger wichtiger Relikte der Passion geht, gehört Paris: Bis zum Brand, der in der Nacht vom 15. auf den 16. April 2019 ausbrach, befanden sie sich in der Kathedrale Notre-Dame. Zu den wichtigsten Reliquien, die die französische Monarchie im Mittelalter erwarb, gehören: die Dornenkrone Jesu (ein geflochtener Kranz, der von einem goldenen Faden zusammengehalten wird und an dem 70 Dornen befestigt sind); ein Stück des Heiligen Kreuzes und der Heilige Schwamm. Bevor die kostbaren Sakralgegenstände in der Pariser Kathedrale untergebracht wurden, wurden sie in der berühmten Sainte-Chapelle aufbewahrt, die auf Geheiß des Heiligen Ludwig IX. als Burgkapelle des mittelalterlichen Palastes der Könige von Frankreich erbaut wurde. Während der Französischen Revolution gelangten die Reliquien dann in die Kathedrale Notre-Dame, wo sie bis zum Brand von 2019 aufbewahrt wurden.
Sakrale Gegenstände, die die Spuren der Passion bewahren. Objekte, die im Stillen Zeugnis von der Liebe Gottes zur Menschheit ablegen: Mit all dem konfrontiert zu werden, erstaunt die Seele, die in der Stille des Karfreitags vor dem Kreuz nur nachdenken und beten kann, das uns immer daran erinnert, daß Dunkelheit und Tod nicht das letzte Wort haben."
Quelle: A. Tarallo, LNBQ
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