bei liturgicalnotes heute über die alt-überlieferte liturgische Formeln zum Empfang der Hl. Eucharistie am Tisch des Herrn, und welche von ihnen in England bis heute überdauert haben.
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"EIN DEMÜTIGER ZUGANG"
"Wir maßen uns nicht an, an diesen Tisch zu kommen (oh barmherziger Herr), im Vertrauen auf unsere eigene Gerechtigkeit, sondern auf deine vielfältige und große Barmherzigkeit Derselbe Herr, dessen Eigenschaft es ist, immer barmherzig zu sein: Gewähre uns, gnädiger Herr, das Fleisch deines Sohnes Jesus Christus zu essen und sein Blut in diesen heiligen Geheimnissen zu trinken, damit wir beständig in ihm wohnen können und er in uns, damit unsere sündigen Körper durch seinen Leib gereinigt werden und unsere Seelen durch sein kostbarstes Blut gewaschen werden. Amen.
["We do not presume to come to this thy table (o mercifull lord) trusting in our owne righteousnes, but in thy manifold and great mercies: we be not woorthie so much as to gather up the cromes under thy table: but thou art the same lorde whose propertie is alwayes to haue mercie: Graunt us therefore (gracious lorde) so to eate the fleshe of thy dere sonne Jesus Christ, and to drynke his bloud in these holy Misteries, that we may continuallye dwell in hym, and he in us, that our synfull bodyes may bee made cleane by his body, and our soules washed through hys most precious bloud. Amen."]
Weil der Heilige Stuhl das Ordinariatsmessbuch genehmigt hat, wurde damit automatisch auch ein eucharistisches Theologoumenon genehmigt, das eindeutig anglikanisch ist. Die Verwendung des oben genannten Gebets ist im Ordinariats-Messbuch obligatorisch:
Kurz vor seinem Ende schließt das anglikanische Gebet seit 1552 mit der Bitte: "Unsere sündigen Körper mögen durch seinen Leib gereinigt und unsere Seelen durch sein kostbarstes Blut gewaschen werden, und daß wir immer mehr in ihm wohnen mögen und er in uns. Amen."
Diese Verbindung des Leibes des Herrn mit den Bedürfnissen unseres Körpers und seines Blutes mit den Bedürfnissen unserer Seelen ist eine mittelalterliche Idee, die auf einen unbekannten Schriftsteller zurückgeht, dessen Werke mit denen des Heiligen Ambrosius vermischt wurden, so dass er aus Bequemlichkeit als Ambrosiaster bekannt wurde. Der Hl.Thomas von Aquin, der in der Summa (III, lxxiv
1) diese Unterscheidung lehrt (ebenso wie der begeisterte karolingische Verfechter der Realpräsenz,
der Hl.Paschasius Radbertus behauptete), und sie als vom Hl.. Ambrosius stammend zitiert; und ich denke, es ist eindeutig das, was der Doctor angelicus im Sinn hatte, als er die dritte Strophe seines Verbum supernum prodiens schrieb; Ich gebe eine wörtliche Übersetzung wieder:
Wem [d.h. den Aposteln] gab Er Sein Fleisch und Blut in zweifacher Gestalt, daß er den ganzen Menschen in zweifacher Form geben konnte. Das heißt , Er gab sich selbst in zweierlei Gestalt so dass er die Gesamtheit des Menschen hingeben konnte, um den ganzen Menschen - der aus Zweierlei besteht- Körper und Seele.
An wen [d. h. die Jünger] Er gab Fleisch und Blut in zweifacher Erscheinung, um den ganzen Menschen mit doppelter Substanz zu ernähren. Das heißt, Er gab sich in beiden Formen hin, um den gesamten Menschen zu ernähren, der doppelt aus Körper und Seele besteht.
In seinem ersten (1548) liturgischen Experiment in der eucharistischen Liturgie trug Cranmer diese thomistische Unterscheidung sogar in die Formeln bei der Spendung der Heiligen Kommunion ein: Der Leib unseres Herrn Jesus Christus .... bewahre deinen Körper ... und das Blut von unser Herr Jesus Christus ... bewahre deine Seele ....
Nachfolgende Generationen anglikanischer Liturgiker waren wegen dieser thomistischen, nicht-biblischen Unterscheidung zwischen der Wirkung des Körpers auf unseren Körper und des Blutes auf unsere Seelen nervös; Dix bemerkte spitzbübisch: "Es gibt keinen besonderen Grund, warum Menschen dazu gebracht werden sollten, mittelalterliche Spekulationen in einer reformierten Kirche zu beten.“ Die Puritaner forderten seine Entfernung und er wurde aus den meisten modernen anglikanischen Riten gestrichen.
Aber im Ordinariat bewahren wir treu dieses höchst charakteristische Stück Kulturerbe!
Ein gebildeter Korrespondent erzählte mir einmal, daß Garrigou Lagrange dafür plädierte, daß das Blut wirksamer sei als der Körper, weil der Empfang des Körpers ipso facto alle bereuten lässlichen Sünden erlasse und so die Seele umso gereinigter und bereiter mache, vom Kelch zu profitieren ( Mittel-alterliche Monarchen erhielten bei ihrer Krönung den Kelch "ad augmentum gratiae“).
Lagrange war auch der Ansicht, daß der Wunsch, auf diese Weise Gewinn zu erzielen, ein ausreichendes Motiv für den Wunsch nach der Heiligen Weihe des Priestertums sei!"
Quelle: liturgicalnotes, Fr. J. Hunwicke
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