Der 19. April ist der nicht gebotene Gedenktag des Hl Papstes Leo IX. Er war der bedeutendste der deutschen Päpste zwischen 1046 und 1058.
PAPST LEO IX
Papst Leo IX wurde am 21. Juni 1002 als Bruno von Egisheim im Elsass geboren. Dort wuchs er als Sohn von Graf Hugo IV von Egisheim und Gräfin Heilwig von Dagsburg, einer Nachfahrin Kaiser Karls des Grossen auf. Nach seiner Erziehung durch Bischof Berthold in der Domschule von Toul, wurde er zum Priester geweiht. Als Hofkaplan in der Kanzlei Kaiser Konrads II leitete er 102. den Feldzug Touls gegen die Lombardei. 1027 wurde er vom Bischof von Trier Poppo von Babenberg zum Bischof von Toul geweiht. Er verteidigte die Unabhängigkeit seines Bistums gegenüber dem Bistum von Trier und stellt sich im Investiturstreit immer auf die Seite des Kaisers. In den Dauerstreitigkeiten zwischen dem deutschen Kaiser und dem französischen König nahm er jahrelang die Stellung als Verhandler und Vermittler ein.
Als Papst Damasus II 1048 starb, sollte nach Wunsch Kaiser Heinrichs III Bruno Papst werden. Der Kaiser ernannte ihn auf dem Reichstag in Worms gegen den Wunsch Roms zum Papst, Bruno akzeptierte die Ernennung unter der Voraussetzung daß Klerus und Volk Roms seiner Wahl auf den Thron Petri zustimmten. Als Papst Leo IX bekämpfte er Laien-Investitur und Ämterkauf, organisierte die Römische Verwaltung neu, berief zahlreiche Reformer wie die späteren Päpste Stephan IX und Gregor VII in die Stadt am Tiber. Er veranstaltete zahlreiche Synoden -außer alljährlich in San Giovanni in Laterano, u.a. in Reims, Mainz, Salerno, Pavia, Manfredonia, Vercelli und Mantua.
Er führte die später nach Gregor VII benannte Reform der Kirche ein und gründete das Kardinalskollegium, das Bistum Rom wurde zu Kurie der Weltkirche. Er unternahm zahlreiche Reisen -Visitationen- in Europa, ließ Klöster restaurieren und weihte Kirchen, darunter das Kloster Heilig Kreuz in Donauwörth. Den Erzbischof von Köln stattete er mit Pallium, Metropolitankreuz und dem Titel eines Kanzlers des Vaticans aus und verlieh Köln die freie Bischofswahl.
Auch als Papst blieb er auf Seiten des deutschen Kaisers und nahm am Feldzug gegen die Normannen in Süditalien teil, in der Schlacht bei San Paolo di Civitate - bei der das versprochene Entsatzheer aus dem Reich ausblieb- wurde er gefangen genommen und nach Benevent gebracht.
Nachdem er von Benevent aus vergeblich versucht hatte, den Streit zwischen der Ost-und der Westkirche beizulegen, exkommunizierte er durch eine Bannbulle, die auf dem Altar der Hagia Sophia in Konstantinopel abgelegt wurde, die Anhänger der Orthodoxe Kirche. Nach der Gegen-Exkommunizierung der Römischen Kirche durch Konstantinope begann so das Grosse Schisma.
Nach seiner Freilassung kehrte Leo IX nach Rom zurück, wo er sechs Wochen später am 19.April 1054 starb. Er wurde im Petersdom begraben. Seine Grabinschrift lautet:
„Victrix Roma dolet viduata Leone, Ex multis talem vix habitura patrem“.
„Es trauert das siegreiche Rom, Leos beraubt; denn unter vielen wird ihm kaum ein gleicher (zweiter) Vater erstehen“
1087 wurde Leo IX von Papst Victor III heilig gesprochen.
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