Donnerstag, 30. Mai 2024

Frauen-Diakonat : ja, nein oder nein aber?

Julia Meloni versucht bei OnePeterFive zu ergründen, wie ernst es Papst Franziskus mit seinem "nein" ist. Hier geht s zum Original.  klicken

"FRANZISKUS, "DIAKONISSEN"UND DIE ST. GALLEN MAFIA" 

"Nein" hat Papst Franziskus gesagt. 
Er beantwortete damit die Frage von Norah O Donnel, ob "ein kleines Mädchen, das heute katholisch aufwächst, jemals die Gelegenheit haben wird, Diakon zu werden und als Mitglied des Klerus in der Kirche teilzunehmen. Direkt und knapp sagte der Papst "nein", 

Das schien eine endgültige Antwort zu sein und bei der social-media-Seite X wurde das von Myriaden von Katholiken gefeiert.

Und dennoch hat Franziskus - um einen Begriff vom Vaticanisten Sandro Magister zu leihen- die Gewohnheit, Kehrtwenden zu vollziehen. D.h. daß der Papst die Gewohnheit hat, sich selbst zu widersprechen, speziell ein "nein" durch spätere Handlungen umzukehren.

Hier eine Geschichte der verschiedenen Gelegenheiten, bei denen Franziskus zunächst die Agenda eines weiblichen Diakonats zu vereiteln schien, nur um es später wiederzubeleben. 

"DIE TÜR IST GESCHLOSSEN"

Während seiner ersten fliegenden Pressekonferenz hatte Franziskus offenbar die Weihe von Frauen ausgeschlossen und gesagt: "Die Tür ist geschlossen". Aber das hinderte ihn nicht daran, später die Büchse der Pandora zum Thema weibliche Diakone zu öffnen. 

201 schuf Franziskus eine Kommission zum Studium des Frauen-Diakonats. 

Einige Jahre später, besagte das Arbeitsdokument der Amazonas-Synode, daß die Synode die Art offizieller Ämter zu identifizieren, die Frauen anvertraut werden können. Mittlerweile gab Bischof
Erwin Kräutler, Hauptautor des Amazonas-Arbeits-Dokumentes, zu, dass die Synode "vielleicht ein Schritt in Richtung“ weiblicher Priester sei – und sagte sogar voraus, daß die Veranstaltung "zumindest das Diakonat für Frauen“ sicherstellen werde.

Papst Franziskus musste am Ende berichten, daß die Kommission zum Studium des Frauen-Diakonats die Arbeit wegen der "unterschiedlichen Standpunkte" aller einstellen musste. Dann erklärte das "Schluss-Dokument" der Amazonas-Synode: "Bei vielen dieser Konsultationen wurde das Diakonat für Frauen gefordert. Das machte es zu einem wichtigen Thema während der Synode."

In seiner Antwort auf das Schlussdokument der Synode kündete Papst Franziskus an: "Ich werde die Herausforderung annehmen... die Sie vorgebracht haben, daß Frauen gehört werden müssen." Schon bald traf eine zweite Kommission zur Frage des Frauen-Diakonats auf Geheiss des Papstes zusammen.


 

 "MÄNNERN VORBEHALTEN"  

In einem spanischen Buchinterview aus dem Jahr 2023 wurde Papst Franziskus mit den Worten zitiert, die heiligen Weihen, einschließlich des Diakonats, seien "Männern vorbehalten“. Doch später im selben Jahr diskutierte die Synode über Synodalität über weibliche Diakone und schlug "weitere Untersuchungen“ zu diesem Thema vor.

Bald wurde "die Frage des möglichen Zugangs von Frauen zum Diakonat“ an eine Studiengruppe unter der Schirmherrschaft des Synodenbüros des Vatikans delegiert. Unterdessen berichtete die Nonne und Theologin Laura Pocher, daß Papst Franziskus "sehr für das weibliche Diakonat“ sei – auch wenn er "immer noch versuche, zu verstehen, wie man es in die Praxis umsetzt“.

"Nein … aber“ Was uns zurück zu Norah O’Donnells Interview mit Franziskus bringt. Letztlich ging es in dem Interview um mehr als den Clip mit Papst Franziskus‘ knappem "Nein“ zum weiblichen Diakonat. O’Donnell hatte das Thema tatsächlich weiter vorangetrieben und gesagt: "Ich verstehe, daß Sie Nein zu Frauen als Priesterinnen gesagt haben, aber Sie untersuchen die Idee von Frauen als Diakoninnen. Sind Sie dafür offen?“

Franziskus antwortete: "Wenn es um Diakone mit heiligen Weihen geht, nein.“ Dann fuhr er fort: "Aber Frauen hatten, würde ich sagen, schon immer die Funktion von Diakoninnen, ohne Diakoninnen zu sein, richtig?“ Frauen leisten große Dienste, nicht als Priesterinnen, sondern als Priesterinnen in dieser Hinsicht, innerhalb der Heiligen Weihen.“

Franziskus hatte also seine Opposition gegen die Ordination von Frauen betont, dann aber gesagt, daß Frauen "immer schon die Funktion von Diakoninnen innehatten.“ Wörtlich sagte er zur Frage der weiblichen Diakone "Nein … Aber“.

Letztlich ist unklar, was der Papst für Frauen vorhat. Die Amerika-Korrespondentin Colleen Dulle fasst zusammen, was wir über die Gedanken des Papstes wissen, und erklärt, daß seine Worte die „Frage aufgeworfen haben, für welche Art von Diakonat der Papst angesichts seiner Ablehnung, Frauen das Sakrament der Weihe zu gewähren, offen sein könnte.“

"Stück für Stück“
Was auch immer Franziskus im Sinn haben mag, es wird vermutlich die Ziele der St. Gallen-Mafia voranbringen – einer geheimen Gruppe hochrangiger Kirchenmänner, die die Kirche liberalisieren und letztlich den damaligen Kardinal Jorge Mario Bergoglio zum Papst wählen wollten. Laut der autorisierten Biografie eines Mafia-Mitglieds – Kardinal Godfried Danneels – diskutierte der Club während seiner geheimen Treffen, die Mitte der 1990er Jahre begannen, über das Diakonat für Frauen.

Laut Peter Hebblethwaites „The Next Pope“ sagte der Mafiaführer Kardinal Carlo Maria Martini (Bild oben links) 1993: Was die Frage [der Ordination von Frauen] selbst angeht, denke ich, daß wir sie nach und nach angehen sollten, in schrittweisen Lösungen, die nicht nur die Progressivsten, sondern auch die Mehrheit zufriedenstellen. …Aber ich sehe Jahrzehnte des Kampfes voraus.

1994, nur wenige Tage nachdem Papst Johannes Paul II. die Priesterweihe von Frauen ausgeschlossen hatte, sagte Martini: "Der Papst hat nichts über die Weihe von Frauen zum Diakonat gesagt. … Ich denke, daß noch ein gewisser Spielraum da ist.“ Das bedeutet, daß die Agenda für weibliche Diakone keineswegs tot ist, sondern wahrscheinlich nur langsam und geduldig voranschreitet – "Stück für Stück“.

Quelle: J. Meloni, OnePeterFive

Wäre man bösartig, könnte man auch "Diakonetten" übersetzen....

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Mit dem Posten eines Kommentars erteilen Sie die nach der DSGVO nötige Zustimmung, dass dieser, im Falle seiner Freischaltung, auf Dauer gespeichert und lesbar bleibt. Von der »Blogger« Software vorgegeben ist, dass Ihre E-Mail-Adresse, sofern Sie diese angeben, ebenfalls gespeichert wird. Daher stimmen Sie, sofern Sie Ihre email Adresse angeben, einer Speicherung zu. Gleiches gilt für eine Anmeldung als »Follower«. Sollten Sie nachträglich die Löschung eines Kommentars wünschen, können Sie dies, unter Angabe des Artikels und Inhalt des Kommentars, über die Kommentarfunktion erbitten. Ihr Kommentar wird dann so bald wie möglich gelöscht.