Mittwoch, 12. Juni 2024

Und wieder das berüchtigte Wort?

C. Altieri kommentiert bei CNA über Äusserungen des Papstes bei seinem Treffen mit den römischen Priestern, bei dem erneut das aufsehenerregende Wort vom Schwuchteltum (frociaggine) gefallen sein soll. Hier geht s zum Original:  klicken

"HAT PAPST FRANZISKUS DIESES WORT WIEDER BENUTZT  UND WEITERE VERWIRRUNG IM VATICAN"

Zum zweiten mal wird in den letzten Wochen berichtet, dass der Papst den Begriff troppa frociaggine bei beiden Gelegenheiten hinter verschlossenen Türen benutzt hat. 


Hat Papst Franziskus wirklich über troppa frociaggine gesprochen  Wenn man der italienischen ANSA zuhört, tat er das. Dieses mal sagte Papst Franziskus laut ANSA, "Im Vatican gäbe es eine Aura von Schwuchteltum".


ANSA hat Dienstag Abend römischer Zeit von der Bemerkung berichtet und Quellen zitiert, die früher am Dienstag bei dem Treffen mit den römischen Priestern hinter verschlossenen Türen in der Päpstlichen Salesianer- Universität in Rom anwesend waren.


Das ist das zweite mal in den vergangenen Wochen, dass laut Berichten Papst Franziskus diesen Begriff benutzt hat- bei beiden Gelegenheiten hinter verschlossenen Türen.  


Der Vatikan entschuldigte sich in gewisser Weise, nachdem die erste gemeldete Verwendung bekannt wurde und erhebliche Bestürzung auslöste, obwohl in der Presseerklärung, in der die Entschuldigung erfolgte, weder direkt zugegeben wurde, dass der Papst das beleidigende Wort tatsächlich verwendet hatte, noch dessen verletzende Wirkung anerkannt wurde. Es ist unklar, ob Papst Franziskus die Entschuldigung billigte oder sie überhaupt sah, bevor die Presseerklärung die Erklärung veröffentlichte. Der Artikel der Vatican News über das jüngste Ereignis vom 11. Juni enthielt keine direkten Zitate von Papst Franziskus und nur ein Wort in Anführungszeichen – "Säulen“ –, das Bischof Michele Di Tolve zugeschrieben wurde, der offenbar die rund 160 zu diesem Anlass anwesenden Priester beschrieb, die alle zwischen elf und neununddreißig Jahre im Priesteramt tätig waren. In einer Zusammenfassung der Pressestelle des Heiligen Stuhls hieß es, dass Franziskus gegen Ende der Veranstaltung "auf das Thema der Aufnahme von Personen mit homosexuellen Neigungen in die Priesterseminare zurückkam und erneut die Notwendigkeit betonte, sie in der Kirche willkommen zu heißen und zu begleiten, sowie die umsichtige Anweisung des Dikasteriums für den Klerus bezüglich ihres Eintritts ins Priesterseminar.“



La Repubblica zitierte in einem Artikel eigene Quellen – die laut der führenden Tageszeitung ebenfalls bei der Veranstaltung anwesend waren –, die der Zeitung sagten, der Papst habe das Thema tatsächlich angesprochen, um zu sagen, dass Personen mit homosexuellen Neigungen nicht zur Priesterausbildung zugelassen werden sollten, obwohl es laut ANSA viele wirklich hervorragende Personen – persone "bravissime“ – und "gute Jungs“ – ragazzi buoni – geben könnte, die glauben, dass sie eine Berufung zum Priestertum haben und Begleitung benötigen.
La Repubblica berichtete auch, dass Papst Franziskus genau im Zusammenhang mit seinen Bemerkungen über eine aria di frociaggine auf eine Schwulenlobby im Vatikan anspielte. Es war unklar, ob dies eine Interpolation der Quelle oder die des Reporters selbst war, aber in der offiziellen Zusammenfassung des Pressebüros des Vatikans wurde dies nicht erwähnt.
Der Artikel von La Repubblica enthielt zahlreiche Details aus und über die Frage-und-Antwort-Sitzung des Papstes mit den Priestern seiner Diözese. Der eigentliche Clou war jedoch das Lob des Papstes für seinen ehemaligen Vikar, Kardinal Angelo De Donatis. La Repubblica berichtete, der Papst habe ihn als "großen Mann“ gelobt, der "sein neues Amt“ gut ausfüllen werde, nämlich das des Großpönitentiars der Apostolischen Pönitentiarie, der für Angelegenheiten des sogenannten „internen Forums“ zuständig ist, darunter die Aufhebung von Strafen und die Beseitigung von Hindernissen sowie die Erteilung von Ablässen.
In der Zusammenfassung des Vatikans heißt es, Papst Franziskus habe De Donatis für seine große "Fähigkeit zu verstehen und zu vergeben“ gelobt, die in der Zusammenfassung als „wertvolle Eigenschaften in seiner neuen Rolle, in der er berufen ist, "Ausdruck des barmherzigen Antlitzes des Vaters‘ zu sein“, beschrieben wird. De Donatis ist derjenige, der zuerst behauptete, erst von den Vorwürfen gegen Pater Marko Rupnik erfahren zu haben. kurz vor Weihnachten 2022, als der Skandal explodierte, und behauptete auch, nur Franziskus‘ Führung zu folgen, als Der beschloss, Rupnik in den verschiedenen Rollen zu behalten, die der einstige Star-Künstler-Priester und beschuldigte Serientäter im Vikariat von Rom innehatte.De Donatis ist derjenige, der eine kanonisch zweifelhafte Überprüfung des von Rupnik gegründeten Kunsthauses in Auftrag gab und ihm ein Persilschein ausstellte. De Donatis steckt, kurz gesagt, bis zum Hals in der Rupnik-Sache.
Papst Franziskus hat Berichten zufolge auch auf Traditionalisten eingedroschen und gesagt, sie seien "nicht in Ordnung“ – non vanno bene –, so ANSA, und allgemeiner vor den Gefahren der Ideologie gewarnt.
Der erste frociaggine contretemps scheint auch eine weitere Runde von Einschränkungen für Journalisten im Vatikan ausgelöst zu haben. Vorbereitete Texte sollen nun offenbar zurückgehalten werden, bis jemand im Päpstlichen Haus sie mit der Wiedergabe abgeglichen hat. Freunde aus dem Korps erzählen diesem Journalisten, dass die Audioübertragung der Papstaudienzen nicht mehr in Echtzeit im Pressebüro abgespielt wird, obwohl erwähnt werden muss, dass die Audioübertragung häufig abbricht, wenn Franziskus vom Skript abweicht.
Die Leute im Kommunikationsbüro schweigen sich über die Angelegenheit aus, aber Berichte über päpstliche Veranstaltungen, die über das offizielle Medienportal des Vatikans eingingen, kamen in letzter Zeit verspätet und häufig spärlich – wie es bei der Meldung der Vatikan-Nachrichten vom Dienstagnachmittag über das Treffen des Papstes mit römischen Gemeindepriestern der Fall war.
Man kann sich des Eindrucks kaum erwehren, daß zumindest der vatikanische Kommunikationsapparat im Großen und Ganzen sinnlos gemacht wird und daß die Verantwortlichen des Papstes im Wesentlichen entschieden haben, daß ihr Chef nicht unbeaufsichtigt in die Öffentlichkeit gelassen werden kann."
Quelle: C. Altieri, CNA

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