Stefano Chiappalone analysiert und kommentiert bei La Nuova Bussola Quotidiana den Skandal um die blasphemische Marien-Skulptur, die im Dienst einer woken Zeitgeist-Ideologie im Linzer Mariendom aufgestellt wurde. Hier geht s zum Original: klicken
In der österreichischen Kathedrale gibt es eine weitere Beleidigung des religiösen Empfindens. Die Diözese ist empört über den Vandalismus, den das Werk erleiden musste, aber nicht über die Darstellung der Jungfrau in einer Weise, die die menschliche Mutterschaft nicht respektieren, geschweige denn die göttliche.
Eine unbedeutende Skulptur der Jungfrau Maria ist in der Linzer Kathedrale, die auch als Marien-Dom bekannt ist, weil sie ihr geweiht ist- ausgestellt. Die seit dem 27. Juni ausgestellte Arbeit Esther Strauss's Crowning - in der Kathedrale, deren westliche Turm-Kapelle als Kunstraum - und sagen wir auch für Ideologie- benutzt wird. Die Ausstellung sollte bis zum 16. Juli andauern, außer daß jemand am 1.Juli an Vandalismus dachte. Ein neuer "Pachamama"-Fall, und sicher ist die bisher unbekannte Hand nicht die des Österreichers, der das umstrittene Idol in den "blonden Tiber" warf : hier wurde die Skulptur einfach geköpft anstatt in die "schöne blaue Donau" geworfen zu werden. Natürlich äussert die Diözese Linz in einem Text -wie wir ihn in Italien bereits kannten- Empörung: aber nur wegen des Schadens aber nicht der Beleidigung der Jungfrau Maria durch die Skulptur.
Anlass ist der 100. Jahrestag der 1924 vollendeten Kathedrale. Um dieses Jubiläum zu feiern, verwandelt eine Reihe von Veranstaltungen unter dem Titel DONNA STAGE den Tempel in "einen Ort der Diskussion über zeitgenössische, mit der Rolle der Frauen, dem Familien-Bild und Gender-Gerechtigkeit verbundene Themen" zu verwandeln; eine Rundum-Diskussion, weil man auf Seite 18 des Katalogs die "Trans-Fragen in Beziehung zu Theologie und Kirche" findet und lesen kann, "dass sie Kirche nicht in der Lage ist, im Sinn [der Anerkennung dieser Menschen] zu sprechen und zu handeln. Ausserdem erschweren lehramtliche Standpunkte und die pastorale Praxis das und befeuern Vorurteile.
Die umstrittenste Installation dieser Serie ist die von Esther Strauss, die die Jungfrau Maria (erkennbar am Heiligenschein und dem "kanonischen" roten Kleid und blauen Umhang) darstellt, -nackt vom schwangeren Bauch abwärts, mit gespreizten Beinen, im Geburtsakt - und mit Schmerzen, obwohl die Kirche immer etwas ganz anderes über die Jungfrauengeburt Mariens geglaubt hat. Der Titel "Crowning" bedeutet nicht einfach nur "Krönung" sondern ist auch ein Fachausdruck für eine spezielle Phase des Austretens des Kindes aus dem Mutterschoss. Es ist wahr, alle Mütter gebären, aber das führt nicht dazu, dass jeder zuhause ein Foto von seiner Mutter während der Geburt aufbewahrt.
Auf alle Fälle ist die in Linz ausgestellte Art sicher nicht die angemessenste Darstellung der menschlichen Mutterschaft, oder stellen wir uns vor der göttlichen. "Ein wissenschaftlich und gynäkologisch korrektes Bild, nicht nur von grösster Geschmacklosigkeit (und schon deshalb unwürdig in einer Kathedrale ausgestellt zu werden) sondern auch mit Beigeschmack einer endgültigen ideologischen Blasphemie, die der katholischen Kunst völlig fremd ist, und- das wagen wir zu sagen- auch im Gegensatz zur Lehre, stellt der blog MESSAINLATINO fest, der das Communique der Diözese Linz wiedergibt, in dem bekräftigt wird, dass die Arbeit von Strauss die historische Krippen-Darstellung von Sebastian Osterrieder (1864- 1932) im Dom ergänzt.
"Zusätzlich zu den beiden Marien-Figuren, die Teil der Geburts-Darstellung der Kathedrale sind, die knieende Maria, mit gefalteten Händen neben dem Kind in der am Heiligabend aufgestellten Wiege und der sitzenden Maria mit dem Jesuskind auf dem Schoß, die zum Dreikönigstag erscheint – hat Esther Strauss eine dritte Marienfigur geschaffen: die gebärende Maria .“ Damit solle die Herabsetzung der antiken Muttergöttin durch das Christentum ausgeglichen werden, das sie "in eine asexuelle Muttergöttin“ (d. h. die Madonna) verwandelt hätte, erklärt die Kunsthistorikerin Ann-Katrin Günzel (ebenfalls in der Diözesanerklärung zitiert), natürlich im Dienst "patriarchaler Machtverhältnisse“
Diese "dritte Maria“ würde die armen Marien entschädigen, die Osterrieder und der gesamten christlichen Tradition vorausgingen, denn "sie ist ganz sie selbst. Das ist der Kern ihrer Macht – und auch der Kern ihrer Unabhängigkeit“, behauptet Strauss. Diese Perspektive wurde auch in der Diözesanerklärung nach der Enthauptung der Statue bekräftigt, die nicht als bloßer Vandalismus, sondern als "Brutalität gegenüber der weiblichen Figur“ verstanden wurde. Auch Statuen seien "Opfer des Patriarchats“, und das bringt die Theologin Martina Resch deutlich zum Ausdruck: "Wer der Skulptur den Kopf abgeschlagen hat, war sehr brutal.“ Für mich ist diese Gewalt ein Ausdruck dafür, dass es immer noch Menschen gibt, die das Recht der Frauen auf ihr Recht am eigenen Körper in Frage stellen.“ “ Was wäre, wenn es stattdessen Ausdruck der Tatsache wäre, dass ein Werk nicht nur hässlich, sondern auch als sakrilegisch und respektlos gilt? Und dass er eine Frau mit einem großen H missachtet, die von Katholiken so verehrt wird, dass sie den (falschen) protestantischen Vorwurf der "Mariolatrie“ auf sich zieht?
Selbstverständlich ist auch Johann Hintermaier, der Bischöflicher Vikar für Bildung, Kunst und Kultur, "bestürzt“ und verurteilt "den gewaltsamen Akt der Zerstörung und Dialogverweigerung sowie den Angriff auf die Freiheit der Kunst“. Dialog und künstlerische Freiheit, die für ihn als Priester das Risiko wert sind, das religiöse Gefühl zu verletzen, das er, wie er zugibt, vorhergesehen hatte: "Wir waren uns bewusst, dass wir mit dieser Installation auch Diskussionen ausgelöst hätten. Wenn wir das religiöse Gefühl der Menschen verletzt hätten; tut uns das leid, aber ...“ Aber der Rest ist für bestimmte Geistliche wichtiger, die – in Österreich wie in Italien – einer Kunst gegenüber selbstgefällig sind, die scheinbar das Heilige (und wohlgemerkt nur das Christliche!). ) als Vorwand für ihre ausdrucksstarken Launen nutzt. Und im Gegenzug verwandeln sie heilige Räume in ideologische Kanzeln und die Religion in eine Kurtisane der am lautesten "geschrienen“ Slogans, die es ihnen ermöglichen, sich der öffentlichen Meinung mit dem beruhigenden Gesicht von Geistlichen des Umweltschutzes, der (modischsten) Rechte zu präsentieren- im Kampf gegen das Patriarchat. Am Ende reicht es ihnen, die andere Wange hinzuhalten: nicht ihre eigene, sondern die von Christus, von Maria und von den vielen enttäuschten Christen, die von ihnen Worte des ewigen Lebens erwarten würden, die aber allzu oft als Antwort dieselben billige Worte erhalten, an denen die Welt bereits vorüber geht."
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