Vaticannews gibt den Wortlaut von Papst Leos Katechese beim heutigen Angelus wieder.
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WORTLAUT DER KATECHESE DES PAPSTES BEIM ANGELUS
"Liebe Brüder und Schwestern, guten Morgen!"
"Heute, am vierten Adventssonntag, lädt uns die Liturgie ein, über die Gestalt des heiligen Josef nachzudenken. Sie zeigt ihn insbesondere in dem Moment, in dem Gott ihm im Traum seine Sendung offenbart (vgl. Mt 1,18-24). So legt sie uns einen sehr schönen Abschnitt der Heilsgeschichte vor, dessen Protagonist ein schwacher und fehlbarer Mensch ist wie wir, und zugleich mutig und stark im Glauben.
Der Evangelist Matthäus nennt ihn einen „gerechten Mann“ (vgl. Mt 1,19), was ihn als frommen Israeliten kennzeichnet, der das Gesetz befolgt und die Synagoge besucht. Darüber hinaus erscheint uns Josef von Nazareth aber auch als eine äußerst sensible menschliche Person.
Wir sehen ihn, wie er angesichts einer Situation, die schwer zu verstehen und anzunehmen ist, nämlich noch bevor der Engel ihm das Geheimnis offenbart, das sich in Maria ereignet, gegenüber seiner zukünftigen Braut nicht den Weg des Skandals und der öffentlichen Verurteilung wählt, sondern den diskreten und wohlwollenden Weg der geheimen Trennung (vgl. Mt 1,19). Und so zeigt er, dass er den tieferen Sinn seiner Glaubenspraxis versteht: den der Barmherzigkeit.
Unerwartete Rolle
Seine reinen und edlen Gefühle treten jedoch noch deutlicher hervor, als der Herr ihm in einem Traum seinen Heilsplan offenbart und ihm die unerwartete Rolle zuweist, die er dabei übernehmen soll: der Bräutigam der jungfräulichen Mutter des Messias zu sein. Hier gibt Josef in einem bedeutenden Akt des Glaubens auch den letzten Rest seiner Sicherheit auf und macht sich auf in eine Zukunft, die nun ganz in Gottes Händen liegt. Der heilige Augustinus beschreibt seine Zustimmung so: »Der Frömmigkeit und Liebe Josefs wurde von der Jungfrau Maria ein Sohn geboren, und zwar der Sohn Gottes selbst« (Sermo 51, 20.30).
Frömmigkeit und Liebe, Barmherzigkeit und Hingabe: Das sind die Tugenden des Mannes aus Nazaret, die uns die Liturgie heute vor Augen führt, damit sie uns in diesen letzten Tagen des Advents bis zum Weihnachtsfest begleiten. Es sind wichtige Haltungen, die das Herz zur Begegnung mit Christus und mit den Brüdern und Schwestern erziehen und uns helfen können, füreinander eine einladende Krippe, ein gastfreundliches Zuhause, ein Zeichen der Gegenwart Gottes zu sein. Versäumen wir in dieser Zeit der Gnade keine Gelegenheit, diese Haltungen zu praktizieren: indem wir vergeben, ermutigen, den Menschen, mit denen wir leben und denen wir begegnen, ein wenig Hoffnung geben und im Gebet unser kindliches Vertrauen auf den Herrn und seine Vorsehung erneuern und ihm alles mit Zuversicht überlassen.
Mögen uns dabei die Jungfrau Maria und der heilige Josef helfen, die mit großem Glauben und großer Liebe Jesus, den Retter der Welt, als Erste aufgenommen haben."
Quelle. vaticannews
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