A. Gagliarducci befaßt sich in seiner heutigen Kolumne bei Monday in the Vatican mit der vergessenen Diplomatie Benedikts XVI und ihren Grundlagen.
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" DAS VERGESSENE DIPLOMATISCHE ERBE BENEDIKTS XVI"
Das diplomatische Erbe Benedikts XVI basierte auf Wahrheit und Prinzipien und ihr oberstes Ziel war nicht nur zu gefallen sondern auch der Friede, der aus dem Wissen kommt, daß wir Kinder Gottes sind. Eine Rede, die Benedikt XVI vor 15 Jahren hielt, erklärt das sehr gut.
Der Anlass war die traditionelle Rede an das Diplomatische Corps am Hl. Stuhl zum Jahresbeginn. Benedikt XVI hatte sich schon nach seiner Wahl zu einer Begrüßung mit den Diplomaten getroffen. Aber es war in dieser Rede vom 9. Januar 2006, in der die Wurzel seines Denkens liegt. Es lohnt sich diese Rede noch einmal zu lesen- jetzt wo der 8. Jahrestag der Ankündigung seines Rücktritts naht.
Benedikt hält keine politische Rede. Er hält eine theologische Vorlesung, angewandt auf die Diplomatie. Er erinnert die Botschafter daran, daß sie und die Kirche "in einer gemeinsamen Mission vereint sind" - der Friedensmission. Die Kirche folgt ihrer Mission, indem sie Christi Verkündung des Friedens verbreitet, Diplomaten, indem sie die Freundschaft zwischen den Völkern fördern.
Aber der Schlüssel zur Präsentation ist die Wahrheit. Weil- sagte er- "man in der heutigen Welt neben erschreckenden Szenen militärischer Konflikte - offen oder latent oder nur scheinbar gelöst- Gott sei Dank bei vielen Menschen und Institutionen eine mutige und ausdauernde Bemühung zur Unterstüptzung des Friedens beobachten kann. Eingedenk dieser Situation möchte ich einige Gedanken einer brüderlichen Ermutigung anbieten."
Zuerst definiert Benedikt XVI die Wahrheit als die "Seele der Gerechtigkeit"-weil, man auch in den internationalen Beziehungen durch die Suche nach der Wahrheit die subtilsten Nuancen der Vielfalt und die Anforderungen identifizieren kann -und auch die Grenzen, die sie aufzeigen, und daher auch die Grenzen, die respektiert werden müssen und nicht überschritten werden dürfen."
Nur wenn Vielfalt und Gleichheit anerkannt werden, können Streitigkeiten gerecht gelöst werden. Diese Voraussetzung gilt sowohl für große als auch kleine Themen- lokal und international.
Deshalb- sagt Benedikt XVI- " schafft und stärkt die Verpflichtung zur Wahrheit das Recht auf Wahrheit". Jeder Staat sollte Freiheit garantieren- beginnend mit Religionsfreiheit -dem Recht aller Rechte. Aber- erklärt er- "in manchen Staaten, sogar unter denen, die sich jahrhundertealter kultureller Traditionen rühmen können, wird die Religionsfreiheit -weit davon entfernt garantiert zu werden- ernsthaft verletzt , besonders wenn Minoritäten betroffen sind."
Benedikt XVI unterstreicht dann, daß "Verpflichtung zur Wahrheit den Weg zur Vergebung und Versöshnung ebnet." Der Papa emeritus erklärt, daß es nicht wahr ist, daß Wahrheit- beginnend mit Religionsfreiheit- Spannungen erzeugt. Er fügt hinzu, daß es Spannungen gab, aber nicht wegen der Wahrheit sondern wegen der Begleitumstände. Sogar Kirchenmänner haben Spannungen gefördert und die Kirche hat dafür um Vergebung gebeten.
Benedikt XVI sagte: "Um Vergebung zu bitten und Vergebung zu gewähren -ebenfalls eine Verpflichtung- weil jeder mit der Ermahnung des Herrn gemeint ist "der ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein! (Jh. 8:7) sind die unverzichtbaren Elemente für Friieden sind. Auf diese Weise wird unser Gedächtnis gereinigt, werden unsere Herzen gelassen und unser Blick klar darauf fixiert, was die Wahrheit erfordert, wenn wir Friedensgedanken pflegen wollen. "
Schließlich bekräftigt Benedikt XVI, daß "das Engagement für den Frieden neue Hoffnungen eröffnet" weil: "Der Friede- für den der Mensch engagiert sein kann und muss, nicht nur das Schweigen der Waffen bedeutet; es ist vielmehr ein Friede, der zu neuen Energien in den internationalen Beziehungen ermutigen kann, die dann zu ewinem Mittel werden können, den Frieden zu erhalten. Aber das wird nur der Fall sein, wenn sie mit der Wahrheit über den Menschen und seine Würde übereinstsmmten. Folglich kann man in Situationen, in denen es den Menschen sogar an den notwendigsten Lebensgrundlagen für eine würdevolles Leben fehlt, nicht von Frieden sprechen. "
Aus diesem Grund "Kann man nicht sagen, daß sie in Frieden leben, auch wenn es keinen Krieg gibt: sie sind tatsächlich hilflose Opfer eines Krieges. Da fallen einem sofort quälende Bilder von riesigen Lagern mit Vertriebenen und Flüchtlingen in aller Welt ein, die unter provisorischen Bedingungn leben, um einem schlimmeren Schicksal zu entkommen und dennoch in schrecklicher Not sind."
Warum ist diese Rede Benedikts XVI fundamental? Weil sie klar zeigt, wie der Papa emeritus seine diplomatischen Verpflichtungen angegangen wäre, ohne zhu schweigen, aber auch ohne zu vergessen, daß es nötig wäre, weiter zu gehen und zu vergeben. Und weil wir sogar bei Benedikt XVI die Neigung feststellen, auf die Lage der Ausgegrenzten und Machtlosen zu achten- aber ohne die Prinzipien zu vergessen. Tatsächlich verbindet er diese Aufmerksamkeit mit einem höheren Gut- einem übergeordneten Gut.
Die Wahrheit kann für Benedikt XVI nur "die Wahrheit" sein. Und das ist es, was sein diplomatisches Handeln immer bewegt hat, wenn ein Dialog schwierig wurde. Nicht nur. Benedikt XVI hat versucht, jedem eine Stimme zu geben.
Der Fall China ist da symbolisch: der Brief an die Chinesischen Katholiken von 2007 wurde von der Entscheidung begleitet, Kardinal Zen, eine machtvolle Stimme für die Menschenrechte, die Meditationen für den Kreuzweg am Karfreitag im Kolosseum schreiben zu lassen. Die China-Kommission, die sich privat traf, hat versucht das Thema der verfolgten Christen anzusprechen, aber sie war auch sorgfältig bemüht, zu zeigen, daß diese Christen nicht verlassen waren.
Die Diplomatie Benedikts XVI war feinfühlig, leise aber nachdrücklich, stark und im Evangelium verwurzelt. Wieder haben wir Benedikt XVI wahrscheinlich nicht verstanden, Dennoch liegt alles daran, den richtigen Schlüssel für die Interpretation zu suchen. Und der zu Benedikt XVI ist wahlgemäß immer die Suche nach der Wahrheit."
Quelle: A. Gagliarducci, Monday in the Vatican
interpretation. And that of Benedict XVI is always, by choice, the pursuit of truth.
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