heute bei liturgicalnotes über eine Pfingstpredigt von Papst Benedikt XVI und den Unterschied zu Kardinal Kasper..und man kann ihm nur Recht geben. Hier geht´s zum Original: klicken und hier zum Original der Predigt: klicken
"BENEDIKT XVI ÜBER PFINGSTEN UND DIE IRRTÜMER DES "DEUTSCHEN KATHOLIZISMUS"
Ich habe gerade eine Pfingst-Predigt des emeritierten Hl. Vaters von 2010 wieder gelesen; um peinlich persönlich zu werden, es hat mir Tränen in die Augen getrieben, an die Eleganz, Klarheit und Bibeleinsicht erinnert zu werden, mit der Benedikt XVI gesprochen und geschrieben hat; das wiederzulesen war wie nach einem heißen, trockenen, staubigen und ermüdenden Tag ein Glas klaren, reinen und erfrischenden Wasser zu trinken. Hier ist ein Teil daraus. (Das war im wahrsten Sinn des Wortes ex cathedra gesprochen!)
[Die roten Unterstreichungen sind von mir. Wie unheimlich diese Passage auf Bischof Bätzing und den verpflichtenden Synodalen Weg hinweist!]
"Das ist die Wirkung des Werkes Gottes: die Einheit; deshalb ist die Einheit das Erkennungszeichen, die »Visitenkarte« der Kirche im Lauf ihrer universalen Geschichte. Von Anfang an, seit dem Pfingsttag, spricht sie alle Sprachen. Die universale Kirche geht den Teilkirchen voraus, und diese müssen sich immer einem Kriterium der Einheit und Universalität entsprechend an jene angleichen. Die Kirche bleibt nie innerhalb politischer, rassischer und kultureller Grenzen gefangen; sie kann weder mit den Staaten noch mit Zusammenschlüssen von Staaten verwechselt werden, da ihre Einheit von anderer Art ist und darauf abzielt, alle menschlichen Grenzen zu überwinden.
Daraus, liebe Brüder und Schwestern, ergibt sich ein praktisches Unterscheidungskriterium für das christliche Leben: Wenn sich eine Person oder eine Gemeinschaft in ihre eigene Weise zu denken und zu handeln verschließt, so ist dies ein Zeichen, daß sie sich vom Heiligen Geist entfernt hat. Der Weg der Christen und der Teilkirchen muß sich immer am Weg der einen und katholischen Kirche messen und mit ihm in Einklang setzen. Das bedeutet nicht, daß die vom Heiligen Geist geschaffene Einheit eine Art Egalitarismus wäre. Dies ist im Gegenteil das Modell von Babel, das heißt die Auferlegung einer Kultur der Einheit, die wir als »technisch« definieren könnten. Die Bibel nämlich sagt uns (vgl. Gen 11,1–9), daß in Babel alle dieselbe Sprache hatten. An Pfingsten indes sprechen die Apostel verschiedene Sprachen, damit ein jeder die Botschaft in seiner Muttersprache verstehe. Die Einheit des Geistes tritt in der Pluralität des Verstehens zutage. Die Kirche ist ihrem Wesen nach eine und mannigfaltig und dazu bestimmt, unter allen Nationen, Völkern und in den unterschiedlichsten sozialen Kontexten zu leben. Sie entspricht nur dann ihrer Berufung, Zeichen und Werkzeug für die Einheit der ganzen Menschheit zu sein, wenn sie unabhängig von jedem Staat und von jeder Sonderkultur bleibt. Immer und überall muß die Kirche wahrhaft katholisch und universal sein, das Haus aller, in dem jeder sich einfinden kann."
Quelle: liturgicalnotes, Fr. J.Hunwicke. Papst Benedikt XVI, LEV
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