Montag, 6. September 2021

Fr. Hunwicke spricht....

heute bei liturgicalnotes in Fortsetzung von hier über den tridentinischen Ritus und das anglikanische liturgische Erbe. Hier geht´s zum Original:  klicken

"DER TRIDENTINISCHE RITUS UND DAS ANGLIKANISCHE ERBE"  (4)

Die 1960-er waren ein böser Schock für den Anglo-Katholizismus. Sie erwarteten Reformen von Rom aber nicht die Art radikalen Bruchs, der dann passierte. So erkannte ein Fr. Bertram Jones, Vikar von Wrawby, als er 1962 schrieb ("Neue Riten- richtig oder falsch?") an, daß das Wünschenswerte, die Römische Messe zu reividieren...offensichtlich ist, obwohl Hast vermieden werden sollte und wahrscheinlich auch vermieden wird. Vielleicht- das ist fast sicher- wird eine revidierte Römische Messe herauskommen- mit einem unveränderten Lateinischen Kanon -aber mit vielen- wenn nicht allen- hörbaren Teilen in der Landessprache". Er drängte zum Gebrauch der Interimspolitik, die Römisch Messe in Latein in der englischen Kirche- wann auch immer und wo auch immer als Norm zu behandeln, wenn alle wichtigen Dinge sorgfältig bedacht worden waren und es möglich war, sie zu benutzen; der Ritus von 1662 und die Landessprache für die hörbaren Teile als einzig zulässige Abweichung davon; und der Gregorianische Kanon -leise und in Latein (mit dem Konsekrierungsgebet von 1662 als möglichem Einschub)- als strikte Verpflichtung für jede Messe." 

Fr. Jones war- wie die meisten Anglo-Katholiken- dem Römischen Kanon sehr verbunden. Er zitierte "einen früheren Regens, Professor im Divinity-College und sicher kein unkritischer Bewunderer allen Römischen, Dr. Alexander Naime "der es das beste Gebet nannte (wenn nicht die beste aller lateinischen Kompositionen) in seiner direkten, schnörkellosen Andacht". Er zog es vor, daß es in Latein gesprochen wurde und erinnerte die Leser, daß das Erlernen des Lateinischen für die anglikanischen Weihekandidaten nicht weniger eine Verpflichtung war als für die römischen." Was die stille Rezitation angeht, hatte er "keinen Zweifel, daß der Heilige Geist nicht nur zu den Worten des Kanons inspiriert hat, sondern die westliche Kirche dazu geführt hat, in diesem Teil der Heiligen Mysterien Stille zu praktizieren, und daß es unwahrscheinlich ist, daß das aufgegeben wird".

Innerhalb von 5 Jahren hatte eine rohe Politik nackter Gewalt gegen die Tradition alles, was Anglo-Papalisten wie Jones für offensichtlich hielten - abgeschafft. Weil sie immer an die Römische Autorität über die Liturgie geglaubt hatten, beugten sie sich widerstrebend und höchst unglücklich- den neuen Riten. Wir wissen jetzt, daß es nicht so ist. Summorum Pontificum hat die Sache geklärt (die unsicher geblieben war, seit ein Komitée aus Kardinal-Kirchenrechtlern in den 1980-ern zu dem Schluss gekommen war, daß das alte Römische Missale nie kanonisch abgeschafft worden war. Ihr Bericht blieb aus Angst vor möglichen Konsequenzen unveröffentlicht.) 

Wenige Kirchen benutzten weiterhin das Englische Missale, aber sie wurden als Exzentriker betrachtet. Es war die Autorisierung des Ordinariats-Ritus, der die Substanz des Englischen Missale  wiederherstellte."
Schluss folgt....

Quelle: liturgicalnotes, Fr.J. Hunwicke 

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