M. Tosatti veröffentlicht bei Stilum Curiae den Beitrag von Americo Mascarucci, der die jünsgten Aussagen von Papst Franziskus in der causa des aller Ämter und Privilegien enthobenen Kardinals Angelo Becciu kommentiert.
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"MASCARUCCI: WAS STECKT HINTER DER GARANTIE DES PAPSTES FÜR BECCIU?"
Liebe Freunde und Feinde von Stilum Curiae, Americo Mascarucci schlägt Ihnen seine Überlegungen zu den Worten des amtierenden Pontifex über Kardinal Angelo Becciu vor, der in die Untersuchung zur Affäre um die Sloane-Square-Affäre in London verwickelt ist. Gute Lektüre.
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Zurück zu Becciu -wäre es von Seiten Franziskus´, der am Gründonnerstag die Hl. Messe in dessen Privatkapelle zelebrierte, nicht angebracht gewesen- gerade angesichts der Pressekampagne im Präzedenzfall Pell -vorsichtiger zu sein? Becciu vielleicht von seinen Ämtern zu suspendieren, aber ohne ihn durch die Verpflichtung zum Rücktritt, vor den Augen der Welt zu demütigen und ihm die Vorrechte als Kardinal zu entziehen? Warum so viel Unnachgiebigkeit gerade in dem Moment, in dem es heute Bergoglio selbst ist, der für ihn die Unschuldsvermutung beschwört, ihn sogar teilweise rehabilitiert und ihm fast Dankbarkeit für die geleistete Arbeit als sein Mitarbeiter zeigt? War dem Papst klar, daß Becciu vielleicht nicht so schuldig war, wie er glaubte und vielleicht auch er - wie Pell -Opfer eines Machtkampfes im Vatikan gewesen sein könnte? Vielleicht wurde er, wie von vielen angeprangert, "geopfert", damit nicht über viele andere peinliche und undurchsichtige Ereignisse im Bezug auf die Führung des Staatssekretariats berichtet wurde? Ein Sündenbock, der den Medien als Sinnbild für das Fehlverhalten des Vatikans als Teil einer Medienoperation zur Ablenkung des Masse angeboten wurde? Oder wollte man einen Mann eliminieren, der in den leonischen Mauern zu mächtig geworden war, Ambitionen im Hinblick auf ein künftiges Konklave hegte und die Projekte anderer Großmäuler im Umkreis Bergoglios leicht behindern konnte?
Oder müssen wir annehmen, daß Franziskus auch in diesem Fall die Rolle von Dr. Jekyll und Mr. Hyde annimmt, wie es schon im Fall Enzo Bianchis passiert ist? Erinnern Sie sich ? Der Papst hat der Verbannung des ehemaligen Priors von Bose zugestimmt und ihm dann einen Brief voller Anerkennung und Zuneigung geschrieben- mit der Einladung an Bianchi, das Gewicht des Kreuzes anzunehmen. Aus der Serie: nach dem Schaden auch noch der Spott.
Jetzt bleibt natürlich nur noch, den Ausgang des Prozesses gegen Beccius abzuwarten, aber es bleibt auch, die Bedeutung bestimmter päpstlicher Aussagen zu verstehen. Wohlgemerkt, es ist legitim für Franziskus, sich auf die Unschuldsvermutung zu berufen und auf einen Freispruch seines ehemaligen Mitarbeiters zu hoffen, aber welchen Sinn hat das, nachdem der allein aufgrund journalistischer Anfragen vorab verurteilt worden ist? Und welchen Sinn macht es heute, seine Verdienste anzuerkennen ("Er war mein Mitarbeiter und er hat mir sehr geholfen. Ich habe eine gewisse Wertschätzung für ihn als Person und mein Wunsch ist, daß er gut abschneidet) nachdem man ihn-ohne allzu viele Umstände- degradiert und ihm die Möglichkeit genommen hat, am Konklave teilzunehmen? Ist das keine Schuldvermutung? Wird Franziskus nicht- selbst wenn nach Pell auch Becciu freigesprochen werden sollte, anfangen, Klarheit darüber zu fordern, wie und von wem bestimmte Anschuldigungen erhoben wurden? Es sei denn, er weiß es schon, weshalb er sich jetzt vom großen Ankläger zum überzeugten Bürgen gewandelt hat.
Americo Mascarucci
Quelle: Stiulm Curiae, A. Mascarucci, M.Tosatti
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