Freitag, 12. November 2021

Inquisition - Fortsetzung

Fortsetzung von hier und hier

Zurück zur Iberischen Halbinsel und den Hexereiprozessen: "Die spanische Inquisition- behauptet auch Henry Kamen- hat unzähligen Menschen das Lbeben gerettet, indem sie die Ursachen der Hexerei hzu soch zog und den weltlichen Gerichten entzog, während sie im Europa Luthers, Calvins und Melanchtons eine für das katholische Europa beispiellose Verfolgung gab" und fährt fort "Es besteht kein Zweifel, daß in den drei oder vier Jahrhunderten nach der Einrichtung der Inquisition das spanische Volk im Allgemeinen und das kastilische Volk im Besonderen dem Hl. Offizium ihre sofortige Unterstützung anboten... das Volk stellt die Exsitenz des Tribunals nicht in Frage." 

In den Protokollen und Archiven -besonders aus der Zeit, in der Folter in Valenzia in Spanien am meisten benutzt wurde, wurden in 2000 Prozessen im Zeitraum von 1480 bis 1530 nur 12 Fälle von Folter gefunden und in anderen Epochen und Städten sind es in der Regel noch weniger,. 

Viele Prozesse wenig Urteile 

Nach dem Studium vieler Dokumente hat der Historiker Richard Golden bestätigt, daß es bei den Gerichten in Nordeuropa sicher mehr Verurteilungen gab als bei denen der katholischen Inquisition, wo man viel mehr auf die rechtlichen Garantien achtete, was dazu führte, die Zahl der Urteile zu begrenzen, die uns heute sicher beunruhigen würden, aber in der damaligen Rechtspraxis der Zeit völlig legal waren, wie z.B,.die erwähnte Folter. 

"Auf Betreiben protestantischer Kreise verbreitet sich der Glaube, daß die Inquisitionsgerichte rücksichtslosmwaren in ganz Europa; doch der Rückgriff auf die Folter und Todesstrafe waren nicht so häufig, wie lange geglaubt wurde..." sagt Paolo Mieli , der sich auf die selbe Untersuchung bezieht, im Corriere della Sera vom 23. Januer 2013, und läßt uns darüber nachdenken, daß es in Portugal, Spanien und Italien etwa 100 Verbremnungen gab, verglichen mit Tausenden von Opfern im Rest von Europa-vor allem im Land der protestantischen Reformation.

Die von den Inquisitionstribunalen ausgesprochenen Todesurteile  waren gegenüber den von fast allen Zivilgerichten in Italien ebenso wie die Folter ziemlich rar und wie wir schon schrieben ermöglichten den Schuldigen die Möglichkeit,über die verhängte Strafe zu verhandeln. 

Nach den Berechnungen zweier anderer bekannter Gelehrter, William Monter und John Tedeschi, erneut: "Todesurteile der Inquisition sind viel seltener als die, die von jedem ordentlichen Strafgericht verhängt werden".

Die Inquisitionsgerichte waren nicht dazu berufen, Tatsachen über Satanismus und Hexen direkt zu beurteilen, sondern nur, wenn diese die katholische Religion durch die Häresien, wahres Gift für die Seelen und sonst nichts beleidigten.

Mit der Verkündung des Schuldspruchs endete ihre Aufgabe und der Verurteilte wurde für die mögliche, nach den Sitten und Gesetzen des Staates verhängte Bestrafung dem "säkularen Flügel“ übergeben.

Tomás Torquemada, das Symbol für Grausamkeit 

Nach Jahrhunderten der Beleidigungen ist es an der Zeit, die Figur des Dominikaners Tomás Torquemada zu rehabilitieren, ein Name, der noch heute ddas Blut in den Adern gefrieren läßt, wenn man ihn nur ausspricht.

Liest man aber die Papiere, Dokumente, Zeugnisse und Akten der Inquisitionsprozesse, die die präzisesten und manischsten der Zeit waren. ändert sich das Bild, das wir von Torquemada haben völlig. 

Dieser Mann, der von seinen Zeitgenossen  als Mann des Gebets und von großer Kultur betrachtet wurde, ist fast ein Geheimnis, dieser Inquisitor der- laut der Chroniken zehtntausenden von Prozessen vorsaß aber nur 2000 Personen verurteilte- speziell Ketzer und "Marrani" - letztere waren jene, die nur zu ihrem Vorteil de, jüdischen Glauben zugunsten des katholischen abgeschworen hatten, aber heimlich dem mosaischen Gesetz verbunden blieben. 

Es ist interesaant festzustellen, daß Torquemada aus einer jüdischen Familie stammte, die zum Katholizismus konvertierte und der deshalb die Haltung der Neubekehrten zum Judentum gut kannte. 

Durch die Verurteilung dieser fiktiven "Conversos“ rettete die Inquisition die vielen wahrhaft bekehrten Juden Spaniens, befreite sie von christlichem und jüdischem Neid und Verfolgung und verschuf ihnen so ein sicherlich friedlicheres Leben.

Wir erinnern daran, dass Diego Lainez,ein großer Protagonist des Konzils von Trient, jüdischen Ursprungs war, wie viele Jesuiten, ebenso bedeutende Familien wie die Acosta von Medina del Campo, die später der Gesellschaft Jesu fünf Brüder, die berühmten Acosta-Padres, schenkn sollten-,  wie auch die Markgrafen von Cadiz, später bekannt als Herzöge von Arcos.

Noch ein Detail, die Kirche legte die Inquisition gerade in die Hände der 'Conversos', wie Tomás de Torquemada und seinem Nachfolger Diego Deza, schließlich erinnern wir uns daran, daß dank der Inquisition all jene Verbrecher, die antijüdische Volksaufstände organisierten, keine  Rechtfertigung mehr hatten, ja sie wurden von der bürgerlichen Macht hart verurteilt, so daß die Revolten in kurzer Zeit von den Straßen Spaniens verschwanden. 

Hexenjagd und Aberglaube 

Folgte man dieser falschen Skript durfte die schon erwähnt berücjtigte "Hexenjagd" nicht fehlen, die offensichtlich immer den Katholiken zugeschrieben wird, aber in Wirklichkeit mit Tausenden von oft unschuldigen Opfern gerade den Protestanten und ihren Akplythen zugerechnet werden müssem. 

In Wirklichkeit wurden Hexerei und die ganze Pseudokultur, die die damaligen Gesellschaft heimsuchten, immer von der Kirche verurteilt, wie die Konzile vom 6 bis 13. Jahrhundert, in Prag, Lyon, Rouen und Paris zeigen, die den Glauben an Individuen, die fähig sind, Böses zu tun oder, schlimmer noch, Beziehungen zum Teufel zu haben, als nichts anderes als bloßen Aberglauben bezeichnen.

Nach den vorliegenden Dokumenten gab es in den drei erwähnten Jahrhunderten zwischen 30.000 und 40.000 Opfer und in der Mehrheit -es ist gut , sich daran zu erinnern- in protestantischen Ländern. Quelle ist die Encyclopedia of Witchcraft and Western Tradition, herausgegeben vom angelsächsischen Historiker Richard Golden,

Die größte Zahl, zwischen 15.000 und 25.000 Verurteilten, konzentriert sich auf Deutschland, die friedliche calvinistische Schweiz beteiligte sich mit 3.000 Opfern an dem Massaker, das zivilisierte Skandinavien mit 2.000 und Schottland, besser- mit  nur 1.000 , gegenüber der katholischen Inquisition, wo weniger als tausend erreicht wurden und schließlich müssen wir auch die Tausenden von Menschen berücksichtigen, die in den ersten Regierungsjahren von Elisabeth I. von England zum Tode verurteilt wurden.

Richard Golden bestätigt: "Es gab im Vergleich zu anderen Regionen Europas weniger Opfer (unter den Nationen, die der Kirche unterstanden)" - und fährt fort - "Die katholische Inquisition achtete stärker auf die Einhaltung gesetzlicher Garantien und beschränkte folglich den Einsatz von Folter ".

Wir erinnern uns auch, daß es die Inquisition war, die die bisher unbekannte Figur der Verteidigung in den Prozess einfügte, der glücklicherweise noch heute in den Gerichten der Welt vorgesehen ist."

Ende des zweiten Teils. 

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Quelle: 


 

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