Mittwoch, 14. November 2012

"Belly Issues"- eine Korrektur und die Büchse der Pandora


In einer Antwort auf meine Philippika zum US-Wahlergebnis, den US-Bischöfen und den Belly-Issues schrieb Autor Prof. Thomas Schärtl  uns Folgendes:
Wer genau lesen kann, hat mehr davon. Mein angeblicher "Angriff" richtet sich gegen die Verbindung von "Belly Issues" mit der Abtreibungsproblematik. Der Lebensschutz Ungeborener ist viel zu wichtig, um "nur" im Namen der Freiheit der Religion verteidigt zu werden. Es geht hier um ein metaphysisches Problem. Mein "Angriff" bezieht sich auf die strukturelle Feigheit einiger US-Bischöfe, sich hinter der Religionsfreiheit zu verstecken, ohne das tiefer liegende, metaphysische Problem zu benennen. Das ist moraltheologisch unwüridg und dogmatisch verkürzend. Ich bin in jeder Hinsicht gegen Abtreibung. Davon zu unterscheiden ist aber die Frage, ob und wie man sich als Christ zu einem Staat stellt, der keine legislativen Maßnahmen gegen ein intrinsisches Übel ergreift. Muß ein Christ das vom Staat erwarten? Ehebruch ist ein intrinisches Übel, aber wir würden vom Staat keine Gesetze (mehr) fordern, die das unter Strafe stellen. Warum eigentlich nicht? Es gibt keinen geraden Weg, der von dem was moraltheologisch absolut unerlaubt ist, zu Gesetzen führt, die hier regulierend greifen sollen. Es sei hier an Augustinus und seine Schrift "De Civitate Dei" erinnert, der Christen deutlich macht, dass es unter irdischen Bedingungen keinen idealen Staat und keine vollkommen gerechte Regierung geben wird. - Thomas Schärtl 
Dem kann man sich nur anschließen- wenngleich ich die US-Bischöfe, voran Kardinal Dolan in ihrem Kampf gegen den Frontalangriff auf die Gewissens-und Entscheidungsfreiheit der Kirche und ihrer Institutionen durch die Obama- Legislative doch in Schutz nehmen möchte. Hier ging es um das unmittelbare, drohende Konkrete. Daß auch die Wurzel erkrankt ist, der ganze Organismus der US-Gesellschaft, stimmt trotzdem und daß es keinen idealen Staat auf Erde geben kann auch. Es kann aber bessere und schlechtere nicht ideale Staaten geben- deshalb gilt es, den guten Kampf zu kämpfen.
Das aber nicht nur transatlantisch sondern auch jetzt und hier bei uns. Heute hat unsere Regierung die Büchse der Pandora geöffnet- nur ein bißchen- wie sie beteuert. 
PID- erlaubt-nur in Ausnahmefällen, beschwichtigt sie. Das klingt erstmal gut. Leider haben wir bei der Zulassung der Abtreibung "nur in Ausnahmefällen"  erleben müssen, daß diese Ausnahmefälle auf alles und jedes ausgedehnt und eigentlich zum Normalfall wurden und praktisch alle Schranken gefallen sind. Mittlerweile fast zum "Menschenrecht" avanciert. Das wird mit der PID nicht anders sein.
Zur Not kann man ja immer noch per Facebook Druck auf die die Ausnahmebescheinigung erstellenden Ärzte ausüben, einen kleinen Shitstorm auf den Weg bringen- um sich die Genehmigung zu ertrotzen -  wir haben gestern gesehen wie es geht.  

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