Montag, 14. Januar 2013

Kreuzzüge II

Das mit den Kreuzzügen*- ist ja auch so eine Sache.
Zunächst einmal sind sie die von unseren kulturkämpfenden, theophoben Medien und ihrer herumprollenden foren-Gefolgschaft augenblicklich aus dem Ärmel gezogene Allzweckwaffe, sobald nur ein Kirchenmann seine zeitgeistkonträre Stimme erhebt oder irgendjemand sich erlaubt, gegen das Credo, gegen die Doktrin der Diktatur des Relativismus zu sprechen oder gar zu demonstrieren.
Nicht in jedem Land Europas erbleicht jeder augenblicklich und sieht sich gezwungen, um das Riechfläschen seiner Nachbarin zu bitten, sobald dieses Wort ausgesprochen wird.
In Frankreich nämlich ist es so:
während einer Burgundreise, die mich abseits der großen Routen kreuz (ist das noch o.k.?) und quer durchs Land führte, erfreuten mich die im gefühlten Abstand von 50 m sich abwechselnden Burgen, Burgruinen, romanischen Kapellen und anderen Gotteshäuser.
Besichtigte man so eine Burg, erfuhr man, daß hier einst Ritter soundso Burgherr war, der einen der Kreuzzüge, dessen stolzer Teilnehmer er gewesen war, nicht überlebt hatte. Seine Nachkommen aber leben häufig bis auf den heutigen Tag und sind stolz auf ihren wackeren Ahnherrn. Sie weisen explizit auf den bestimmten Kreuzzug hin, vielleicht auch die Schlacht, bei der der Ur-Ur-Ur....zur Ehre Gottes sein Leben gab.
Es ist wohl kein Zufall, daß die wunderschöne Kathedrale von Vezelay hier steht, in der am Pfingstfest des Jahres 1146 der Heilige Bernard von Clairvaux zum II. Kreuzzug aufrief, zur Verteidigung der Heiligen Stadt gegen die angreifenden muslimischen Truppen.
1190 trafen sich hier zu Beginn des III.Kreuzzuges die Könige Philippe II von Frankreich und Richard Löwenherz zum Gebet. In dieser Kirche sprach der Hl. Thomas Becket den Bannfluch über seinen König Heinrich II, der ihn aus Canterbury vertrieben hatte.
                                    


Es ist wohl weiterhin kein Zufall, daß man hier die Abteien von Fontenay & Cluny findet und das Hospital in Beaune, in dem das unsagbar schöne Triptychon  "Das jüngste Gericht" von Rogier van der Weyden hängt.
Kurzum: man schämt sich seines christlichen Erbes nicht, unterwirft sich nicht -schleimspurkriechend- dem Verdikt der Meinungshoheitsdiktatoren in den Medien und schweigt nicht in vorauseilendem Gehorsam , kaninchengleich ängstlich auf die Schlangen starrend, die da heißen Kreuzzüge, Inquisition, Hexenprozesse &  (zweckdienlich aufbereiteter) Mißbrauch.
Andersrum  betrachtet: mehr als diese 4 Pfeile haben sie nicht im Köcher, ab und zu versteigen sie sich noch mal zu einem "Doku" bericht über irgendwelche Päpstinnen, aus dem Schlafzimmer des Borgia-Papstes oder -wie jüngst zu Weihnachten- zu Märchenstunden, die sie dann Fakten-check nennen.
Vielleicht sollten wir die Kreuzzüge aus ihrer babylonischen Gefangenschaft bei den Kirchen-und Glaubensfeinden befreien und sie etwas weniger voreingenommen betrachten ?

* SpOn hat gestern einen solchen in Paris ausmachen können.

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